Interuniversitäres Kolloquium der Neogräzisten (15.5.-22.5.2010)
News vom 15.05.2010
FU-Berlin / LMU München / Universität Hamburg
Im Rahmen der Zusammenarbeit der Professuren für Neogräzistik an der FU-Berlin, an der LMU München und an der Universität Hamburg findet folgendes Interuniversitäres Kolloquium der Neogräzisten (15.5.-22.5.2010) auf Paros (Kykladen), im “Literaturhaus” in Lefkes statt.
Programm
Montag, 17.05.2010
- Lilia Diamantopoulou-Hirner (Promotionsstudium Neogräzistik, München)
Form und Funktion griechischer Figurengedichte: Trigonon und Pyramide
Das Dreieck als Zyklus, als gefüllte Form oder linear gezeichnete Pyramide, als schwindende Verse, als Brust, Rätsel oder heilige Trinitas; vielfach und variabel sind die Formen und Funktionen trigonal geformter Gedichte. Trigonon- und Pyramidengedichte lassen sich allein durch das Kriterium der äußeren Form als eigene Untergruppe aus dem Gesamtspektrum der visuellen Poesie herausarbeiten. Doch ist dieser Zusammenschluss rein formalästhetisch veranlagt? Denn je nach Varianz - gefüllte und ungefüllte, aufsteigende und absteigende, gleichschenklige oder gestreckte Formen - können Funktion und Wirkung des Figurengedichts unterschiedlicher Ausprägung sein. Hinzu kommt die literaturgeschichtliche Lokalisierung der Gedichte, die eine multiperspektivische Interpretation notwendig erscheinen lassen. Während es für das (west-)europäische barocke Figurengedicht bereits eine einschlägige Untersuchung gibt (Ernst, U.: "Europäische Figurengedichte in Pyramidenform aus dem 16. und 17. Jahrhundert", in: Euphorion 76, 1982) ist die trigonale Form im griechischen Raum noch nicht untersucht worden. Hier sollen ein geschichtlicher Überblick geschaffen und Themen der Formvarianz, Funktion und Gattungszugehörigkeit besprochen werden.
- Michail Leivadiotis (Promotionsstudium Neogräzistik, Berlin)
Die Übersetzungen von Lountzis für Solomos − Sondierschnitte
Mit der vollständigen Digitalisierung der 24 Manuskripte von Zakynthos, jenem erhaltenen Teil der Übersetzungen, die Nikolaos Lountzis für Dionysios Solomos erstellte, ist der erste Schritt der Systematisierung und ausführlichen Untersuchung der Texte, die Solomos mit dem deutschen Idealismus in Berührung brachten, beendet.
Analysiert wird das Geflecht der Forschungsgegenstände, hauptsächlich jedoch die Methodologie, die in der ersten Phase der Nachforschung angenommen wird. Im Einzelnen versuchen wir mit dem Fachbegriff «Sondierschnitte», den wir aus der Archäologie uns borgen, den Ablauf der Forschung und die Logik, die sie steuert, zu schildern. Die Autopsie am Körper der Übersetzung besteht aus vier Schnitten:
1. Identifizierung der Quellen; 2. Dynamik des Misserfolgs; 3. Logik der Anthologien; 4. Spursuche der Berührungspunkte mit Solomos.
Anhand von Beispielen werden wir versuchen, die Methode unserer Annäherung an die Texte darzulegen. Besonders einem Teil der Dynamik des Misserfolgs werden wir ausführlicher anhand von Beispielen behandeln: die Präsenz von griechischen Wörtern im Textkörper der italienischen Übersetzung.
- Benedikt Wolf (Magisterstudium Neogräzistik, München)
Versuch einer Taxinomie von ZigeunerInnen-Motiven anhand von Beispielen aus Papadiamantis I gyftopoula
Der Versuch, literarische Zigeuner-Motive nach bestimmten Kriterien zu ordnen steht im weiteren Zusammenhang meines Magisterprojekts, das Verhältnis zwischen Antiziganismus und der Konstruktion der griechischen Nation anhand literarischer Texte zu untersuchen. Meine Überlegungen gehen von einer knappen Darstellung der Funktionsweisen des Antiziganismus, sowie seines Verhältnisses zur Nation aus. Aus den spezifischen Charakteristika des Antiziganismus ergeben sich die Koordinaten, innerhalb derer sich anti- bzw. philoziganistische Stereotype bewegen.
