Kosmogonien und Verlustgeschichten der Gegenwart. Experimentelle Darstellungsweisen begründender Anfangs- und Untergangserzählungen in Literatur und Comic
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Im Angesicht von Klimawandel und Artensterben erscheinen gegenwärtig international zahlreiche literarische Texte und Comics, die Kosmogonien und Entwicklungsgeschichten mit Untergangsszenarien menschlicher Kulturen, Tierpopulationen bzw. des ganzen Planeten verknüpfen. Dabei greifen sie auf Elemente mythischer, religiöser und naturwissenschaftlicher Aitiologien zurück und argumentieren selbst aitiologisch, indem sie (pluralisierte und z.T. ‚fehlgegangene‘) Anfänge als Begründung (drohender) Enden entwerfen. Das Projekt untersucht, wie sich der temporal und argumentativ doppelte Blick auf Entstehung und Untergang medien- und genrespezifisch niederschlägt, wie ausgewählte Werke die Figur der Rekursion ästhetisch umsetzen und welche gesellschaftspolitischen Ansprüche mit der nostalgischen ‚Arbeit am Anfang‘ aus der Perspektive des Verlusts einhergehen.
Schlagwörter
- Aitiologie
- Anthropozän
- Comic
- Gegenwartsliteratur
- Kosmogonie
- Untergang
- Ursprungserzählung