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Programm

Allgemein

In der Graduiertengruppe werden Doktoranden der beteiligten geisteswissenschaftlichen Fächer im Rahmen eines strukturierten Promotionsprogramms für die Dauer von bis zu vier Jahren gefördert.

Ziel der Arbeit dieser Gruppe ist es, durch Schaffung eines interdisziplinären und interkulturellen Arbeitsbereichs nach höchsten internationalen Standards theoretisch und konzeptionell herausragende Dissertationsprojekte strukturiert zu fördern.

Ein differenziertes Zulassungsverfahren nimmt sowohl auf die spezifischen Bedingungen des Herkunftslandes der Stipendiaten Rücksicht, als auch auf die hohen Anforderungen der Graduiertenausbildung an der FU Berlin. Jeder Doktorand wird von zwei Hochschullehrern (Mentoren) betreut, wobei einer der betreuenden Hochschullehrer von der Heimatuniversität des Doktoranden stammen kann. Die betreuenden Hochschullehrer werden ebenso wie die Doktoranden zur aktiven Teilnahme am Ausbildungsprogramm verpflichtet.

In themenorientierten disziplinären und interdisziplinären Forschungskolloquien und in einem mehrstufigen Betreuungsprogramm (Propä­deutikkurs, Sprachausbildung, Promotionsseminar, Forschungskolloquium, Vorlesung) werden die Doktoranden gezielt und zügig auf ihre Promotion vorbereitet. Mit gemeinsamen Sommerschulen/Workshops in Asien und in Deutschland soll für eine wirkungsvolle Außenrepräsentanz gesorgt werden. Strukturelle Vorteile sind die Begrenzung der Promotionszeit, die Senkung des Promotionsalters und die Steigerung der Attraktivität der Promotion. Um eine optimale Förderung exzellenter und wegweisender Promotionsvorhaben zu gewährleisten, werden die kulturellen und intellektuellen Barrieren ausländischer wie deutscher Stipendiaten durch ein effektives und gezielt studienbegleitendes Programm (Sprachförderkurse, Kurse zum wissenschaftlichen Schreiben, propädeutische Kurse für Dissertationsprojekte) rasch abgebaut. Schwierigkeiten beim wissenschaftlichen Arbeiten (wie der Themendefinition und -ein­gren­zung, Methodenwahl, Organisation der Recherchen, Be­griffsdefinitionen, Textanalyse etc.), die oftmals das Haupthindernis beim Verfassen von Dissertationen sind, sollen rasch abgebaut werden. Um eine optimale Vorbereitung für die Arbeit in der Graduiertengruppe zu gewährleisten, ist für Bewerber, die mit dem europäischen Studiensystem nicht vertraut sind, ein einjähriges Propädeutikum vorgesehen, das signifikante Desiderate in der Ausbildung (Konzeptentwicklung, Sprachkenntnisse, Zusatzqualifikationen, wie Latinum, Graecum etc.) beseitigt.

Aufbau

Voraussetzung für die Bewerbung ist ein überdurchschnittlicher akademischer Studienabschluss in einer geisteswissenschaftlichen Fachrichtung, der zu einer Promotion berechtigt oder ein äquivalenter Abschluss (individuell auslegbare Auswahlkriterien). Über die Zulassung, Anerkennung und Aufnahme entscheiden die betreuenden Hochschullehrer bzw. die Zulassungskommissionen der assoziierten Institute. Da die Mehrzahl der ausländischen geisteswissenschaftlichen Studenten eine germanistische Grundausbildung mitbringt (bzw. gute deutsche Sprachkennt­nisse), die Promotionsprojekte aber oftmals weiter oder anders gefasst sind, entscheidet die Zulassungskommission über die Zuordnung zu den Fachgebieten. Die erfolgreiche Sprachprüfung der TestDaF-Niveaustufe B1 ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung.  Doktoranden, die eine finanzielle Förderung benötigen, können sich mit Unterstützung der betreuenden Hochschullehren um ein Stipendium beim DAAD oder den Stiftungen bewerben. Promotionsbewerbern aus China steht die Möglichkeit offen, sich über die Pekinger Außenstelle der FU Berlin um ein Stipendium des China Scholarship Council zu bewerben unter http://www.fu-berlin.org.cn/csc.

