Prof. Dr. Sascha Gaglia
Institut / Einrichtungen:
Fachgebiet / Arbeitsbereich:
Sprachwissenschaft Italienisch
Professor
Raum JK 29/107
14195 Berlin
Sprechstunde
WiSe 2024/25
Mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr
in PRÄSENZ
Anmeldung per E-Mail bis Dienstag, 14.00 Uhr, über Frau Di Salle (disalle@zedat.fu-berlin.de)
Die Sprechstunde am Mittwoch, den 27.11.24, fällt aus.
Wissenschaflich tätige Personen am Arbeitsbereich Prof. Gaglia
- Erika Corbara (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Doktorandin)
- Valentina Ibba (ausgeschieden)
- Fernando Pérez Anderson (Doktorand)
- Dr. Andrea Pešková (Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit "eigener Stelle" / Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Studentische Beschäftigte
Vita
Seit Oktober 2021 | Professor für Romanische Sprachwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf dem Italienischen, Institut für Romanische Philologie, Freie Universität Berlin |
2020-2021 | Gastprofessor für Italienische Sprachwissenschaft, Institut für Romanische Philologie, Freie Universität Berlin |
2019 | Habilitation, Philosophische Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen (Venia legendi: Romanische Sprachwissenschaft) |
2017-2021 | Außerplanmäßiger Professor, Seminar für Romanische Philologie, Georg-August-Universität Göttingen |
2017-2020 | Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen einer eigenen Stelle, Seminar für Romanische Philologie,Georg-August-Universität Göttingen |
2016-2017 | Gastprofessor für Spanische Sprachwissenschaft und Lateinamerikanistik, Institut für Romanische Philologie, Freie Universität Berlin |
2010-2016 | Juniorprofessor für Romanische Sprachwissenschaft, Seminar für Romanische Philologie, Georg-August-Universität Göttingen |
2007 | Promotion zum Dr. phil. bei Prof. Dr. Christoph Schwarze, Fachbereich Sprachwissenschaft, Universität Konstanz |
2004-2010 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fachbereich Sprachwissenschaft bzw. Sonderforschungsbereich „Variation und Entwicklung im Lexikon“ (SFB 471), Universität Konstanz |
1997-2003 | Studium in den Fächern Italienische Sprachwissenschaft, Kunst- und Medienwissenschaften und Politikwissenschaft, Abschluss ‚Magister Artium‘ (M.A.), Universität Konstanz |
1995-1997 | Ausbildung zum Verlagskaufmann, Stuttgarter Zeitung |
1995 | Abitur, Königin-Katharina-Stift, Stuttgart |
1992 | Mittlere Reife, Gerhart-Hauptmann-Realschule, Leonberg |
1975 | Geboren in Stuttgart |
Winter-Semester 2024/25
HS 17 047 Questione della lingua: Die Debatte über Sprache, Literatur und Kultur in der Renaissance - Mi 10-12h
Die zentrale Debatte, die in der Renaissance hinsichtlich der kulturellen Parameter geführt wurde, an denen man sich in Italien orientieren sollte, ist unter dem Titel ‚Questione della lingua‘ bekannt. Sie betrifft nicht nur die Diskussion um die Bevorzugung bestimmter Sprachmodelle. Vielmehr geht es auch darum, welche literarischen Texte anhand welcher Tradition in welchen Gattungsformen im volgare bzw. in welchem volgare verfasst werden sollten, und insgesamt um die Entscheidung über die Ausrichtung der kommunikativen Dimensionen der italienischen Kultur. Wie diese Debatte, besonders im 16. Jahrhundert, verlief, hat Auswirkungen bis zum heutigen Tag. Wir wollen in diesem Seminar aus linguistischer und aus literaturwissenschaftlicher Perspektive nachzeichnen, wie sich die Diskussion in Italien gestaltete ist und welches ihre Ergebnisse waren. Wir lesen die wichtigsten historischen Textzeugnisse unter dieser interdisziplinären Fragestellung gemeinsam.
S 17 040 Methoden der Sprachwissenschaft - Do 12-14h
Das Seminar behandelt eine breite Palette linguistischer Themen mit einem Schwerpunkt auf der italienischen Sprache. Die Teilnehmenden untersuchen auf der Grundlage unterschiedlicher linguistischen Forschungsmethoden (Verwendung von Sprachatlanten, Korpora, Erstellung von Interviews, Durchführung kleinerer Experimente etc.) sowohl Sprachdaten aus dem Standarditalienischen als auch aus verschiedenen Varietäten des Italienischen und aus Dialekten. Sie werden dabei mit grundlegenden statistischen Verfahren vertraut gemacht.
