Haben Sie sich schon mal gefragt, wie die Bücher antiker Philosophen zu uns gelangt sind? Wie sie Kriege, Bibliotheksbrände und das Desinteresse ganzer Generationen überstanden und über Jahrtausende hinweg – mal in arabischem, mal in lateinischem, mal in griechischem Sprachgewand – den langen Weg ihrer eigenen Überlieferung hinter sich legten?

Jeder erhaltene Text ist geprägt durch seine Biographie und damit ist auch jeder Textinhalt Träger seiner eigenen Überlieferungsgeschichte. Wie viel Platon steckt dann in einer heutigen platonischen Textausgabe? Welchen Unterschied macht es, Platons Werke auf Deutsch oder auf Griechisch zu lesen? Und warum kann es sinnvoll sein, die Gattung der Philosophie kurz zu verlassen und hin zur Komödie zu wechseln, um Sokrates‘ Leben und sein Wirken multiperspektivisch kennenzulernen?

Dies ist nur ein Bruchteil aus einer Fülle an Fragen, mit denen sich die gräzistische Perspektive auf einen platonischen Text beschäftigt und durch die sich der Zugang der Griechischen Philologie von Textzugängen anderer Fachdisziplinen unterscheidet. Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen einer Präsentation am 25.01.2023, von 12 bis 14 Uhr in Raum K 29/204 angehen, gemeinsam diskutieren und somit einen ersten Eindruck aus dem Bereich der klassischen Gräzistik gewinnen.

Alle Interessierten und ganz besonders Studierende anderer Studiengänge sind herzlich eingeladen!