Die Einladung zum zweiten Jour Fixe des Freundeskreises der Angewandten Literaturwissenschaft brachte Bas Böttcher am 12.05.2011 zurück ins Literarische Colloquium Berlin, wo er als einer der ersten Poetry Slammer überhaupt bereits vor zehn Jahren als Stipendiat an Spoken-Word-Texten feilte. Als nach wie vor aktiver Mitbegründer der heute sehr lebendigen deutschen Poetry Slam-Szene und Experte für Lesebühnen und Spoken-Word-Kultur war der Dichter gleichzeitig spannender Gesprächspartner und unterhaltsamer Performer für die Zuhörerschaft aus Ehemaligen und Studierenden der Angewandten Literaturwissenschaft.

Organisiert und moderiert von fünf Studentinnen der Angewandten Literaturwissenschaft, Angela Iacenda, Nina Lorenzen, Franziska Schramm, Hanna Schuler und Doreen Werner, bot der Jour Fixe dem Dichter die Möglichkeit, Themen wie die Interferenzen zwischen Sprache und Ich, zwischen der Macht der Sprache und dem, was Sprache macht, theoretisch zu reflektieren und in mehreren kurzen Performances auch gleich exemplarisch zu Gehör zu bringen. Sein Faible für das Spiel mit Assoziationen und Konnotationen, für kleine Rhythmus- und Lautverschiebungen regte zum genauen Hinhören an. Im Anschluss wurde die Diskussion in lockerer Runde bei Wein und kaltem Buffet fortgeführt.

Zum „Mit-Sprache-Verrückt-Spielen“ inspiriert haben Bas Böttcher unter anderem Vorbilder wie Kurt Tucholsky, Robert Gernhardt und Leonard Cohen ebenso wie Texte der Beat-Generation und Märchen. Aus dieser Mischung macht Bas Böttcher „wunderbar unverwundbare“ Texte, die den täglichen „Welt-um-sich-selber-dreh- Loop“-Alltag nicht nur lyrisch abbilden, sondern durch kleine semantische Verschiebungen auch neue Perspektiven aufwerfen, denn: „Der Granit, auf den wir zu stoßen schein‘ ist insgeheim vielleicht der nächste Meilenstein.“

Der nächste Jour Fixe ist in Planung. Die diesjährigen Organisatoren, Steffen Szary, Caitlin Hahn, Leonie Langer, Angela Iacenda, Nina Lorenzen und Doreen Werner freuen sich über die Teilnahme aller Interessierten.