Rudi Laermans
Valeska-Gert-Gastprofessor im Wintersemester 2008/2009
Der Kultursoziologe und Dramaturg Rudi Laermans ist Soziologieprofessor an der Universität Leuven, an der er auch mehrere Jahre Direktor des Centre for Cultural Sociology war.
In seiner Forschungsarbeit bewegt er sich an der Schnittstelle von sozialer Systemtheorie, kritischer Theorie und der Soziologie künstlerischer Arbeit. Diese Perspektive prägt auch sein Interesse für den zeitgenössischen Tanz, das er seit Anfang der 1990er Jahre verfolgt. Seither verfasste er zahlreiche Essays über die Arbeit verschiedener Choreographen oder Kompanien wie Jan Fabre, Meg Stuart und Damaged Goods, A.T. De Keersmaeker und Rosas, Jan Lauwers und Needcompany, Superamas, Deep Blue sowie über Contemporary Dance und Performance im Allgemeinen, insbesondere zu Fragen der Tanz-Dramaturgie. Seit 1995 unterrichtet Laermans als Gastlehrer für Sozial- und Kulturtheorie bei P.A.R.T.S, der Brüsseler Tanzschule von A.T. De Keersmaeker.
Die Verbindung von Soziologie, Tanz und Performance wird auch die Arbeit des belgischen Gastprofessors mit den Studierneden Masterstudiengangs Tanzwissenschaft bestimmen. Unter dem Titel Facing the problem: live/dance untersucht das Seminar, über die gängige Zuschreibung als "Kunst des Flüchtigen" hinaus, Tanz als live art. Das Phänomen der 'liveness' wird in seinen unterschiedlichen Komponenten von Körper, Bewegung aber auch von Licht und Musik erforscht und in seiner Bedeutung für die Beziehung vonPräsenz und Repräsentation, von Bühne und Publikum in der Tanzperformance befragt. Die Diskussion von Texten und Aufführungen wird zum Ende des Semesters in einer studentischen Arbeit in der Akademie der Künste unter der Leitung von Rudi Laermans präsentiert werden.
Weitere Informationen: Zentrum für Bewegungsforschung am Fachbereich