Neuer Sammelband „DDR-Literatur und die Avantgarden“ herausgegeben von Lukas Nils Regeler und Jutta Müller-Tamm
News vom 15.09.2023
Anknüpfend an Georg Lukács’ Etikettierung der historischen Avantgarden als „subjektivistische, verzerrte und entstellte Stimmungsnachklänge der Wirklichkeit“ waren (post-)avantgardistische Schreibweisen in der DDR-Programmatik des Sozialistischen Realismus nicht vorgesehen. Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren lassen sich allerdings Störungen und Modifikationen dieser offiziellen Linie beobachten: etwa in persönlichen Lektüren und literarischen Adaptionsverfahren, in der literaturwissenschaftlichen Neubewertung historischer Avantgarden und in der Herausbildung literarischer Szenen wie der „DDR-Avantgarde“ des Prenzlauer Bergs.
Den vielfachen Resonanzen und Bezugnahmen auf die Avantgarden im Literatursystem der DDR spürt der vorliegende Band in elf Beiträgen schlaglichtartig nach. Dabei wird besonders nach den transnationalen Impulsen und politischen Implikationen wie auch nach dem bleibenden Anregungspotential dieser historischen Konstellationen gefragt.
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