Ausgehend von einem der ‚Urtexte‘ des europäischen literarischen Antiziganismus, Cervantes’ La gitanilla, werde ich versuchen, ein Inventar der Zigeuner-Motive zu erstellen, die sich seit Cervantes in den europäischen Literaturen herausbilden und so im späten 19. Jahrhundert, also nach der neuerlichen romantischen Verarbeitung der Zigeuner, dem literarischen Diskurs zur Verfügung stehen.
Dieses Inventar an Motiven wird dann auf einige Kriterien hin überprüft: auf eine feststehende Vergeschlechtlichung, auf einen anti- oder philoziganistischen Gehalt sowie auf eine antisemitische oder rassistische Funktionsweise. Es ergibt sich ein erstaunlich klares Bild, ein Raster von Motiven, das einen umfassenden Zugriff auf die vom Antiziganismus konstituierten Subjektpositionen ermöglicht.
Abschließend wird anhand der erstellten Taxinomie der Zigeuner-Motive Papadiamantis’ I gyftopoula betrachtet, die sich als vertracktes Spiel mit den vorhandenen Zigeuner-Motiven zeigt, das den literarischen Antiziganismus für einen Diskurs nutzbar macht, der sich an der Opposition wahr vs. falsch bzw. echt vs. unecht abarbeitet und so – ob intendiert oder nicht – an einer Dekonstruktion der griechischen Nation arbeitet.
- Nafsika Mylona (Promotionsstudium Komparatistik, München)
Von Gedenkorten erzählen: Die Rhetorik des kulturellen Gedächtnisses
Wie beschreibt man Gedenkorte mit Worten? Oder, anders ausgedrückt, wie stellt man eine Kunst des Raums durch eine Kunst der Zeit dar? Im Falle der Beschreibung von Gedenkorten in der Reiseliteratur handelt es sich einerseits um die Darstellung visueller Eindrücke, welche ein Raum erweckt, und andererseits um Orte, bei deren Semantisierung das kulturelle Gedächtnis, diese Verwebung aus tradiertem Wissen, Symbolen und Bildern der Phantasie, am prägnantesten mitspielt. Dem entsprechend werden zum einen Techniken der textuellen Darstellung und der Evokation des Raums (Hypotypose) verwendet; zum anderen werden jene Stellen der Beschreibungen von Gedenkorten textintern als Medien des kulturellen Gedächtnisses inszeniert, und zwar durch einen bestimmten narrativen Modus und eine bestimmte Rhetorik. Der Vortrag widmet sich der Annäherung an die narrativen und rhetorischen Techniken der Beschreibungen von Gedenkorten in der deutschsprachigen Reiseliteratur, besonders diejenigen Techniken, welche auf das kulturelle Gedächtnis bezogen sind.
- Julia Barnowskaja (Magisterstudium Neogräzistik, Berlin)
Die Rezeption von A. Čechovs Theater in Griechenland. Das Beispiel von I. Kampanellis
Die Suche nach sich selbst, so wichtig in Griechenland vor wie nach der Gründung des griechischen Staates, die unter anderem im Theater stattfand (Fragen danach, wie das neugriechische Theater auszusehen hat), impliziert notwendigerweise eine Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Fremden. Die Entwicklungsgeschichte des neugriechischen Theaters im 20. Jahrhundert ist eng mit der Rezeption der europäischen Dramatiker in Griechenland verbunden, und somit auch mit der Rezeption Čechovs als eines deren wichtigsten Vertreters. Ein Theaterstück (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ist geschrieben, um aufgeführt zu werden, ist also mit der Theaterpraxis untrennbar verbunden. Für die Rezeption von Čechovs Dramen in Griechenland spielte das „Theatro Technis“ von Karolos Koun eine entscheidende Rolle, was größtenteils der speziellen Aufführungstechnik von Koun zu verdanken war. Ob und wie Čechovs Dramaturgie den Weg in das neugriechische Drama gefunden hat, wurde bisher noch sehr unzureichend untersucht. Welche Themen und Motive in Čechovs Dramen die neugriechischen Dramatiker ansprachen und wie sie in deren Theaterstücke integriert wurden, welche intertextuellen Beziehungen zwischen den Dramen Čechovs und denen der neugriechschen Dramatiker sich herausarbeiten lassen und welche neuen Erkenntnisse dies über das neugriechische Drama gewinnen lässt, sind die Hauptfragen, die am Beispiel von Iakobos Kampanellis dramatischem Werk diskutiert werden. Kampanellis gilt als Vorreiter des neugriechischen Dramas der Nachkriegszeit. In seinen früheren Werken, aber insbesondere in dem späteren Theaterstück Ο δρόμος περνά από μέσα (1992) lassen sich Elemente Čechovs Dramatik erkennen.