In enger Abstimmung mit den Mentoren führen die Doktoranden ihre Forschung selbständig durch. Ihr Leistungsfortschritt wird jährlich überprüft und von den Mentoren begutachtet. Die aktive Teilnahme der Doktoranden an zwei Haupt- bzw. Oberseminaren bzw. an einem Oberseminar und dem Forschungskolloquium ist verpflichtend, ebenso die Bereitschaft, mit mehreren Doktoranden ein Workshop-Seminar zu veranstalten. Die aktive Mitarbeit an der Öffentlichkeitsarbeit, die Nutzung des fachübergreifenden Lehrangebots der Universität (Vorlesungen, Ringvorlesungen) sowie die Teilnahme an einschlägigen Tagungen und Kongressen sind verbindlich. Die Mentoren verpflichten sich, ihre Doktoranden kontinuierlich zu betreuen und sie in ihre Forschungsprojekte mit einzubeziehen.

Ein wissenschaftlicher Beirat, der sich aus Mitgliedern und Organen der Einrichtung rekrutiert, soll eingerichtet werden. Ein internationaler Wissenschaftlicher Beirat (Advisory Board) aus den kooperierenden Universitäten, der jährlich zusammenkommt, hat hierbei eine beratende Funktion.

Kursangebot

Zu den angebotenen Kursen/Seminaren gehören neben einer  ständigen Seminarveranstaltung (fachübergreifende Veranstaltung in der Anfangsphase),  ein bzw. zwei Forschungs­kolloquien, in denen die Stipendiaten ihre Projekte vorstellen (2-stündig bzw. 4-stündig) und eine Vorlesung (fachübergreifende Veranstaltung in der Aufbauphase), die über aktuelle Forschungsfelder und -entwicklungen informiert. Das propädeutische Angebot (fachunabhängig qualifizierende Veranstaltungen) besteht aus einem studienbegleitenden Kursprogramm in der Orientierungsphase und einem studienbegleitenden Kursprogramm für Doktoranden. Die propädeutischen Tutorien bieten Sprachkurse zum Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten an bzw. schriftliches Deutsch für Dissertationen (während der gesamten Studiendauer). Eine Hilfskraft organisiert darüber hinaus im Rahmen der wissenschaftlichen Integration ausländischer Studierender die Durchführung von Workshops, die Internetpräsentation von Projekten, gemeinsame Exkursionen in Bibliotheken, Literaturarchive, -museen und -häuser – insbesondere aber gemeinsam mit deutschen Studenten die Ausrichtung von Konferenzen und Workshops mit den beteiligten Partneruniversitäten in Asien und Deutschland sowie kleinere Forschungsprojekte.

1. Der Propädeutikkurs ist ein fachübergreifendes Seminar, das in der Anfangsphase des Promotionsstudiums (Orientierungssemester) besucht werden soll und der Orientierung ausländischer Doktoranden dient.

2.  Sprachausbildung (fachunabhängig qualifizierende Veranstaltungen)

2.1. Intensivkurs zur Vorbereitung auf die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (Dauer 1 Jahr)

Aufgabe des Kurses ist es, ausländische Doktoranden der DAGG bei ihrer Vorbereitung auf die DSH-Sprachprüfung zu unterstützen und sie in die Techniken des  wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die erfolgreiche Sprachprüfung der TestDaF-Niveaustufe B1.

2.2. Wissenschaftliches Schreiben

Aufgabe des Kurses ist es, durch gezielte Förderung beim wissen­schaftlichen Schreiben Stil und Aufbau der wissenschaftlichen Texte zu perfektionieren.

3. Forschungskolloquium

Das Forschungskolloquium gibt den Doktoranden Gelegenheit, ihre Projekte in Anwesenheit  ihrer Mentoren vorzustellen und zu diskutieren.

4. Vorlesung

Die ständige (Ring-)Vorlesung ist eine fachübergreifende Veranstaltung in der Aufbauphase, die über aktuelle Forschungsfelder und -entwicklungen der betreuenden Hochschullehrer informiert.

Gastdozenturen

Gastwissenschaftlern werden im Rahmen der bestehenden Partnerschaften mit den kooperierenden chinesischen Universitäten eingeladen, um die Internationalität in Forschung und Ausbildung zu garantieren. Den in der Graduiertengruppe aktiv beteiligten chinesischen Hochschullehrern werden Einrichtungen zur Verfügung gestellt, um an der Freien Universität wissenschaftlich zu arbeiten und präsent zu sein. Die Forschungskolloquien sollen neben der Funktion als Diskussions- und Unterrichtsforum den Gastdozenten die Möglichkeit bieten, mit den Doktoranden Kontakte aufzubauen, die für deren weitere Karrieregestaltung von Bedeutung sind. Ein Postdoktorandenprogramm, das auch für externe Stipendiaten (DAAD, DFG, Alexander von Humboldt-Stiftung) eingerichtet werden soll, hat  hierbei unterstützende Funktion.