Leonie Köhler
Alterität als ästhetische Kategorie. Entwurf einer Poetik der Unverfügbarkeit
Leonie Köhler studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Potsdam sowie der Humboldtuniversität Berlin und schloss ihr Studium 2016 mit einer Arbeit zum Konzept der Sprachgrenze bei Ingeborg Bachmann ab. Sie verbrachte ein Semester an der Università degli Studi di Cagliari und ein halbes Jahr als Mitarbeiterin in einem Kulturzentrum in Paris. Nach dem Master arbeitete sie mehrere Jahre im Kulturbereich und war u.a. für Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagment verantwortlich. Seit 2020 promoviert sie mit einem interdisziplinären Dissertationsprojekt im Schnittbereich von Literaturwissenschaft und Philosophie bei Prof. Jutta Müller-Tamm an der FU, seit 2022 ist sie Mitglied der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien.
Leonie Köhler untersucht Konzepte von Andersheit und Selbigkeit bei Ingeborg Bachmann, Raoul Schrott und Terézia Mora. Ihr Verständnis von Alterität und Subjektivität basiert auf der Dialogphilosophie von Martin Buber und Franz Rosenzweig, sowie auf der Philosophie von Emmanuel Levinas. Im Vordergrund steht die Frage, inwiefern die untersuchten Texte den Problemkomplex Andersheit aufgreifen, fortschreiben und weiterentwickeln und welche narrativen Strategien eingesetzt werden, um Unverfügbarkeit literarisch darzustellen.
Forschungsschwerpunkte:
Gegenwartsliteratur, Ästhetik, Literarische Anthropologie, Konzeptionen von Alterität und Subjektivität (v.a. in der Philosophie des 20. Jhd.), Ingeborg Bachmann (insbesondere die Verflechtung von Sprachphilosophie und Poetologie), Raoul Schrott (Verhältnis von Sprache und Naturwissenschaften), Terézia Mora (Fremdheit und Heimatlosigkeit).