Dienstag, 18.05.2010
- Evangelia Kolovou (Promotionsstudium Germanistik, München)
Repräsentationen historischer Traumata in griechischen Filmen und Fernsehserien als Ort von Nationalkonstruktionen und Identitätsstiftungsprozessen
Die traditionelle Frage, die man sich beim Zuschauen eines historischen Films stellt, lautet: Sagt der Film die Wahrheit? Stellt er die Geschichte „objektiv“ dar? In diesem Vortrag wird gezeigt, dass diese Frage obsolet ist, insofern jede Historiendarstellung aus der Sicht der posthistoire eine narrative Konstruktion ist. Selbst der Begriff „Trauma“ bezieht eine subjektive Komponente der Geschichte ein. Traumatische Ereignisse werden auf der Leinwand oder dem Bildschirm also nicht nur um der Vergangenheit, sondern vor allem um der Bedürfnisse der Gegenwart willen inszeniert. Anhand von Beispielen aus dem griechischen Film und dem Fernsehen (öffentlich-rechtlichen und privaten) wird in dem Beitrag auf Verfahren des Vergegenwärtigens des traumatischen 1922, auf Visualisierung von Selbst- und Fremdbildern, sowie auf Spuren kultureller Erzählungen und nationaler Mythen eingegangen. Zentralachsen der Präsentation werden folgende Hypothesen-Feststellungen sein: 1. Audiovisuelle Historienbilder lassen sich zum einen von herrschenden Identitätsdiskursen prägen, zum anderen gestalten sie diese Diskurse mit. 2. Geschichtsbilder in Film und Fernsehen sind auf die Repräsentationenpotentiale der jeweiligen Medien angewiesen, so dass wir von Medien-Identitäten sprechen können. 3. Die Vielgestaltigkeit der in den Spielfilmen und Fernsehserien dargebotenen Identifikationsangebote wäre ein Hinweis auf den fließenden Charakter kollektiver Identitäten, die als wandelnde Entitäten nicht einmal zu einem bestimmten Zeitpunkt stabile Konturen aufweisen.
- Bart Soethaert (Promotionsstudium Neogräzistik, Berlin)
Die Politeia von Prevelakis und der Streit um die Verfassung
Der dritte Band der kretischen Trilogie von Pantelis Prevelakis Die Politeia (1950) hat als historischen Hintergrund den autonomen Staat von Kreta in den Jahren 1896-1913. Die Großmächte hatten Prinz Georg als Hochkommissar eingesetzt, gegen dessen Führungsstil es in Therissos 1905 einen Aufstand unter der Führung von Eleftherios Venizelos gab. In diesen geschichtlichen Rahmen stellt Prevelakis Venizelos als historische Figur neben Konstantis, dem Protagonisten des Kritikos. Auf diese Weise schafft er ein Forum für das politische Denken von Venizelos in der öffentlichen Debatte über verantwortliches Regieren im befreiten Land. Im vorliegenden Text möchte ich mich auf die erzählte Vergangenheit als Projektionsfläche der Gegenwart der Nach-Bürgerkriegszeit konzentrieren. Das heißt, es geht mir um die Frage, wie in der Politeia der historische Mythos Ende der 1940er Jahre in das breite Spektrum der Venizelos-Rezeption mit dem Ziel, eine zeitgemäße politische Stellungnahme zum damals aktuellen Streit über die Verfassung zu formulieren, hineingetragen wird.
