Forschung
Aktuelle und ausgelaufene Forschungsprojekte können Sie in der Forschungsdatenbank der FU Berlin recherchieren: https://research.zuv.fu-berlin.de/projects
Die Summe der jährlich verausgabten Drittmittel liegt bei 10 Mio.€.
Die größten Forschungsverbünde und -projekte sind hier alphabetisch aufgeführt:
Humans have immense linguistic and cognitive capabilities: we acquire tens of thousands of words effortlessly, combine them in multiple ways to form novel constructions and use them for a broad range of communicative functions. In contrast, our closest evolutionary neighbors - non-human primates - typically learn a maximum of 100 signs and exceed this number only with excessive training. Their ability to combine these signs with each other is quite limited and similarly restricted are the roles signs play in their interaction.
The reason for such species-specific differences in cognitive abilities lie most likely in the genetic code, and they are equally likely manifest in features of the biological hardware necessary for language and thought: The many neurons in the human brain, the learning mechanisms governing their plasticity, their local and long-distance connections, their activating and deactivating influence on each other and their joint mechanistic interaction in local clusters, large neuronal circuits, networks, areas and brains.
How such neurostructural and neurofunctional features determine and, in fact, bring about specific cognitive and linguistic functions is the main question addressed in the ERC Advanced Grant project called MatCo: Material Constraints enabling human cognition.
The Cluster of Excellence 2020 "Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective" aims to create a new theoretical and methodological take on literature in a global perspective that moves beyond the categories of nation and period and conceives of literature instead as a transcultural and transtemporal phenomenon in deep time. Based on the insight that literature is a fundamentally performative and intermedial phenomenon, a form of social action taking place in complex networks of human and non-human actors, the Cluster studies how literature becomes global through its temporal entanglements. Introducing the notion of ‘temporal communities’, the Cluster investigates the ways in which literature reaches out through space and time and establishes extensive transtemporal networks in which the notion of literature itself is constantly re-constituted as it interacts with other arts and media.
The Cluster is situated within a vibrant network of international academic partners and local collaborators including universities and libraries as well as literary and artistic institutions and museums, and it combines an international fellowship programme with a dynamic and flexible platform for projects involving early career researchers, established scholars and international fellows from all career stages.
Das neue GRK 2638 widmet sich Fragen bezüglich des Zusammenhangs von Normen und ihrer Kritik sowie der Verbindung von Normen und sozialem Wandel. Untersucht werden spezifische Strukturen normativer Praktiken, die den Künsten, dem Recht, der Religion, der Sprache und der Moral gemeinsam sind. Diese normativen Praktiken zeichnen sich dadurch aus, dass sie immer an bestimmte Standards gebunden sind. Für künstlerische Gattungen, moralische Gewohnheiten und sprachliche Konventionen sind Bezüge auf explizite und implizite Regeln relevant. Zugleich sind diese normativen Praktiken aber auch dadurch bestimmt, dass diejenigen, die sich innerhalb ihrer bewegen, kritisch auf die sie leitenden Standards reflektieren und sich von ihnen zu distanzieren haben, um sie in angemessener Weise fortzusetzen. Das GRK untersucht diesen Aspekt von Normativität in den genannten Kontexten – d. h. in Kunst, im Recht, in der Religion, in der Sprache und der Moral – und analysiert die jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Geleitet wird das GRK dabei von der Hypothese, dass kritische Transformation ein konstitutives Moment von Normativität darstellt.
Die Kritische Gesamtausgabe präsentiert erstmalig alle veröffentlichten und unveröffentlichten Werke Hannah Arendts als wissenschaftlich gesicherte und kommentierte Textgrundlage. Hannah Arendt hat so gut wie alle ihre Schriften in mehr als einer Sprache, auf Englisch und auf Deutsch, verfasst. Diese grundlegend plurale Dimension ihres Werks wird mit dieser Ausgabe zum ersten Mal erschließbar. Die Kritische Gesamtausgabe ist dem Textkorpus angemessen und technisch innovativ als Hybrid-Edition (Print und Digital) konzipiert: Buch und Webportal optimieren dabei die Potentiale des jeweiligen Mediums in systematischer Verschränkung. Die publizierten Bände sind (i.d.R. ein Jahr nach der Buchveröffentlichung) unter www.hannah-arendt-edition.net frei und für alle zugänglich.
