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DFG-Forschungsvorhaben: „Das exklusive Scholiencorpus zu Aristoteles im Codex Parisinus gr. 1853: erste kritische Gesamtausgabe“.

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Bildquelle: gallica.bnf.fr/ Bibliothèque nationale de France. Département des manuscrits, Grec 1853.

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Bildquelle: gallica.bnf.fr/ Bibliothèque nationale de France. Département des manuscrits, Grec 1853.

Einband

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Bildquelle: gallica.bnf.fr/ Bibliothèque nationale de France. Département des manuscrits, Grec 1853

Projektleiterin: Prof. Dr. Gyburg Uhlmann. Projektmitarbeiterin: Dr. Eleni Pappa

Das Forschungsvorhaben „Das exklusive Scholiencorpus zu Aristoteles im Codex Parisinus gr. 1853: erste kritische Gesamtausgabe“ strebt an zu einem dringenden Desiderat der Forschung beizutragen, dem der kritischen Edition der kaum erforschten Scholien zu den Schriften des Aristoteles, der sich als der handschriftlich meistvervielfältigte profane Autor sowie als der meist kommentierte und paraphrasierte griechische Autor sowohl im Altertum als auch im byzantinischen Mittelalter erweist.

Unter dem Terminus „Scholien“ sind kurze oder längere erläuternde Texte zu verstehen, also jene Art von am Rand oder zwischen den Zeilen einer Handschrift stehenden Paratexten, die zur sprachlichen oder inhaltlichen Deutung einer anderen Textstelle bzw. des Haupttextes dienen.

Der Parisinus gr. 1853 ist ein Ausnahmefall in der Aristoteles-Überlieferung: Seine Bedeutung liegt sowohl in der umfangreichen Gruppe von Traktaten des Corpus Aristotelicum, die er überliefert, als auch gleichermaßen in seiner monumentalen Scholien-Sammlung, die diese Traktate begleiten. Aufgrund seines Einflusses auf die Aristoteles-Tradition sollte dieser Codex als Gesamtheit dargestellt werden, um damit die Basis für andere Editionen von Aristoteles-Scholien zu bilden.

Die Handschrift ist eine der ältesten unter den ungefähr 1.000 Aristoteles-Manuskripten und stammt aus dem Anfang des 10. Jhs, wobei ihre Scholien zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert zu datieren sind.

Scholien sind wegen ihrer großen Bedeutung Gegenstand eigener kritischer Editionen. Ihr Wert liegt darin, dass sie oftmals ansonsten verlorene spätantike Kommentartexte oder neue byzantinische Erklärungen enthalten. Außerdem überliefern sie Textvarianten und sind ein weiteres komplementäres Kriterium für die Erstellung von Stemmata für eine Überlieferungstradition. Schließlich lassen sie sich oftmals gut in ihre zeitgenössischen Kontexte einordnen.

Ziel des Projekts ist die Edition der Scholien des Codex Parisinus gr. 1853, die die Untersuchung, Bewertung, Edition und philologische Erschließung eines Corpus von Scholien-Texten umfasst. Die Ergebnisse einer solchen Edition stellen sowohl für die Editionswissenschaft als auch für die kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Analyse der byzantinischen Überlieferungs- und Lesekontexte eine unverzichtbare Basis für weitere Forschungen zur Geschichte der unterschiedlichen Zugriffe auf Aristoteles dar.