- Nikolas Pissis (Promotionsstudium Südosteuropa-Geschichte, München)
Methodios Armenopoulos: eine mikrohistorische Studie
Das Thema des Referats stellt einen kleinen Abschnitt der Dissertationsarbeit „Russland in den politischen Vorstellungen der griechischen Kulturwelt 1645-1725“ dar. Anhand einer begrenzten Fallstudie, die sich mit der Funktion des griechischen Agentennetzes des Zaren Peters des Großen zu Beginn des 18. Jahrhunderts befasst, soll weniger ereignisgeschichtlichen Informationen und besonders einer vorstellungs- und mentalitätsgeschichtlicher Fragestellung nachgegangen werden.
- Pausanias Papageorgiou (Masterstudium Neogräzistik, Hamburg)
Recht in der Literatur: literarische Rechtsfälle in der Neugriechischen Vorkriegsliteratur
- Giorgos Michailidis (Promotionsstudium Neogräzistik, München)
Die Präsenz des russischen Literatur- und Kulturlebens in griechischen Zeitschriften der 1930er Jahre
Das Referat dient einem weiteren Klassifizierungsversuch der Literaturzeitschriften der Zwischenkriegszeit. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwiefern die russische Literatur sowie das Kulturleben und die Ideologie Russlands (und der späteren Sowjetunion) nach 1917 in diese Zeitschriften einfließen. Besprochen werden vier Zeitschriften der 1930er Jahren, die entweder zur Linken gehören (Νέοι Πρωτοπόροι), neutral sind und die unterschiedlichsten Ansichten vertreten (Ο Κύκλος), oder konservativ orientiert sind (Το Ξεκίνημα, Ιδέα). Untersucht werden die Quantität der von den Zeitschriften veröffentlichten russischen Werke, zu welcher Periode der russischen Literatur diese Werke gehören, sowie die Reaktion der jeweiligen Zeitschrift auf die Tendenzen der linksorientierten Literatur.
Mittwoch, 19.05.2010
- Agni Bujniewicz (Magisterstudium Kunstgeschichte, Berlin)
Griechische Xylographie im Zweiten Weltkrieg − Das Album der EAM vom 25. März 1943
Im November 1942 kommt es zum Zusammenschluss der Athener Künstler, die sich aktiv am organisierten Kampf gegen die Faschisten beteiligen wollen. Die sogleich berufene EAM der Künstler setzt sich unter anderem die Unterstützung des allgemeinen Widerstands durch Stärkung der Bildpropaganda zum Ziel. Mit Meißeln bewaffnet lassen Künstler unzählige Holzschnitte entstehen, deren Thematik und begleitende Parolen im Wesentlichen durch das Zentralkomitee der EAM vorgegeben werden. Als wichtigster Druck aus dieser Zeit gilt das Album „Από τους Αγώνες του Ελληνικού Λαού“ vom 25. März 1943, das sowohl unter ikonographischem als auch drucktechnischem Aspekt als paradigmatisch für die gesamte griechische Widerstandskunst anzusehen ist. Mit dem Datum seiner Verbreitung sowie den acht Holzschnitten, deren Aussagekraft durch entsprechende Passagen aus Werken der neugriechischen Literatur gesteigert wird, gibt das Album ein Panorama der historischen Fakten wieder, die in der eamischen Propaganda und Selbstdarstellung Verwendung fanden und immer wieder in der griechischen Widerstandskunst aufgegriffen wurden. Die Zielsetzung meiner Arbeit liegt vorrangig in der ikonographischen Untersuchung des Albums. Anhand dieser Analyse werde ich versuchen, die Fragen zu beantworten, welche Fakten und historische Momente aus der Geschichte Griechenlands sowie welche Bildsprache für die Propagandadrucke ausgewählt wurden, damit die nationalen und innenpolitischen Ziele der EAM umgesetzt werden konnten.