Zu Beginn des Semesters werden die Teilnehmende in für die Linguistik relevanten Bibliotheksbereiche eingeführt. Dies beinhaltet das Erlernen der Nutzung verschiedener Datenbanken, das Durchführen von Literaturrecherchen und praktische Übungen.
Die Literatur zum Seminar wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
S 16 843 Sportsprache - Do 16-18h
„Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen…“ lautete der erste Vers eines beliebten Gesangs deutschsprachiger Fans bei der letzten Fußballeuropameisterschaft der Herren (Juni/Juli 2024), während vier Wochen lang die „La-Ola-Welle über die Ränge schwappte“. Nun ist das nicht im engsten Sinne das, was man unter „Sportsprache“ versteht. Dennoch wollen wir entsprechende gesellschaftliche und massenmediale Phänomene, die rund um den Sport und seine Sprache existieren (Fangesänge, Namen und Vokabular von Fangruppierungen etc.) ebenso diskutieren, wie jene Fragen, die uns ganz zentral beschäftigen sollen: Gibt es überhaupt eine Sportsprache? Was sind ihre Charakteristika? Wie werden fremdsprachliche Begriffe verwendet und in die Nehmersprache integriert (bspw. das Ausfoulen beim Basketball, die Piaffebeim Dressurreiten)? Wie kommt es zu sportzspezifischen Bezeichnungen wie sich fallen lassen (bezeichnet beim Fußball interessanterweise sowohl das Provozieren eines Freistoßes oder eines Elfmeters als auch einen bestimmten Bewegungsradius von Offensivspieler:innen, was aber nicht generell für ähnliche Mannschafts- und Ballsportarten gilt)? Welche Metaphern werden in der Sportberichterstattung verwendet (bspw. Schwalbe, Angriffswelle, Bollwerk) und aus welchen Wortfeldern stammen diese? Wieso heißt es It. lafeminin Lazio, aber ilmaskulin Napoli – und weshalb wird letzterer Fußballverein neuerdings mit „die [sic!] SSC Neapel“ ins Deutsche übersetzt? Was sind die sprachlichen Charakteristika von Post-Match-Interviews? (usw.) Die Studierenden werden angeleitet, sich theoretisch und methodisch mit sportsprachlichen Daten linguistisch auseinanderzusetzen. V.a. die Bereiche der Lexikologie, Morphologie, Semantik, Pragmatik und Sprachkontaktforschung, aber auch die Medienlinguistik werden im Mittelpunkt unseres Interesses stehen. Die Literatur zum Seminar wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
S 16 838 Strukturen der romanischen Sprachen - Fr 10-12h
Das Seminar beschäftigt sich unter vergleichender Perspektive mit ausgewählten strukturellen Phänomenen in den romanischen Sprachen. Im Bereich der Phonologie betrachten wir vokalische und konsonantische Phänomene sowie den Wortakzent, in der Morphologie bspw. die Gestalt unregelmäßiger Verben. Außerdem diskutieren wir ausgewählte syntaktische Phänomene und Strukturen. Kenntnisse in mindestens einer romanischen Sprache werden vorausgesetzt, Kenntnisse in weiteren romanischen Sprachen sind nicht erforderlich. Die in der Veranstaltung untersuchten Sprachen richten sich nach den zu behandelnden Phänomenen. Das Seminar schließt somit auch kleinere romanische Sprachen und Varietäten ein. Die Literatur zum Seminar wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
PS 17 006 Phonologie des Französischen - Fr 12-14h
Das Seminar vermittelt Kenntnisse zur Phonologie des Französischen sowie zur Phonologie im Allgemeinen und leitet die Studierenden an, sich selbständig mit phonologischen Daten zu beschäftigen. Themenschwerpunkte sind die Laut- und Silbenstrukturen französischer Wörter und Sätze sowie synchrone phonologische Phänomene des Französischen. Die Literatur zum Seminar wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Sprachen
- Italienisch
- Französisch
- Spanisch (mit Schwerpunkt im chilenischen Spanisch)
- Rhätoromanisch (mit Schwerpunkt im Friaulischen)
Forschungsgebiete
- Grammatikarchitektur, Morpho-Phonologie und Morpho-Syntax
- Sprachliche Höflichkeit
- Varietäten
- Historische Sprachwissenschaft
Drittmittelgefördertes Forschungsprojekt
- Ausbreitung von Verbwurzeln im Italienischen und Französischen (DFG, Georg-August-Universität Göttingen, Status: abgeschlossen)
https://www.uni-goettingen.de/de/drittmittelprojekt/572309.html
FRITAV database and RhoSquared
- Łukasiewicz, E. S. & S. Gaglia 2022a. French and Italian Analogies in Verbs (FRITAV v.1.0.0), Database. URL: https://fritav.online.
