Gastprofessorin Dr. Véronique Sina hält im Sommersemester 2025 eine Vorlesung zu audiovisuellen Bildern 'des Jüdischen'.
Gegenwärtig ist eine zunehmende Präsenz jüdischer Themen und Charaktere in audiovisuellen Medien zu verzeichnen. Diese medialisierten ‚Jüdischkeiten‘ lassen sich als eine Ästhetisierung jüdischer Lebenswelten beschreiben, als diskurskonstituierende Elemente, die einen entscheidenden Anteil an der Herausbildung, (De-)Stabilisierung und Verhandlung von (Vorstellungs-)Bildern ‚des Jüdischen‘ haben. Entlang ausgewählter Beispiele nimmt die Vorlesung filmische, televisuelle und (foto-)grafische Bilder ‚des Jüdischen‘ in den Blick und untersucht mit welchen narrativen und formal-ästhetischen Mitteln, gängige (goj-)normative Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein’ in zeitgenössischen Medien hergestellt, verstärkt oder unterlaufen und verworfen werden. Vor der Folie des noch jungen interdisziplinären Feldes der Jewish Visual Culture Studies und unter Berücksichtigung des historischen Wandels, dem Vorstellungen, Visualisierungen und Medialisierungen von Wissensdiskursen über Judentum und Jewishness unterliegen, wird im Rahmen der Vorlesung nicht nur die diskursive Macht unterschiedlicher medialer Formen veranschaulicht, soziokulturelle Bedeutungen zu konstituieren und hegemoniale ‚Wirklichkeitsbilder’ zu (re-)produzieren, sondern auch der (historischen) intersektionalen Verschränkung von Antijudaismus bzw. Antisemitismus, Rassismus, Klassismus, Sexismus, Misogynie und Homophobie nachgegangen, innerhalb derer Jüdinnen_Juden in audiovisuellen Medien über Selbst- und Fremdzuschreibungen auch heute noch als das ‚Andere‘ markiert werden.
Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten!
Veranstaltungsbeginn: 10:00-12:00 Uhr, 23.04.2025 im Hörsaal (Theaterwissenschaft)
Nähere Informationen zur Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem aktuellen Vorlesungsverzeichnis.