- Despoina Skourti (Promotionsstudium Neogräzistik, München)
Schreiben unter Diktatur: 18 Κείμενα, Νέα Κείμενα Ι & ΙΙ
Verschiedene Definitionen der Zensur beschreiben die Intentionen und Motivationen zensierender Autoritäten sowie die Formen, die sie prinzipiell annehmen kann: Vorzensur, Nachzensur, Selbstzensur. Jede dieser Form ist in der griechischen literarischen Produktion der Jahre 1967-1974 nachzuvollziehen. Während der ersten Jahre der Militärjunta richtete sich die Aufmerksamkeit des autoritären Regimes vor allem auf das gedruckte Wort. Einzelweg für die Autoren ist das Schweigen als Protest gegen die künstlerische Unfreiheit. 1970 wurde die präventive Zensur theoretisch aufgehoben, de facto verschwand aber die ausgeübte Zensur nicht, sondern veränderte lediglich ihre Form. Das Thema meines Referats bringt das Schreiben unter der Obristendiktatur in Griechenland zur Darstellung. Ziel dieser Analyse ist der unmittelbare Einblick, wie Literaturzensur funktionierte und welcher Effekt diese auf die Arbeit und das Publizieren der betroffenen Autoren in Griechenland hatte. Um an Informationen zu gelangen, werden die während des Militärregimes herausgebrachten Erzählbände 18 Kείμενα und Nέα Kείμενα Ι & II analysiert mit dem Ziel, folgende Fragen zu beantworten und abstrakte Schlussfolgerungen daraus zu ziehen:
- Wie und zu welchem Zweck funktionieren die verschiedenen Formen der Literaturzensur (z.B. staatliche, ideologische, Selbstzensur) in Griechenland während der Militärdiktatur?
- Welche Beziehung besteht zwischen dem literarischen Motiv und dem Zensurmechanismus?
- Unter welchen Umständen wurde Selbstzensur ausgeübt?
- Hat die Ausübung von Literaturzensur die Sprache, Thematik oder ästhetische Position des literarischen Schreibens beeinflusst, und ist die Zensur im Endeffekt stilbildend?
- Evgenia Iliopoulou (Masterstudium Komparatistik, München)
The motif of the returning hero in Literature after 1970. Rhea Galanaki, The life of Ismail Ferik Pasha: a subject in crisis & questioning the medium of history
Rhea Galanaki’s novel recounts the story of a young Cretan boy (Emmanouel Kambanis Papadakis) who was captured by the Ottomans- Egyptians in the 19th century, raised in the house of Muhammad Ali in Egypt, together with his son Ibrahim, and promoted to the rank of pasha, with the name Ismail Ferik Pasha. When Ismail undertakes his duty to lead the Ottoman-Egyptian army in order to suppress of the Cretan Revolution of 1866-68, which is financed from his brother, he comes across his return, his homecoming, but not in the traditional, odyssean way, but as an enemy.
This paper aims to enlighten all the aspects of the heroes return: a) the balance between two identities, two languages and two religions that the main double-named character needs to maintain, which results in general crisis of the subject, b) the notion of nostos in comparison to the Homeric one, c) the theme of the double, as a second self that Ismail may have. Apart from the analysis in terms of the novel, the paper questions also the categorizing of the novel as part of post-modern fiction, regarding Galanaki’s attitude towards history, her subversive policy.
- Maria Akritidou (Promotionsstudium Neogräzistik, Berlin)
Narrative Formen der nationalen Identität und das Zeitalter der Aufklärung im zeitgenössischen neugriechischen Roman (Skassis, Themelis, Panselinos, Kakouri)
Das Thema dieses Vortrags ist das Zeitalter der Aufklärung im zeitgenössischen neugriechischen Roman. Die Arbeit wird eine Zusammenstellung von Texten untersuchen: Το ρολόι της σκιάς (Thomas Skassis), Ζαΐδα ή Η καμήλα στα χιόνια (Alexis Panselinos), Για μια συντροφιά ανάμεσά μας (Nikos Themelis), Η σπορά του ανέμου & Της τύχης το μαχαίρι (Athina Kakouri). Es wird die Funktion der narrativen Strategien und der literarischen Formen analysiert und die Verflechtung von Poetik und Ideologie überprüft. Das Ziel ist die Untersuchung der literarischen Darstellung des Zeitraums und die Analyse der Rolle der Literatur in der imaginären Konstruktion des nationalen Raumes und der nationalen Zeit. Dieser Nachdruck auf die (Ethno-)Poetik führt zur Erforschung der neuen narrativen Strategien über die Verwaltung der persönlichen und kollektiven Erinnerung und Identität.