Kreativität: Eine philosophische Analyse
Simone Mahrenholz – 2011
„Kreativität“ ist ein sehr junger Begriff und ein sehr altes Phänomen. Sie gilt als unaufklärbares Rätsel, als eine Art „Black Box“ des Denkens. Dem kollektiven Bewußtsein zufolge ist sie etwas Rares, Flüchtiges, strapaziös zu erzielen und nur wenige Glückliche begünstigend. Das vorliegende Buch präsentiert eine logische Grundidee zur Entstehung von schöpferisch Neuem – Elemente aus der Informations-, Kommunikations- und Medientheorie verbindend. Diese „Formel“ wird an philosophischen Stationen von der Antike bis zur Gegenwart erprobt und weiterentwickelt. Kreativität zeigt sich als ein Transformationsphänomen, welches das Denken auf eine andere logische Ebene führt und kategoriale Grenzen kollabieren läßt. Im Ergebnis ist sie nichts per Definition Abwesendes, erreichbar nur über den Umweg von unverfügbarer Gunst, weltabgewandter Passion oder verborgenen Tricks. Kreativität ist vielmehr omnipräsent, schöpferische Energien sind nur mit großem Aufwand zu unterdrücken, und die Frage, wie man sie erreicht, wird zur Frage, wie man ihr eine optimale Basis bereitet, ohne sie wesentlich zu behindern.