Thomas Weiler
Thomas Weiler wird August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessor für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin
Thomas Weiler wurde 1978 im Schwarzwald geboren. Nach einem sozialen Friedensdienst in Minsk, Belarus absolvierte er ein Diplom-Übersetzerstudium (Russisch, Polnisch) in Leipzig, Berlin und St. Petersburg. Seit 2007 ist er als freier Übersetzer tätig.
Thomas Weiler übersetzt aus dem Polnischen, Russischen und Belarussischen. Seine Arbeit ist dabei äußerst vielfältig, so übersetzt er neben Belletristik und Lyrik nicht zuletzt zahlreiche Kinderbücher ins Deutsche. In den vergangenen Jahren erschienen unter anderem Werke von Ziemowit Szczerek, Viktor Martinowitsch, Artur Klinaŭ und Volha Hapeyeva in Übersetzung von Thomas Weiler.
Für seine Arbeit wurde Thomas Weiler vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2017) für seine Übersetzung von Piotr Sochas Bienen und mit dem Karl-Dedecius-Preis (2019).
Im Jahr 2024 erschienen Übersetzungen von Alhierd Bacharevičs Roman Europas Hunde sowie Magdalena Miecznickas Kinderbuch Toni sieht alles! Im November 2024 folgt die Sammlung Feuerdörfer: Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik im Aufbau Verlag.
Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer ist Thomas Weiler auch als Herausgeber tätig – etwa für den Sammelband Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution (2020). Er leitet regelmäßig Workshops und Übersetzungswerkstätten, verantwortete das Programm des Übersetzungszentrums auf der Leipziger Buchmesse mit und setzt sich besonders für die Vermittlung belarussischer Literatur ein.
Thomas Weiler lebt mit seiner Familie in Markkleeberg.
Im Wintersemester 2024/25 wird Thomas Weiler ein Übersetzungsseminar am Peter Szondi-Institut der Freien Universität Berlin leiten. Interessierte Studierende können sich auf das Seminar bewerben. Die Ausschreibung finden Sie auf der Website des Peter Szondi-Instituts.
Zu Thomas Weilers öffentlicher Antrittsvorlesung laden wir am 31. Oktober 2024 um 19 Uhr ins Refugio Berlin (Lenaustraße 3-4, 12047 Berlin). Nur mit Anmeldung - Anmeldeformular wird im September freigeschaltet!
Publikationen
Autor:
Donkromuta truduta klinkuta. Journal zur Übersetzung von Alhierd Bacharevičs Sabaki Eŭropy. fussnoten.eu, 14.12.2023
Von Minsks und Madeleines. In: Cities of Translators. Minsk. März 2022
mit Claudia Dathe, Olga Radetzkaja: Wie der Krieg die Worte zerstört. In: FAZ Nr. 121, Feuilleton, 25.05.2022, S. 12.
Moving Mova. Belarusische Prosa in Bewegung. In: Macht statt Gewalt. Belarus: Schritte zur Freiheit. [= Osteuropa 10–11/2020], S. 357–368.
Gestikon. Konzeption eines translationsgerichteten kollaborativen Wörterbuchs der Kinegramme [= Diplomarbeit, Universität Leipzig, 2007]. Leipzig 2013.
Übersetzungen (Auswahl):
Ales Adamowitsch, Janka Bryl, Uladsimir Kalesnik: Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten [Я з вогненнай вёскі…]. Aufbau 2024.
Alhierd Bacharevič: Europas Hunde [Сабакі Эўропы] Roman. Voland & Quist 2024.
Magdalena Miecznicka: Toni sieht alles! [Tosia i tajemnica geodety]. Moritz 2024.
Volha Hapeyeva: Camel Travel [Кэмэл-трэвэл] Roman. Droschl 2021.
Artur Klinaŭ: Acht Tage Revolution. Ein dokumentarisches Journal aus Minsk [Восемь дней революции. Документальный дневник]. Mit Volker Weichsel. Suhrkamp 2021.
Andrej Gelassimow: RussenRap [Чистый кайф] Roman. Blumenbar 2021.
Viktor Martinowitsch: Revolution [Революция] Roman. Voland & Quist 2021.
Stanislaw Wostokow: Frossja Furchtlos oder von sprechenden Hühnern und verschwindenden Häusern [Фрося Коровина]. Knesebeck 2019.
Julia Cimafiejeva: Zirkus. Gedichte. Mit Tina Wünschmann. edition.fotoTAPETA 2019.
Krystyna Boglar: Clementine liebt Rot [Klementyna lubi kolor czerwony]. Gerstenberg 2019.
Ełżbieta Pałasz: Bucheckern, Bernstein, Brausepulver. Die Danziger Kindheit von Günter Grass [Trzy, dwa, raz, Günter Grass]. Rieder 2018.
Alexandra Litwina: In einem alten Haus in Moskau [История старой квартиры]. Mit Lorenz Hoffmann. Gerstenberg 2017.
Ziemowit Szczerek: Mordor kommt und frisst uns auf [Przyjdzie Mordor i nas zje, czyli tajna historia Słowian] Roman. Voland & Quist 2017.
Piotr Socha: Bienen [Pszczoły]. Gerstenberg 2016.
Marcin Szczygielski: Flügel aus Papier [Arka czasu]. Fischer/Sauerländer 2015.
Sebastian Cichocki: Sommerschnee und Wurstmaschine. Sehr moderne Kunst aus aller Welt. [S.Z.T.U.K.A.]. Moritz 2013.
Aleksandra Mizielińska, Daniel Mizieliński: Alle Welt [MAPY]. Moritz 2013.
Herausgaben:
mit Andreas Rostek, Nina Weller, Tina Wünschmann: Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution. Berlin: edition.fotoTAPETA 2020.
Artur Klinaŭ: PARTISANEN. Kultur_Macht_Belarus. Mit Taciana Arcimovič, Steffen Beilich, Tina Wünschmann. Berlin: edition.fotoTAPETA 2014.
mit Martin Pollack: Dossier Belarus. In: Literatur und Kritik 460/461-2012. S. 31–84.
mit MikalajKurjanka, Ljawon Barschtscheŭski: Belarussisch-Deutsches Wörterbuch. Беларуска-нямецкі слоўнік. Мінск: Зміцер Колас 2010.
Die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur wurde auf Initiative des Deutschen Übersetzerfonds am Peter Szondi-Institut eingerichtet. InhaberIn ist jeweils zum Wintersemester ein/e renommierte/r ÜbersetzerIn der deutschsprachigen literarischen Öffentlichkeit.