Der Sonderforschungsbereich 980 Episteme in Bewegung untersucht Wissenswandel in vormodernen europäischen und nicht-europäischen Kulturen. Er fragt nach Prozessen langfristiger Wissensbewegungen in spezifischen historischen Konstellationen und entwickelt ein Instrumentarium für deren Beschreibung. Die leitende Hypothese ist, dass in Bezug auf Kulturen vor 1750 – sei es in Selbstbeschreibungen, sei es in späteren (Fremd-)Beschreibungen – die Tendenz besteht, Wissen als unwandelbar stabil aufzufassen, dass sich ihr Wissen aber entgegen dieser Zuschreibungen in ständigem Wandel befand, gerade da, wo die besondere Stabilität des Wissens behauptet wurde.
Um die spezifischen Dynamiken vormodernen Wissenswandels herauszuarbeiten, hat der SFB das zentrale Begriffspaar Episteme und Transfer als systematisch korrelierte Beschreibungskategorien entwickelt. Danach bestimmt Episteme Wissen als etwas, das immer mit Geltungsansprüchen versehen ist. Geltungsansprüche manifestieren sich in speziellen Diskursen und Praktiken und sind immer material und medial gebunden. Unter Transfer versteht der SFB Wissenswandel im Sinne einer Neukontextualisierung von Wissen, durch die es neue Bezüge entwickelt und in Wechselwirkungen eintritt.
Gerade diese sich ständig verändernden und reziproken Bezugnahmen erfordern, den Wandel vormodernen Wissens jenseits traditioneller Kategorien wie Kulturraum oder Epoche zu begreifen. Dafür hat der SFB mit Wissensoikonomien ein Konzept geschaffen, das die Komplexität und multidirektionale Dynamik vormoderner Prozesse des Wissenswandels beschreibbar und dessen implizite Normen, Selektionsprozesse, unsichtbare Regelsysteme und Machtstrukturen sicht- und analysierbar macht. Mit dem Begriff Momentum soll in der dritten Förderphase den Bewegungs¬impulsen wie dem Bewegungsverhalten in Prozessen des Wissenswandels nachgegangen werden.
Die hervoFB „Intervenierende Künste“ hrbringenden und aktivierenden Dimensionen der Künste bringen neue Formen und Formate gesellschaftlicher Wirksamkeit hervor. Sie haben das Potential, durch Etablierung veränderter künstlerischer Wahrnehmungsordnungen und Praktiken soziale Beziehungen zu stiften und politische Konflikte zu generieren. Künstlerische Praktiken sind in einem dialektischen Feld von Poetiken der Intervention aufgespannt: Worin liegen die Spielräume und Grenzen intervenierender Künste, worin ihre Chancen und Fallstricke? Wie können künstlerische Formgebungen eine Dynamik entfalten, die das Gesellschaftliche nicht nur repräsentiert, sondern auch hervorbringt? Welche Möglichkeiten haben künstlerische Praktiken, um sich politischen Vereinnahmungen, aber auch gesellschaftlichen Neutralisierungen und Institutionalisierungen zu widersetzen, die ihr Interventionspotential absorbieren und bedrohen? Und ist für die Praktiken intervenierender Künste eine Selbstproblematisierung charakteristisch, die auch vor dem Begriff der Kunst nicht Halt macht?
Der SFB unterscheidet ineinandergreifende Poetiken der Intervention und gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche: Area A Teilhaben und Trennen, Area B Bewegen und Unterbrechen sowie Area C Entwerfen und Verwerfen.