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Archiv Lehrveranstaltungen

Seminare im Sommersemester 2024

Seminar: Und was kommt danach? Alternative Archive der Gegenwartslyrik (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Lea Schneider
Format: Präsenz
Zeit: Montag, 12:00 – 14:00 Uhr (erster Termin: 15.04.2024)
Ort: KL 29/237
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Dass kein literarischer Kanon auf „rein“ ästhetischen Kriterien basiert, sondern immer auch Ergebnis gesellschaftlicher Machtstrukturen und Ausschlussprozesse ist, ist spätestens seit den „canon wars“ der 1980er Jahre bekannt. In der Literaturwissenschaft haben u.a. Renate von Heydebrand, Gayatri Spivak, Barbara Smith, Wai Chee Dimock, Simone Winko und Aleida Assmann wichtige Impulse für eine kritische Kanonforschung aus feministischer und postkolonialer Perspektive gegeben. Deutlich seltener aber wird nach der Rolle des Kanons für diejenigen gefragt, die tatsächlich Literatur produzieren: Auf welche Archive, welche Traditionen beziehen sich Schriftsteller:innen heute? 

Dieser Frage wollen wir am Beispiel der deutschen Gegenwartslyrik nachgehen (die nicht unbedingt deutschsprachig sein muss). Die Dichter:innen Max Czollek, Mátyás Dunajcsik, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Odile Kennel, Björn Kuhligk, Ronya Othmann, Jâyrome Robinet, Katharina Schultens und Nora Zapf werden jeweils für eine Seminarsitzung zu Gast sein und uns ein eigenes Gedicht sowie ein Gedicht einer Vorgängerin oder eines Vorgängers mitbringen, die für ihr Schreiben wichtig sind. Anhand dieser Texte wollen wir ins Gespräch über radikal persönliche, alternative Archive kommen: Wer sind die Toten, mit denen sie in ihren Gedichten sprechen? An wen wollen sie erinnern, wo Widerstand gegen das Vergessen leisten? Wo lesen sie den literaturwissenschaftlichen Kanon gegen den Strich, und wo bestehen sie auf minoritären Traditionen, die die Literaturwissenschaft bisher vielleicht übersieht? 
Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: l.l.schneider@fu-berlin.de 
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Texte zum chinesischen Buddhismus (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur und Wissen, Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Christian Meyer
Format: Präsenz
Zeit: Dienstag, 10:00 – 12:00 Uhr (erster Termin: 16.04.2024)
Ort: K 25/11
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: Chr.Meyer@fu-berlin.de 
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Digitale Stilometrie (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Frank Fischer
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstag, 14:00 – 16:00 Uhr (erster Termin: 18.04.2024)
Ort: JK 31/124
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Die digitale Stilometrie gehört zu den etablierten Praktiken des Distant Reading. Mit ihrer Hilfe können große Textmengen auf statistisch auffällige Stilmerkmale hin befragt werden. Sie hilft bei der Autor*innenschaftsattribution, wenn anonym publizierte Texte oder eine nicht gesicherte Verfasserschaft vorliegen. Auch bei der Stilanalyse einzelner Autor*innen oder innerhalb bestimmter Genres oder Epochen kommt sie zum Einsatz. Nach der Vermittlung der zugrundeliegenden Algorithmen liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem praktischen Einsatz stilometrischer Tools anhand vorgegebener oder eigener literaturwissenschaftlicher Szenarios. Dabei werden auch Grundlagen der Datenaufbereitung vermittelt, die zum Handwerkszeug gehören, wenn mit digitalen Objekten gearbeitet wird.
Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: fr.fischer@fu-berlin.de 
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Byzantium and the Arabs (acculturation in the early Byzantine period) (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Johannes Niehoff
Format: Hybrid
Zeit: Dienstag, 10:00 – 12:00 Uhr (erster Termin: 16.04.2024)
Ort: Hybride Lehre
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.


Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: jnp@zedat.fu-berlin.de 
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Aphra Behn im europäischen Kontext (HU Berlin; Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Anne Enderwitz
Format: Präsenz
Zeit: Dienstag, 10:00 – 12:00 Uhr (erster Termin: 16.04.2024)
Ort: Institutsgebäude - 0008 Hausvogteiplatz 5-7 (HV5) - (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Das Seminar (2 LP) befasst sich mit Aphra Behns Roman Oroonoko von 1688 und mit Aspekten seiner Rezeptionsgeschichte. Es möchte also einen der wichtigsten Erzähltexte der Frühen Neuzeit in zwei Schritten erschließen: erstens in einer intensiven Lektüre, einem Close Reading des Textes im Licht unterschiedlicher Kontexte (beispielsweise frühneuzeitliche Erzählstrategien und Fiktionsverständnisse, Kolonialismus, Rolle und Selbstinszenierung einer ‚schreibenden Frau‘ in der Frühen Neuzeit); zweitens mit Blick auf Auseinandersetzungen mit dem Roman und seiner Autorin, also mit seiner produktiven Transformationsgeschichte vom späten 17. Jahrhundert bis in die Klassische Moderne/Modernism. Mögliche Stationen des zweiten Seminarteils sind die deutsche Übersetzung von 1709, verschiedene Dramatisierungen von Oroonoko im 18. Jahrhundert, der dreibändige Roman Aphra Behn von Luise Mühlbach (1849) und Vita Sackville-Wests biographischer Essay Aphra Behn: The Incomparable Astrea (1927). Das endgültige Programm wird in der ersten Sitzung des Seminars bekanntgegeben. Für Studierende des MA Anglistik wird zusätzlich (als 3. Leistungspunkt ihres Master-Seminars) ein Seminarteil angeboten, in dem ausgewählte Dramen Aphra Behns gelesen werden (etwa The Rover). Alternativ können wir uns auch auf die Lektüre ihres Briefromans Love-Letters Between a Nobleman and his Sister 1684) verständigen. Dieser zusätzliche Seminarteil findet zweiwöchentlich im Anschluss an das Oroonoko-Seminar statt. Studierende des MA Deutsche Literatur haben die Möglichkeit, sich die Teilnahme an diesem Zusatzangebot im Rahmen der Vertiefung von Prof. Dehrmann anrechnen zu lassen (siehe die separate Seminarbeschreibung in dieser Rubrik). Studierende des MA Europäische Literaturen können für diesen Teil keine Punkte erwerben, sind aber zur freiwilligen Teilnahme herzlich eingeladen. Die Arbeitsleistung im Oroonoko-Seminar für die Studierenden der Neueren deutsche Literatur und Europäischen Literaturen wird voraussichtlich in Stundenprotokollen bestehen (für die Vertiefung des MA Deutsche Literatur muss eine weitere Leistung erbracht werden). Als Text legen wir zugrunde die Oroonoko-Ausgabe im Rahmen der Norton Critical Editions, hrsg. von Joanna Lipking, New York, London 1997. Da diese Ausgabe in Deutschland nur mit langen Lieferzeiten erhältlich ist, haben die beiden Lehrenden für das Seminar eine gewisse Anzahl von Exemplaren beim Verlag bestellt. Diese können bei uns gekauft werden. Wenn Sie den Roman zur vorbereitenden Lektüre bereits vor Beginn des Semesters kaufen wollen, setzen Sie sich bitte mit den Sekretariaten von Kerstin Krull oder Jana Sodtke in Verbindung.
Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: anne.enderwitz@hu-berlin.de und dehrmann@hu-berlin.de 
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Geschichte der Lessingphilologie (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Kai Bremer
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstag, 10:00 – 12:00 Uhr (erster Termin: 18.04.2024)
Ort: JK 31/102
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Die Geschichte der Lessing-Philologie ist ein Spiegel der Germanistik insgesamt. Das gilt für die Lessing-Editorik, die Lessing-Biographik und die interpretierende Forschung gleichermaßen. Indem das Seminar sich mit der Wissenschaftsgeschichte Lessings umfangreich auseinandersetzt, wird nach einer Antwort auf die Frage gesucht, warum Lessing einer der wenigen Autoren ist, dessen Kanonizität im Verlauf der letzten rund 200 Jahre faktisch nie zur Disposition stand.

Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: kai.bremer@fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Sibylla Schwarz und die europäische Barockliteratur (Bereiche: Literatur und Wissen, Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Kai Bremer
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstag, 12:00 – 14:00 Uhr (erster Termin: 18.04.2024)
Ort: JK 31/102
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Im Seminar wird das Gesamtwerk der Barock-Dichterin Sibylla Schwarz untersucht, das erst in den letzten ca. 25 Jahren intensiver ins Bewusstsein der Germanistik und der Öffentlichkeit geraten ist. Ein Schwerpunkt wird sein, intertextuelle Bezüge im Werk der Autorin aufzuweisen und diese nicht zuletzt auch gendertheoretisch zu untersuchen. Der Auseinandersetzung mit den neueren Forschungen zu Sibylla Schwarz wird dabei ebenfalls große Bedeutung zukommen.
Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: kai.bremer@fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Gründungs- und Untergangsgeschichten in Mythos, Literatur, Film und Comic (Bereiche: Literatur und Wissen, Literatur in transnationaler Perspektive, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Irmela Krüger-Fürhoff und Susanne Gödde
Format: Präsenz
Zeit: Dienstag, 16:00 – 18:00 Uhr (erster Termin: 16.04.2024)
Ort: 2.2063
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Mit dem Blick auf Anfänge und Gründungen – der Menschheit, der Kultur oder bestimmter politischer Institutionen – tritt immer auch das Prekäre und Konstruierte dieser Gebilde ins Bewusstsein, ihre Fragilität, ihre Endlichkeit oder ihre Ideologie. Dass etwas einen Anfang hat, also nicht immer schon war, impliziert zugleich die Möglichkeit des Endes und des Untergangs. Anfangs- und Endszenarien lassen sich religionswissenschaftlich und politisch, aber auch ästhetisch und poetologisch lesen.

Das Seminar fragt nach Darstellungsmustern von Gründung und Untergang in mythischen (antik griechischen, römischen und biblischen) sowie literarischen Erzählungen (vom 18. Jh. bis zur Gegenwart) sowie in den Medien Film und Comic. Religiöse Figurationen wie Schöpfung oder Opfergemeinschaft werden dabei ebenso in den Blick genommen wie das Narrativ der Gründungsgewalt. Des weiteren untersuchen wir das Anfangspotential von katastrophischen Endszenarien wie zum Beispiel der Sintflut sowie die generelle Frage nach der kulturellen Leistung von Untergangserzählungen. Zu fragen ist auch, welche Auswirkungen es auf Gründungs- und Untergangsgeschichten hat, wenn angesichts von Klimawandel und Anthropozän die Grenzen zwischen ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ nicht mehr klar gezogen werden können.
Das Seminar wird gemeinsam von einer Religionswissenschaftlerin und einer Germanistin angeboten und richtet sich an Teilnehmende, die an interdisziplinärem Austausch und den Denklogiken des jeweils anderen Fachs interessiert sind.
Zur Einführung empfohlen: 
Heinrich, Klaus: Die Funktion der Genealogie im Mythos, in: ders.: Parmenides und Jona. Vier Studien über das Verhältnis von Philosophie und Mythologie, Basel/Frankfurt a.M. 1982, ND 1992, 29–60 (1. Auflage: Frankfurt a. M. 1964). [blackboard]
Koschorke, Albrecht: Zur Logik kultureller Gründungserzählungen, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 2007, Heft 2, 5-12, abrufbar über https://www.academia.edu/34736303/Zur_Logik_kultureller_Gr%C3%BCndungserz%C3%A4hlungen 
Willer, Stefan: Katastrophen: Natur – Kultur – Geschichte. Ein Forschungsbericht (2018), https://www.hsozkult.de/literaturereview/id/fdl-136863

Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de MIT EINER FU-EMAILADRESSE !
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Hannah Arendts Vita Activa (HU Berlin; Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Eva Geulen
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstag, 18.04, 10:00 – 12:00 Uhr (Pergamonpalais 4.30)
         Freitag, 24.05, 10:00 – 18:00 Uhr (Pergamonpalais 0.10)
         Samstag, 25.05, 10:00 – 18:00 Uhr (Pergamonpalais 0.10)
         Freitag, 28.06, 10:00 – 18:00 Uhr (Pergamonpalais 0.10)
         Samstag, 29.06, 10:00 – 18:00 Uhr (Pergamonpalais 0.10)
         in der Georgenstraße 47 (EG) statt.
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Das Seminar führt in das Denken von Hannah Arendt anhand eines einzigen Werkes ein, das 1958 unter dem als Titel "The Human Condition" 1958 in den USA erschien. Zwei Jahre später hat Arendt den Text in Deutschland in einer von ihr selbst angefertigten Übersetzung publiziert. Arendts Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte des Tätig-Seins von der Antike bis in ihre Gegenwart ist ein Grundlagentext für alle geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer. Wir werden uns den Text gemeinsam kapitelweise, aber auch unter ausgewählten Fragestellungen und thematischen Gesichtspunkten erarbeiten. Eine Erstlektüre sollte vor Seminarbeginn stattgefunden haben. Zur Anschaffung empfiehlt sich die bei Piper jüngst neu wieder aufgelegte Ausgabe (16 Euro). Die englische Fassung ist hilfreich, aber ihre Anschaffung nicht erforderlich.
Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: emmelot@zfl-berlin.org 
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Seminar: Close Readings: Exemplarische Lektüren von exemplarischen Lektüren (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Michael Gamper
Format: Präsenz
Zeit: Dienstag, 14:00 – 16:00 Uhr (erster Termin: 16.04.2024)
Ort: J 32/102
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

‘Close Reading’ gehört zu den Grundpraktiken der Literaturwissenschaft und bezeichnet das genaue, einlässliche Lesen und Analysieren von schwierigen und komplexen Texten. Der Begriff stammt aus dem englischen und amerikanischen New Criticism und beerbt ältere Formen der philologischen und hermeneutischen Auseinandersetzung mit Texten. Er ist ein wichtiger Terminus in der Geschichte der Professionalisierung der literaturwissenschaftlichen Praktiken, derzeit ist er und die damit verbundenen Praktiken in den Auseinandersetzungen über die ‘Krise der Geisteswissenschaften’ und die Zukunft der Literaturwissenschaft vieldiskutiert.

Das Seminar zieht in seiner Anlage die Konsequenzen aus dem Seminar „Close Reading: Geschichte, Theorie, Politik, Praxis“ vom Wintersemester 22/23, das sich mit einer Theoriegeschichte des Close Reading befasste und dabei (u.a.) zum Schluss kam, dass die Bestimmung des Close Reading sich wesentlich über die praktischen Verfahren vollziehe und ‚Close Reading‘ wesentlich (auch) an Close Readings zu studieren sei. Dieser Einsicht trägt dieses Seminar Rechnung, das verschiedene solcher Lektüren zu Debatte stellt, das Feld vom New Criticism über die werkimmanente Interpretation bis hin zu Gender und Postcolonial Studies ausschreitet und dabei die Frage nach der Methodik des genauen Lesens und seiner Funktionalisierung in verschiedenen Kontexten stellt. Einbezogen werden sollen zudem auch neuere Debattenbeiträge zur Aktualität des Close Reading.

