Springe direkt zu Inhalt

Marie-Christin Wilm

Dr. Marie-Christin Wilm
Bildquelle: Privat

Alumna

Die Ödipusfrage auf dem Prüfstand. Transfomationen des aristotelischen Charakterkonzept in Tragödie und Tragödientheorie um 1900

E-Mail
einsteins.garage.berlin1[at]gmail.com

[Stand 2017]

Beschreibung des aktuellen Forschungsprojektes

Das Postdoc-Projekt von Marie-Christin Wilm steht unter dem Titel »Die Ödipusfrage auf dem Prüfstand. Transformationen des Aristotelischen Charakterkonzepts in Tragödie und Tragödientheorie um 1900«. Anhand ausgewählter Ödipus-Dramen der Jahrhundertwende werden Strategien der Thematisierung, Problematisierung und Pluralisierung von Identitätskonzepten analysiert, insofern diese als ein zentraler Schnittpunkt humanwissenschaftlicher und künstlerischer Interessengebiete für die gattungspoetologischen Debatten der Moderne relevant sind. Vor dem Hintergrund der um 1900 virulenten Frage nach Grenzen, Grenzenlosigkeit oder Auflösung des Ichs, von der in zeitgenössischen natur- und geisteswissenschaftlichen Abhandlungen diskursübergreifend und kontrovers die Rede ist, geht sie insbesondere den Konsequenzen nach, die eine Vervielfältigung des Ichs sowie Phänomene des Kontroll- und Ich-Verlusts für die Gestaltung literarischer und insbesondere dramatischer Charaktere im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert haben. 

Ein erstes Resultat des Forschungsprojektes stellt die Tagung "Ödipus um 1900. Transformationen des antiken Helden in Tragödie und Tragödientheorie der Jahrhundertwende" dar, die am 14.&15.Oktober in Zusammenarbeit zwischen FSGS und dem DFG-Projekt "Aristotelische Verhandlungen" (Dr. Arata Takeda, FU Berlin) realisiert werden konnte (siehe Tagungsbericht: http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/aktivitaeten/Workshops/Archiv-Workshops/Oedipus/index.html). Der Tagungsband erscheint voraussichtlich 2018 bei De Gruyter (FSGS-Reihe "Weltliteraturen") .

Im Bild: Louis Bouwmeester als König Ödipus (1896?)

 

                               Quelle: Theaterfotographie von Albert Greiner sr. & jr.

Weitere Forschungsschwerpunkte

  • Antike und moderne Tragödie & Theorien des Tragischen

  • Anthropologie und Ästhetik seit der Aufklärung

  • Ästhetik des Leidens und Heilens seit Aristoteles (inkl. Katharsistheorien)

  • Literatur und Literaturtheorie (18.- 20. Jahrhundert)

  • Modelle ästhetischer Erfahrung in Antike und Neuzeit

  • Verschränkung von Sturm & Drang, Weimarer Klassik, deutscher Romantik und Frühidealismus (Lenz/Goethe/Schiller/Hölderlin/Schelling) 

  • Wiener Moderne

Tagungskonzeptionen

                                                                                                                                        Quelle: ICI Berlin

10.2016: Ödipus um 1900. Transformationen des antiken Helden in Tragödie und Tragödientheorie der Jahrhundertwende. Workshop an der Freien Universität Berlin. In Zusammenarbeit der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien mit dem DFG-Projekt "Aristotelische Verhandlungen" konzipiert und organisiert von Dr. des. Marie-Christin Wilm und Dr. Arata Takeda (FU Berlin)

11.2015: Gastfeindschaft? Aporien des Umgangs mit dem Anderen in Literatur und Literaturwissenschaft. Jahrestagung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien 2015. Konzeption und Organisation: Doktoranden und Postdoktoranden der FSGS;  Einführung: Dr. des. Marie-Christin Wilm (FU Berlin)

12.2013: Ein (un)berechenbares Handwerk. Literarische Kreativität und ästhetische Regulierung zwischen 1770 und 1850. Tagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«, TP C7. Konzeption und Organisation: Dr. des. Marie-Christin Wilm (FU Berlin) und PD Dr. Wolf Gerhard Schmidt (Universität Bayreuth; Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina)

11.2006Grenzen der Katharsis in den modernen Künsten. Tagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«, TP C2. Konzeption und Organisation: PD Dr. Martin Vöhler und Marie-Christin Wilm (FU Berlin)

11.2006: Bewegte Erfahrungen zwischen Emotionalität und Ästhetik. 4. Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«. Konzeption und Organisation: Anke Henning, Dr. Brigitte Obermayr, Dr. Antje Wessels, Marie-Christin Wilm (FU Berlin)