- Łukasiewicz, E. S. & S. Gaglia 2022b. Documentation of FRITAV and RhoSqrd v1.0.0. URL: https://docs.eslksw.dev/fritav-rhosqrd/documentation.pdf.
In Vorbereitung | Gaglia, Sascha. Dialekte Italiens. Eine Einführung (Romanistische Arbeitshefte). Berlin: De Gruyter. |
2022 | Gaglia, Sascha. Die Grammatik der Anrede im Französischen, Italienischen und Spanischen. Tübingen: Stauffenburg (Stauffenburg Linguistik). |
Zugl. Habilitationsschrift, Diachrone und synchrone grammatische Modellierung der Anredepronomina im Französischen, Italienischen und Spanischen vor dem Hintergrund der verbalen Höflichkeit, Philosophische Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen, 2018]. | |
2009 | Gaglia, Sascha. Metaphonie im kampanischen Dialekt von Piedimonte Matese. Eine Analyse an der Schnittstelle zwischen Phonologie, Morphologie und Lexikon. Dissertation, Fachbereich Sprachwissenschaft, Universität Konstanz. |
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-86653 |
In Vorbereitung | Esher, Louise, Bach, Xavier & Gaglia, Sascha (eds.) Comparative and dialectical approaches to inflectional analogy. Oxford: Oxford University Press. |
2012 | Gaglia, Sascha & Marc-Olivier Hinzelin. (Hrsg.). Inflection and Word Formation in Romance Languages. Philadelphia, Amsterdam: John Benjamins. |
In Vorbereitung | Gaglia, Sascha. Morphophonology, in Matthias Heinz, Lorenzo Filipponio & Marc-Olivier Hinzelin (eds.), Manual of Classification and Typology of the Romance languages (Manuals of Romance Linguistics/MRL). Berlin: De Gruyter: pp-pp. [erscheint voraussichtlich 2024] |
In Vorbereitung |
Bach, Xavier, Louise Esher & Sascha Gaglia. Introduction, in Xavier Bach, Louise Esher & Sascha Gaglia (eds.), Comparative and dialectical approaches to inflectional analogy. Oxford: Oxford University Press. pp-pp. [erscheint voraussichtlich 2024] |
2023 |
Gaglia, Sascha. Hybrid agreement in polite address: a contrastive approach to Romance languages, in Nicole Baumgarten & Roel Vismans (eds.), It's different with you: Contrastive perspectives on address research (Topics in Address Research, vol. 5). Amsterdam: Benjamins 373-396. |
2023 | Gaglia, Sascha. Past Participle Agreement in the context of Politeness in Modern Standard Italian: an empirical study, Eva-Maria Remberger, Natascha Pomino & Julia Zwink (eds.). From Formal Linguistic Theory to the Art of Historical Editons. The Multifaceted Dimensions of Romance Linguistics. Göttingen: V&R unipress. 105-125. |
2021 | Gaglia, Sascha. Wortklassen, in Antje Lobin & Eva-Tabea Meineke (Hrsg.), Handbuch Italienisch. Sprache, Literatur, Kultur. Berlin: Erich Schmidt-Verlag. 163-168. |
2021 | Gaglia, Sascha. Interfaces gramaticales en el sistema de tratamiento pronominal de Chile, in Brandon M. Rogers & Mauricio A. Figueroa Candia (eds.), Lingüística del castellano chileno: Estudios sobre variación, innovación, contacto e identidad / Chilean Spanish Linguistics: Studies on variation, innovation, contact, and identity. Wilmington, DE: Vernon Press. 337-366. |
2020 | Gaglia, Sascha. The dynamics of analogy: Old French and Old Italian verbal roots. Lingue e Linguaggio 19(1). 61-89. |
2020 | Gaglia, Sascha. Hybride pronominale Anredesysteme in der italienischen Sprachgeschichte und ihre grammatische Modellierung, in Antje Lobin, Sarah Dessì-Schmid & Ludwig Fesenmeier (Hrsg.), Norm und Hybridität/Ibridità e norma. Linguistische Perspektiven/Prospettive Linguistiche, Berlin: Frank & Timme. 141-167. |
2016 | Gaglia, Sascha & Marc-Olivier Hinzelin. Inflectional verb morphology, in Susann Fischer & Christoph Gabriel (eds.): Manual of grammatical interfaces in Romance (Manuals of Romance Linguistics/MRL, vol. 10). Berlin: De Gruyter. 149-184. |