Ein Besuch des Seminars im WS 22/23 ist in keiner Weise Voraussetzung des Seminars, Teilnehmer:innen der damaligen Veranstaltung werden auf ein (weitgehendst) neues Programm treffen.
Literatur zur Vorbereitung: 
Culler, Jonathan: The Closeness of Close Readings. In: ADE Bulletin 149 (2010), 20–25.
Lentricchia, Frank/Andrew Dubois (Hrsg.): Close Reading. The Reader. Durham/London 2003.
North, Joseph: Literary Criticism: A Concise Political History. Cambridge, Mass. u.a. 2017.
John Guillory: Professing Criticism. Essays on the Organization of Literary Studies, Chicago 2022.
Erhard Schüttpelz: Deutland, Berlin 2023.
Jonathan Kramnick: Criticism & Truth. On Method in Literary Studies, Chicago 2023.

Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an: migamper@zedat.fu-berlin.de
Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.

Seminare im Wintersemester 2023/24

Seminar: AfterWords. Deutschsprachige Gegenwartslyrik im Kontext (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur und Wissen)
Leitung: 
Jutta Müller-Tamm
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstags, 14:00–16:00 Uhr (erster Termin: 19.10.2023)
Ort: JK 33/121 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Im Abschnitt über „Einflussangst und Vatermord“ ihrer Kollektiv-Poetik „Helm aus Phlox“ (2011) schreiben Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson, Steffen Popp und Monika Rinck: „Mord erzeugt Gespenster (Nachbilder, Schatten), Inkarnation Zombies (Epigonen, Erben). Je nach Temperament sind beide Strategien in einem Autor gewichtet.“ Wo also situiert sich die aktuelle Gedichtproduktion zwischen Abwehr und Übernahme, Abstoßung und Einverleibung des Vorgefundenen? Wer adaptiert wann und wofür welche Traditionen, wer verwandelt sie, wo greift das „Virus Rilke“ („Helm aus Phlox“), wer erweist wem seine Reverenz? Ist die gegenwärtige Lyrik geprägt vom Bewusstsein der Nachfolge oder der Verspätung, wird sie gejagt von den Gespenstern des literarischen Kanons oder hören wir die Stimmen von Zombies?

Das Seminar wird sich mit deutschsprachiger Lyrik der Gegenwart rund um den Komplex Nachleben/Nachträglichkeit/Nachfolgeschaft befassen. Es steht in Verbindung mit einem Forschungsprojekt, das unter dem Titel „AfterWords. Positioning German Poetry in the 20th Century and Beyond“ von dem Einstein Visiting Fellow Karen Leeder (University of Oxford) und einem Team an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der FU durchgeführt wird. An dem von Jutta Müller-Tamm geleiteten Berliner Seminar wird Karen Leeder digital teilnehmen; sie führt ihrerseits eine Parallelveranstaltung in Oxford durch. Am Ende des Wintersemesters, vom 15.–17. Februar 2024, werden wir gemeinsam nach Oxford fahren, um uns in einer kleinen Konferenz mit der Seminargruppe dort auszutauschen. Die Fahrt nach Oxford ist verbindlicher Bestandteil des Seminars; alle Teilnehmenden können dort eine Kurzpräsentation halten. Die Kosten für Reise und Unterbringung werden übernommen.

Da dieses besondere Format ein wenig Vorbereitung erfordert und die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wäre es schön, wenn Interessent*innen sich bald melden würden, spätestens jedoch bis zum 3.10.2023! Bei Interesse an der Teilnahme freuen wir uns über eine Nachricht an muellert@zedat.fu-berlin.de und afterwords@fsgs.fu-berlin.de gern auch mit einem Hinweis auf Lyriker*innen und Werke, die in der Lektüreplanung berücksichtigt werden können.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Masterclass: Politics and Theatre in Post-Colonial Spaces – India as the Case Study: Challenging Hegemonies, Building Resistances and Processes of Decolonisation (Bereiche: Literatur in transnationaler Perspektive, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste, Literatur und Wissen)
Leitung: Bishnupriya Dutt (Temporal Communities Distinguished Fellow of Global Literary Studies)
Format: Präsenz
Zeit: Montags, 14:00–16:30 Uhr (erster Termin 16.10.2023): Blockveranstaltung à 2,5 Stunden wöchentlich von Oktober bis Dezember 2023, siehe Programm
Ort: Konferenzraum 00.05, Clustergebäude
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.

