Workshop: Kritik – Poetik – Kollaboration
Ort: Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin)
Gäste: Armen Avanessian und Anke Hennig
Was sind die Grenzen kritischen Denkens, akademischer Praxis und des immer noch hegemonialen ästhetischen Paradigmas im Umgang mit Literatur und Kunst? Seit 2012 arbeiten Armen Avanessian und Anke Hennig an einem gemeinsamen Projekt mit dem Titel ‚Spekulative Poetik‘, aus dem nicht nur zahlreiche Publikationen und Veranstaltungen hervorgegangen sind, sondern auch diverse Kollaborationen mit Schriftsteller*innen, Künstler*innen und Filmemacher*innen. Zentral für ihre Zusammenarbeit ist die Entwicklung alternativer theoretischer Verfahren sowie die Auslotung ihrer poetischen und existenziellen Potentiale.
Im Workshop ‚Kritik – Poetik – Kollaboration‘ stellen Avanessian und Hennig ihr Projekt vor, akzentuieren seine Besonderheiten in Differenz zu tradierten Modellen der Literaturwissenschaft und exemplifizieren, wie sich die Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst, Theorie und Literatur experimentell überschreiten lassen. Der Workshop bietet Interessierten die Gelegenheit, sich genauer mit dem Konzept der ‚Spekulativen Poetik‘ zu befassen und dient dem intellektuellen Austausch über Kunst, Theorie und die eigene wissenschaftliche Praxis.
Anmeldung
Interessierte melden sich bitte bis zum 3. Dezember 2018 unter der E-Mail-Adresse labor@fsgs.fu-berlin.de für die Teilnahme am Workshop an. Alle Teilnehmer*Innen erhalten einen elektronischen Reader mit Texten, die zur Vorbereitung auf den Workshop gelesen werden sollen. Die Teilnehmer*Innenzahl ist begrenzt.
Zu den Personen
Armen Avanessian
Armen Avanessian hat Philosophie, Politikwissenschaft und Literaturwissenschaft studiert und war von 2007 bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin. Mehrere Visiting Fellowships, Gastprofessuren und -dozenturen brachten ihn an renommierte Universitäten in Europa und den USA, darunter Columbia University und Yale. Er ist Gründer der Online-Plattformen www.spekulative-poetik.de und www.bureauforculturalstrategies.com sowie Editor-at-large beim Merve Verlag. An der Volksbühne Berlin veranstaltet er die wöchentliche Theorie-Serie ‚Armen Avanessian & Enemies‘. Zu seinen Büchern zählen Phänomenologie ironischen Geistes. Ethik, Poetik und Politik der Moderne (2010), Überschrift. Ethik des Wissens – Poetik der Existenz (2015), Miamification (2017) und Metaphysik zur Zeit (2018).
Bildquelle: Dirk Skiba
Anke Hennig
Anke Hennig arbeitet zu Theorie der Literatur und gegenwärtiger visueller Kultur. Sie hat die Plattform Spekulative Poetik (www.spekulative-poetik.de) mitkonzipiert und leitet die internationale Arbeitsgruppe Retroformalismus (www.retroformalism.net). Sie lehrt gegenwärtig am Saint Martins College (University of the Arts, London) und war Gastprofessorin an der Universität der Künste in Berlin. Sie promovierte am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und war Fulbright Fellow an der New York University. Zu ihren Büchern zählen Sowjetische Kinodramaturgie (2010) und die mit Armen Avanessian verfassten Präsens. Poetik eines Tempus (2012, russ. 2014, engl. 2015) und Metanoia. Spekulative Ontologie der Sprache (2014, engl. 2017).
Bildquelle: Kjetil Berge