Ringvorlesung: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit - Literaturunterricht der Sek. I neu denken
In der Literaturdidaktik wird häufig beklagt, dass der Einfluss von literaturdidaktischen Konzepten und Modellen auf die Praxis des Literaturunterrichts gering ist.
Auch wenn die Befundlage dazu nicht gänzlich gesichert ist, lässt sich eine Tendenz zur inhaltssichernden sowie le-seanimierend motivierten Lektüre an verschiedenen Schultypen ausmachen – an Förderschulen, an Hauptschulen und an (Werk-)Realschulen.
Gegenstand der Ringvorlesung soll das Nachdenken über die offenkundigen Spannungsfelder zwischen Literaturdidaktik und Literaturunterricht in der Sekundarstufe I sein.
- Welche Praktiken und Zielvorstellungen des Literaturunterrichts lassen sich empirisch nachweisen, auch mit Blick auf die Bedarfe verschiedener Schulformen?
- Welche vorliegenden und/oder innovativen literaturdi-daktischen Konzepte, die sich zwischen genuin literarischen Verstehensanforderungen und inhaltsorientierter Lektüre verorten lassen, eignen sich besonders, um literarische Lesehaltungen für Schüler:innen mit verschiedenen Lernvoraussetzungen zu ermöglichen?
- Was erscheint als unrealistische Wunschvorstellung literarischen Verstehens für die Sekundarstufe I, welche Vor-stellungen sind andererseits nicht preiszugeben?
Mit der Verhandlung dieser Fragen möchten wir die Literaturdidaktik Wege einschlagen lassen, die ihr zu einer stärkeren Praxisrelevanz verhelfen. Für (angehende) Lehr-kräfte und Fachdidaktiker:innen soll in den Beiträgen die größte Herausforderung des Literaturunterrichts fokus-siert werden: die Passung zwischen Zielen, Gegenständen und den Adressat:innen schulischer Literaturvermittlung.
Zeit & Ort
24.10.2024 - 30.01.2025
KL 32 / 202