Die politische Dimension des Theaters und der Künste wird oft mit dem Begriff der Intervention beschrieben, der dabei verschiedene Ebenen und Adressaten betreffen kann. Ein klassisches Feld für Strategien der Intervention sind Kunstwerke und Performances im öffentlichen Raum. Sie verlassen die etablierten Orte der Kunst und erreichen ihr Publikum deshalb in ungewohnten Umgebungen und in unmittelbarer Nähe zu alltäglichen Praktiken und Konflikten. Auf dem Feld des angewandten Theaters erfolgen Interventionen dagegen häufig auf der Basis sorgfältiger Verabredungen, bilateraler Verpflichtungen und kalkulierter Zielvorstellungen. Intervention kann hier bedeuten, dass sich Künstler oder facilitators von außen in spezifisch abgegrenzte soziale Kontexte begeben, um dort bestimmte Transformationsprozesse zu initiieren und/oder zu begleiten. Die erste internationale Konferenz des ERC-Projekts The Aesthetics of Applied Theatre soll im interdisziplinären Austausch Möglichkeiten einer Theoretisierung dieser verschiedenen Strategien und Gesten der Intervention erörtern.
Freitag 31. Januar 2014
Einleitung (13:00)
Matthias Warstat (Freie Universität Berlin)
Keynote (13:30 - 14:30)
Guglielmo Schininà (International Organization of Migration)
The Aesthetics and the Ethics of Relating: Performance as Policy
Panel - On Agency (15:00 - 17:00)
Natascha Siouzouli (Freie Universität Berlin)
On Agencies and Withdrawals
Sruti Bala (University of Amsterdam)
The Art of Unsolicited Participation
Maria Shevtsova (Goldsmiths, University of London)
When is an Agent not an Agent?
Keynote (17:30 – 18:30)
Chantal Mouffe (University of Westminster)
Cultural Practices as Political Interventions
Film und Diskussion (20:00 – 22:00)
Carmen Losmann
Work Hard Play Hard
Samstag 1. Februar 2014
Panel - On Protection (11:00 – 13:00)
Julius Heinicke (Freie Universität Berlin)
Zwischen Narrenfreiheit und neokolonialem Protektorat: Zur Frage des ‚Schutzes’ in Afrikas Applied Theatre (Between Jester's License and Neocolonial Protectorate: On the Question of ‘Protection’ in Africa’s Applied Theatre)
Ananda Breed (University of East London)
Fictional Framing: Between Juridical Performances and Narratives of Justice
Wolfgang Schneider (Universität Hildesheim)
Die Freiheit der Teilhabe. Kulturpolitik für ein Theater der Transformation (The Freedom of Participation. Culture Policy for Theatre in Transformation)
Panel - On Transference (15:00 – 17:00)
Benigna Gerisch (International Psychoanalytic University Berlin)
Das psychoanalytische Konzept von Übertragung und Gegenübertragung als Interpretations- und Deutungsinstrument (The Psychoanalytical Concepts of Transference and Countertransference as Interpretational Methods)
Joy Kristin Kalu (Freie Universität Berlin)
Übertragungsszenarien in Aufführungen der Therapie (Scenarios of Transference in Performances of Therapy)
Brigitte Marschall (Universität Wien)
Aktionsanalyse, Selbsttechniken und Erinnerungsarbeit: Otto Mühls Kommune Friedrichshof und Paul-Julien Roberts Film Meine keine Familie (Action Analysis, Technologies of the Self and Memory-Work: Otto Mühl’s Commune Friedrichshof and Paul-Julien Robert’s Film Meine keine Familie)
Diskussionsrunde (17:30 – 19:30)
On Space and Agency
Vassilis Tsianos (Universität Hamburg)
Gigi Agryropoulou (University of Roehampton)
Alessandro Petti & Sandi Hilal (DAAR & Campus in Camps)
Hinweis: Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt.
Auf Deutsch vorgetragene Beiträge werden ins Englische übersetzt.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zeit & Ort
31.01.2014 - 01.02.2014
Hörsaal, Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin