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Branford the Bee und das transformatorische Potenzial des Figurenkörpers im Comic

21.01.2021 | 16:15 - 17:45
Nina Eckhoff-Heindl

Nina Eckhoff-Heindl
Bildquelle: ninaheindl.com

Nina Eckhoff-Heindl (Kunstgeschichte, Köln) | Teil der Ringvorlesung  „Comic – Kunst – Körper. Konstruktion und Subversion von Körperbildern im Comic“ im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ der Freien Universität Berlin.

Die Vorlesungsreihe ist öffentlich und kostenfrei. Sie findet vor Publikum statt und wird zusätzlich gestreamt. Da die Plätze wegen der Hygieneauflagen begrenzt sind, ist für den Besuch der Präsenzveranstaltung eine einmalige Anmeldung unter comic-vl@fsgs.fu-berlin.de erforderlich.

Chris Wares Comic Building Stories (2012) hat durch seine Form (14 unterschiedliche Publikationsformate in einer Box), die spezielle Rezeptionsweise (es gibt keine vorgegebene Reihenfolge, die Kompartimente des Comics lesend zu betrachten) und das inhaltliche Setting (die Geschichte spannt sich über mehrere Protagonist*innen auf und verbindet aktuelle Handlungsstränge mit vergangenen Erinnerungsfragmenten und Zukunftsvisionen) bereits breite Aufmerksamkeit in Feuilleton und Comicforschung erregt. Einer seiner Protagonist*innen spielte bisher jedoch eine untergeordnete Rolle: Branford. The Best Bee in the World. Der Biene Branford sind insgesamt zwei Kompartimente von Building Stories in Gänze gewidmet, in zwei weiteren interagiert er mit den anderen Protagonist*innen des Comics. Bemerkenswert ist, dass sich je nach Zusammenhang, in dem Branford agiert, der Bienenkörper verändert – mal wird er als aufrecht gehende und Kleidung tragende vermenschlichte Figur inszeniert, mal mit Thorax, Flügeln und drei Beinpaaren der tatsächlichen Bienenanatomie angenähert.

Von dieser Beobachtung ausgehend nimmt der Vortrag den Bienenkörper der Figur Branford, sein grafisches und stilistisches Erscheinungsbild und sein Verhältnis zu den menschlichen Protagonist*innen in den Blick. Unter Bezugnahme auf Erkenntnisse der Gender und Masculinity Studies, der Human-Animal und der Cultural Studies wird den soziokulturellen Implikationen der Tierdarstellung, insbesondere die Verstrickung des Bienencharakters mit Geschlechts- und Identitätskonstruktionen nachgegangen und herausgestellt, wie in Building Stories die eigene anthropozentrische Perspektive der lesend Betrachtenden infrage gestellt wird. Durch Vergleiche mit Gestaltungsweisen anderer Comicfiguren sowie der Einbettung in das Funny Animal-Genre wird der Fragehorizont vom speziellen Fall Branfords auf das weitere Feld der Figurenkörper im Comic ausgeweitet.

 

Zeit & Ort

21.01.2021 | 16:15 - 17:45

Freie Universität Berlin | online

Weitere Informationen

pathographics@fsgs.fu-berlin.de