Vorträge und Konferenzbeiträge

Universität Jena, November 2014: Friedrich Schiller und Jakob Michael Reinhold Lenz. Festvortrag zum 255. Geburtstag von Friedrich Schiller in Schillers Gartenhaus  

Freie Universität Berlin, Dezember 2013: Anleitungen zur Herstellung von Freiheit. Ästhetische Programmatik und poetisches Handwerk bei Lenz und Schiller. (Literarische Kreativität und ästhetische Regulierung zwischen 1770 und 1850. Tagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«TP C7, FU Berlin)

Freie Universität Berlin, Januar 2012: Zur psychologischen Dimension der Geniekonzeption bei J.M.R. Lenz und Otto Weininger. (Wahnsinn und Methode. Zur Funktion von Geniefiguren in Literatur und Philosophie. Tagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«TP C7, FU Berlin)

Universität Warschau, Juli 2010: Wann beginnt die moderne Tragödie? (Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit. XII. Kongress der IVG, Sektion: Klassische Moderne-Schwellen)

Kloster Bronnbach, November 2009: »Vestigia terrent«. Schillers Apologie einer fragmentarischen Ästhetik. (Fragment und Fragmentarismus im Werk Friedrich Schillers. Workshop des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte der Universität Würzburg)

University of London, September 2009: Huizinga plays Schiller: zur Rezeption des Schillerschen Spielbegriffs in Huizingas Homo Ludens. (Aesthetics and Modernity from Schiller to Marcuse(International Conference). School of Advanced Study, University of London)

Weimar, September 2008: Ultima Katharsis. Implikationen und Konsequenzen des tragödientheoretischen Richtungsstreites nach 1800. (Die Tragödie der Moderne. Gattungsgeschichte – Kulturgeschichte - Epochendiagnose. Tagung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Klassik Stiftung Weimar)

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Dezember 2007: Ansätze zu einem literarischen Experimentalsystem bei Jakob Michael Reinhold Lenz. (Experiment und Literatur 1580-1790. Tagung der SNF-Förderprofessur für Literaturwissenschaft an der ETH Zürich)

Freie Universität Berlin, November 2006: Grenzverläufe der Katharsis zwischen Lessing und Bernays. (Grenzen der Katharsis in den modernen Künsten. Tagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«,TP C2,FU Berlin)

Freie Universität Berlin, November 2006: Freiheit als Leidenschaft? Scheiternde Helden und ästhetische Erfahrung im Sturm und Drang. (Bewegte Erfahrungen zwischen Emotionalität und Ästhetik. 4. Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«, FU Berlin)

Freie Universität Berlin, Oktober 2005: Die »Reduktion empirischer Formen auf ästhetische«: Zur poetologischen Bestimmung von Wirklichkeit durch Schiller, Goethe und Wilhelm von Humboldt. (Die Realität der Idealisten. Internationales Symposium, FU Berlin)

79. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar, Mai 2005: »Um nichts gebessert nach Hause«? Goethes Beitrag zum tragödientheoretischen Diskurs um 1800. (Symposium junger Goetheforscher)

Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Potsdam Juli 2004: Lenz’ Pandämonium Germanikum – dramatischer Ausweg aus einer philosophischen Misere? (Formen der Philosophie 1750-1830. Deutsch-französischer interdisziplinärer Nachwuchsworkshop, Forschungszentrum Europäische Aufklärung)

Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Potsdam Juni 2004: Warum im griechischen Drama der »freie Mensch zur Maschine« wird – Lessings Lektüre des Lettre à D’Alembert und seine neue Sicht der alten Tragödie. (Das Tragische im Denken des 18. Jahrhunderts. Tagung des Forschungszentrums Europäische Aufklärung)

Universität Jena, Dezember 2001: Calderón in Weimar. Tragödientheoretische Begründungen seiner Rezeption zu Beginn des 19. Jahrhunderts (Tieck, A. W. Schlegel, Schelling, Goethe). (Verdichtung der Kulturbeziehungen in der Goethezeit. Tagung des Sonderforschungsbereiches »Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800«, Universität Jena).

[Stand 2017]

Aufsätze

Wilm, Marie-Christin 2017. „Demut und Stolz“. In: Julia Freytag et al. (Hg.). J.M.R.-Lenz-Handbuch. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 434–447. DOI: https://doi.org/10.1515/9783110237610-027.

Zur Website Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
GeschKultLogo
Dahlem Research School
Deutsche Forschungsgemeinschaft
logo einstein grau