The transition to the post-colonial phase (1947 onwards) meant re-thinking theatre and other performance practices from the perspective of citizenship, subjectivities and the newly emerging public sphere. Focusing on two dominant genres of Indian theatre practices — political theatre (1950s-) and feminist theatre (1980-) — the course will explore the intersections of politics and theatre, review landmark productions and offer readings from post-colonial cultural writings. A growing worldview, cosmopolitanism and solidarities at international levels also created important alternate networks within and after the Cold War period. The current scenario in India with the rise of right-wing fundamentalism and the instrumentalisation of culture converging with the global rise of conservative populism has also compelled theatre makers to adopt a critical counterhegemonic approach and will comprise a critical component of the course – reflecting on contemporary times. The course intends to contribute to re-evaluating existing methodological approaches focusing on the growing research interest in international theatre studies in decolonising the field by reckoning with the ongoing historical legacy of processes of racialisation, exploring the boundaries of cultural exchange, intersectional identities and cultural entanglements.

Please register by October 9, 2023 by sending an email with your subject area and semester to Maraike Di Domenica (international@temporal-communities.de). A confirmation email will be sent after the registration deadline has passed. Following confirmed registration you will receive preparatory reading material and information about the location.


Seminar: Editionsphilologie (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung: 
Kai Bremer
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstags, 10:00–12:00 Uhr (erster Termin 19.10.2023)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt. 

Im Seminar werden wesentliche Editionen der neueren deutschen Literatur vorgestellt und die ihnen zugrunde liegenden Editionsverfahren analysiert. Dabei wird in zentrale philologische Techniken wie Textkritik und Kommentierung eingeführt. Ziel ist es, sowohl analoge als auch digitale literaturwissenschaftliche Editionen bewerten zu lernen und beurteilen zu können.

Anmeldung via E-Mail an Kai Bremer.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Kleists Berliner Abendblätter (Bereich: Literatur als Textpraxis, Literatur und Wissen)
Leitung: 
Anne Fleig
Format: Präsenz
Zeit: Dienstags, 10:00–12:00 Uhr (erster Termin 17.10.2023)
Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Zu den verschiedenen Projekten Heinrich von Kleists zählen auch die „Berliner Abendblätter“, die von Oktober 1810 bis März 1811 täglich erscheinen und damit eine der ersten deutschsprachigen Tageszeitungen sind. Die Zeitung besteht aus einer ganz eigenen Mischung verschiedener kleiner Texte und Textsorten, darunter die berühmten Polizeinachrichten sowie Anekdoten, Erzählungen (u.a. Das Bettelweib von Locarno, Die Heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik), Kunst- und Theaterkritik (u.a. Über das Marionettentheater). Die meisten dieser Texte hat Kleist selbst verfasst. Im Zentrum des forschungsorientierten Seminars steht die Lektüre der Abendblätter, die vollständig überliefert sind, und die Betrachtung einzelner Texte in diesem spezifischen Publikationskontext, der mit Blick auf die sich um 1800 neu formierende Öffentlichkeit untersucht werden soll. Bestandteil des Seminars ist ein Studientag im Kleistmuseum in Frankfurt/Oder am 1.11. sowie der gemeinsame Besuch der Jahrestagung der Heinrich von Kleist-Gesellschaft zu „Kleists Berlin“ am 24./25.11.2023 (FU Berlin). Bitte machen Sie sich mit dem Format und den Texten der Abendblätter vorab vertraut: www.kleist-digital.de

Anmeldung via E-Mail an Jessica Sehrt.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: 
Dina Emundts
Format: Präsenz
Zeit: Montags, 10:00–12:00 Uhr (erster Termin 16.10.2023)
Ort: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

In dem Seminar werden wir Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung lesen. Wir werden uns unter anderem mit seiner Methode beschäftigen und seine Auffassung von Raum und Zeit, Wahrnehmung, Leiblichkeit, Krankheit, Psychoanalyse, Idealismus u.a. rekonstruieren und diskutieren. Das Lesepensum des Seminars beträgt ca. 30 Seiten pro Sitzung. In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet (ab mehr als 2 Fehlstunden mit Attest oder in Absprache), für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.