2015 | Gaglia, Sascha & Christoph Schwarze. The controversial status of Romance pronominal clitics – a new criterion. Linguistische Berichte 242. 103-139. |
2012 | Gaglia, Sascha. Die Metaphonie im kampanischen Dialekt von Piedimonte Matese: Morpho-phonologischer Prozess oder morpho-lexikalische Selektion? Zeitschrift für romanische Philologie 128(4). 626-644. |
2012 | Gaglia, Sascha. The realization of preverbal subject clitics from an autonomous morphological perspective, in Sascha Gaglia & Marc-Olivier Hinzelin (eds.), Inflection and Word Formation in Romance Languages. Philadelphia, Philadelphia, Amsterdam: Benjamins. 84-118. |
2012 | Hinzelin, Marc-Olivier & Sascha Gaglia. Morphological theories, the autonomy of morphology, and Romance data, in Sascha Gaglia & Marc-Olivier Hinzelin (eds.), Inflection and Word Formation in Romance Languages. Philadelphia, Amsterdam: Benjamins. 1-28. |
2012 | Gwinner, Anne, Sascha Gaglia & Janet Grijzenhout. The effect of prosody on the acquisition of morphology: an experimental study with Italian, German and Italian-German children, in Maria Grazia Busà & Antonio Stella (eds.), Methodological Perspectives on Second Language Prosody: Papers from ML2P 2012. 37-41. |
2011 | Gaglia, Sascha. Representational aspects of morphomic vowel variation in Southern Italy, in Martin Maiden, John C. Smith, Maria Goldbach & Marc-Olivier Hinzelin (eds.), Morphological Autonomy: Perspectives from Romance Inflectional Morphology. Oxford: Oxford University Press. 95-118. |
2010 | Gaglia, Sascha. The omission of preverbal subject clitics in Friulian: constraint-based analysis and methodological discussion. Corpus 9. 191-220. |
2010 | Gaglia, Sascha. La metafonesi come fenomeno d’interfaccia. A proposito di due dialetti meridionali, in Maria Iliescu, Paul Danler & Heidi Siller-Runggaldier (eds.), Actes du XXV. Congrès International de Linguistique et Philologie romane, Tome II. Berlin: De Gruyter. 77-86. |
2009 | Franziska M. Hack & Sascha Gaglia. The use of subject pronouns in Raeto-Romance. A contrastive study, in Georg A. Kaiser & Eva-Maria Remberger (eds.), Proceedings of the workshop Null-subjects, expletives, and locatives in Romance. Arbeitspapier Nr. 123, FB Sprachwissenschaft, Universität Konstanz. 157-181. |
2007 | Gaglia, Sascha. Vowel alternation within the verbal root of Campanian: between phonology and morphology, in Nabil Hathout & Fabio Montermini (eds.), Morphologie à Toulouse. Actes du colloque international de Morphologie 4èmes Décembrettes. München: Lincom. Europa. 63-82. |
2006 | Gaglia, Sascha. Vokalvariation in der Wurzel des kampanischen Verbs, in Carmen Kelling, Judith Meinschaefer & Katrin Mutz (Hrsg.), Akten der gleichnamigen Sektion beim XXIX. Deutschen Romanistentag, Saarbrücken 2005. Arbeitspapier Nr. 120. Fachbereich Sprachwissenschaft, Universität Konstanz. 39-62. |
2022 | Łukasiewicz, E. S. & S. Gaglia. Documentation of FRITAV and RhoSqrd v1.0.0. URL: https://docs.eslksw.dev/fritav-rhosqrd/documentation.pdf. |
2019 | Gaglia, Sascha. Portrait. Romanistik in Geschichte und Gegenwart 25(1). 1-6. |
2015 | Gaglia, Sascha. Rezension zu Fesenmeier, Ludwig, Anke Grutschus & Carolin Patzelt (2013, Hrsg.), L'absence au niveau syntagmatique. Fallstudien zum Französischen (Analecta Romanica, vol. 80). Frankfurt am Main: Klostermann. Zeitschrift für romanische Philologie 131(4). 1191-1199. |
2010 | Gaglia, Sascha. Rezension zu Krämer, Martin (2009), The Phonology of Italian. Linguistische Berichte 224. 495-502. |