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Forschung

Im Labor für Gehirn- und Sprachforschung beschäftigen wir uns mit der Neurowissenschaft der Sprache. Wir untersuchen die Mechanismen der Repräsentation und der Verarbeitung von Sprache im Gehirn, weil diese Mechanismen ja auf Nervenzellaktivität beruhen und sprachliche Theorien deshalb immer abstrakt und ungenau bleiben, wenn sie nicht das neuronale Niveau erreichen. Unsere Forschung bedient sich einer Vielzahl von Methoden. Hierzu zählt die klassische Methode der Psycholinguistik, sprachliches Verhalten durch Aufzeichnung von Fehlerraten und Reaktionszeiten zu messen, jedoch auch moderne Methoden aus der Neurowissenschaft, wie zum Beispiel funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), Elektroenzephalographie (EEG), Magnetoenzephaligraphie (MEG) und Transkranielle Magnetstimulation (TMS). Außerdem untersuchen wir Patienten mit neurologisch bedingten Sprachstörungen, um Zusammenhänge zwischen Hirnfunktion und Sprache herzustellen.

Spezifische geförderte Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Bereiche:

  • Simulation der Sprachverarbeitung in Computermodellen des Gehirns – Können Computermodelle des Gehirns und der Neuronenschaltkreise der Sprachgebiete herangezogen werden, um sprachliche Fähigkeit zu simulieren und um sie zu erklären?
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  • Neurophonologie – Wie werden menschliche Sprachlaute verarbeitet und was sind die Gehirnmechanismen, die dieser Verarbeitung zugrunde liegen? Welche neuronalen Schaltkreise spielen eine Rolle bei der Erkennung und Produktion von Phonemen?
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  • Neurokombination – Wie werden grammatische Prozesse im Gehirn widergespiegelt? Wie kann das Gehirn sprachliche Einheiten wie Silben oder Morpheme kombinieren? Welche sprachlichen Bausteine werden als Kombinationen gespeichert und welche werden aus Einzelbausteinen aufgrund von Kombinationsregeln zusammengesetzt?
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  • Neurosemantik – Wie wird die Bedeutung von Wörtern und Konstruktionen im Gehirn verarbeitet? Wie und wo im Gehirn werden semantische Repräsentationen gespeichert?
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  • Neuropragmatik – Wie handeln und interagieren wir mittels sprachlicher Äußerungen? Wie werden sprachliche Äußerungen interpretiert je nach dem Kontext, in dem sie geäußert werden? Wie unterscheidet das Gehirn zwischen unterschiedlichen sprachlichen Handlungen, die mit den gleichen linguistischen Äußerungen ausgedrückt werden?
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  • Neurorehabilitation von Sprache – Wie wird Sprache nach einer Schädigung, z.B. durch einen Schlaganfall, im Gehirn verarbeitet? Wie findet die Reorganisation von Sprache in Verhalten und Gehirn von Patient*innen statt? Wie kann Sprachtherapie optimiert werden, damit Patient*innen ihre Sprachfähigkeit so gut wie möglich wiedergewinnen können?
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Publikationen:

Wissenschaftliche Publikationen zu den o.g. Projekten finden Sie hier.

 

Nationale und internationale Kollaborationen:

Unsere wissenschaftlichen Projekte führen wir u.a. in nationalen und internationalen Kollaborationen durch. Mehr über unsere Forschungsarbeit sowie Kollaborationspartner*innen erfahren Sie hier.

 

Förderungen:

Unsere wissenschaftlichen Arbeiten werden durch die folgenden geförderten Forschungsprojekte, Institutionen und Organisationen unterstützt:

  • Material Constraints Enabling Human Cognition (MatCo; ERC-2019-ADG 883811) - gefördert durch das European Research Council (ERC) der Europäischen Union
  • Exzellenzcluster Matters of activity (MoA; EXC2025-MoA) - gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Phonological Networks in Language Production and Comprehension (PhoNet; Pu 97/25-1) – gefördert durch das deutsch-französische Programm der Agence Nationale de la Recherche und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Conversational Brains (CoBra; MSCA-ITN-2019-859588) – Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network des Horizon 2020 Förderprogramms der Europäischen Union

  • The Sounds of Meaning: Investigating the functional interaction between action sounds and semantics (SOM; Pu 97/22-1) - gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Brain Signatures of Communication (BraiSiCo; Pu 97/23-1, SPP1727) - gefördert im Schwerpunktprogramm “XPrag.de: New Pragmatic Theories Based on Experimental Evidence” der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Intensive Sprachhandlungstherapie (Intensive Language-Action Therapy, ILAT; Pu 97/15-1, Pu 97/15-2) - gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Fixed vs. Combinatorial Constructions: a biolinguistic perspective on combinatorial schemas and the lexicon (ConCom; Pu 97/16-1) - gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

  • Berlin School of Mind and Brain - gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und durch die Humboldt Universität zu Berlin

  • Einstein Center for Neurosciences der Einstein Stiftung