Anmeldung via E-Mail an Sonja Langguth.


Seminar: Feministisch fühlen – Ein literaturwissenschaftlich-soziologisches Forschungsseminar (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: Aletta Diefenbach und Gesa Jessen
Zeit: Dienstags, 14:00–16:00 Uhr
Weitere Informationen folgen.

Anmeldung bis zum 10.10.2023 via Email an Gesa Jessen.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung: Jutta Müller-Tamm und Anita Traninger
Format: Präsenz und digital
ZeitDienstags, 10:00–12:00 Uhr
OrtJK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung: 
Irmela Krüger-Fürhoff und Michael Gamper
Format: Präsenz und digital
Zeit: Dienstags, 14:00 –16:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung: 
Anne Eusterschulte und Andrew James Johnston
Format: Präsenz und digital
Zeit: Dienstags, 16:00–18:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

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Seminare im Sommersemester 2023

Seminar: Theorien der Metapher - Hans Blumenberg lesen (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur in transnationaler Perspektive, Literatur und Wissen, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung: 
Anne Eusterschulte, Carsten Flaig
Format: Präsenz
Zeit: Mittwochs, 12:0014:00 Uhr (erster Termin: 19.04.2023)
Ort: JK 33/121 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

In diesem Seminar werden wir uns nach einer kurzen Einführung zu aktuellen Theorien der Metapher auf die Schriften von Hans Blumenberg konzentrieren. Im Zentrum stehen zum einen Blumenbergs metaphorologische Texte zu Funktionen und Geltungsbereichen von Metaphern sowie Fragen der ästhetischen Vieldeutigkeit, Sprach- und Begriffskritik. In diesen Kontext gehören auch Blumenbergs Studien zur Theorie der ‚Unbegrifflichkeit‘ bzw. zum Verhältnis von Wirklichkeit und Möglichkeit, zu Spielarten poetischer Fiktion sowie des Mythos. Wir werden in diesem Seminar aber nicht nur die gemeinsame Lektüre und Diskussion theoretischer Texte verfolgen, sondern uns immer wieder ganz konkreten Studien zu ausgewählten Metaphern und Mythen zuwenden und entsprechende literaturästhetische wie kulturphilosophische Linien verfolgen. Einen genauen Seminarplan legen wir nach der Einführungssitzung vor, die allen Teilnehmenden auch Gelegenheit geben soll, weitere Vorschläge einzubringen bzw. Ansätze aus eigenen, laufenden Forschungsstudien einzubeziehen.

Anmeldung in der ersten Sitzung oder via E-Mail: AnEuster@zedat.fu-berlin.de

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Methoden der Dramenanalyse: analog und digital (Bereiche: Literatur als Textpraxis, Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung: 
Frank Fischer, Peer Trilcke
Format: Präsenz und digital
Zeit: Donnerstags, 14:0016:00 Uhr (erster Termin 20.04.2023)
Ort: KL 32/102 Übungsraum
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Im Mittelpunkt dieses Seminars, das hybrid zusammen mit der Universität Potsdam veranstaltet wird, steht die Analyse dramatischer Texte. Dies geschieht sowohl mithilfe tradierter als auch neuartiger Methoden, wie sie im Bereich der Digital Humanities entwickelt werden. Die Veranstaltung zielt so auch auf die Vermittlung grundlegender digitaler Fertigkeiten, die für das gesamte Studium und darüber hinaus vonnutzen sein können. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Drama von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bezieht aber die Dramenproduktion anderer europäischer Literaturen seit der Antike mit ein. Untersucht werden nicht nur Volltexte, sondern auch die Vernetzung dramatischer Werke mit der digitalen Umgebung (Enzyklopädien, Faktendatenbanken, digitalisierte Aufführungszeugnisse). Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ergebnissen digitaler Ansätze und denen traditionellerer Interpretationsmodelle kritisch diskutiert. Auf der DraCor-Plattform (https://dracor.org/), die im Seminar eine zentrale Stellung einnehmen wird, kann man sich bereits vorab mit Möglichkeiten digitaler Analysen vertraut machen.

Das Seminar wird gemeinsam und hybrid mit Prof. Dr. Peer Trilcke von der Universität Potsdam veranstaltet. Anmeldung via E-Mail: fr.fischer@fu-berlin.de

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung: 
Joseph Vogl
Format: Präsenz (Humboldt Universität)
Zeit: Montags, 16:0018:00 Uhr (erster Termin 17.04.2023)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz - 1.301 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) - (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Das SE soll eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem der größten Romanprojekte des zwanzigsten Jahrhunderts bieten. Am Beispiel ausgewählter Kapitel und Textpassagen werden zentrale – narratologische, poetologische, ästhetische, literaturtheoretische, literarhistorische und epistemologische – Dimensionen des Romanfragments diskutiert.

Literaturhinweise:
Der Einstieg in die Romanlektüre vor Semesterbeginn wird dringend empfohlen: Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften. Roman, hg. v. Adolf Frisé, Bd. 1, Reinbek 2013. Einführende Literatur: Inka Mülder-Bach, Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften. Ein Versuch über den Roman, München 2013; Roger Willemsen, Das Existenzrecht der Dichtung. Zur Rekonstruktion einer systematischen Literaturtheorie im Werk Robert Musils, München 1984; Birgit Nübel / Norbert Christian Wolf, Musil-Handbuch, Berlin 2016.

Anmeldung via E-Mail: Sabine Imhof (sabine.imhof@hu-berlin.de)

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Archive der Natur (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: 
Irmela Marei Krüger-Fürhoff
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstags, 12:0014:00 Uhr (erster Termin 20.04.2023)
Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Das Seminar widmet sich archivtheoretischen Texten, kulturwissenschaftlichen Reflexionen naturwissenschaftlicher Forschungen und aktuellen Beispielen des Nature Writing in Prosa und Lyrik. „Archive der Natur“ zielt dabei in zwei Richtungen: Zum einen geht es um Naturphänomene (der Biologie, Zoologie, Geologie, Paläontologie) als Gegenstände des Sammelns, Aufbewahrens und Katalogisierens, zum anderen um die Natur selbst, die – wenn auch nicht im Sinne eines intentionalen Vorgehens – als Akteur oder Instanz archivalischer Überlieferungen verstanden werden kann (z.B. bei Eis, Gesteinssedimenten, Versteinerungen). Eine solche Erweiterung des Archiv-Konzepts antwortet auf die Auflösung der Dichotomie zwischen Natur und Kultur (u.a. in Industrielandschaften und dem Konzept des Anthropozäns) und fragt nach politischen, erkenntnistheoretischen und ästhetischen Potentialen von ‚Archiven der Natur‘. Beide Perspektiven werden – so die Arbeitsthese, die gemeinsam im Seminar überprüft werden soll – durch Akte des literarischen Erzählens, Reflexionen über Erinnerungsarbeit (in menschlichen oder geologischen Dimensionen) und die räumliche Erschließung des Vergangenen (Spaziergänge, Archivarbeit) verbunden. Im Mittelpunkt stehen deutschsprachige Primärtexte der Gegenwart (u.a. von Esther Kinsky, Jan Volker Röhnert und Judith Schalanksy) sowie des 18. und 19. Jahrhunderts und theoretische Texte unterschiedlicher Disziplinen.

Anmeldung via E-Mail: i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Poetik des ökonomischen Menschen (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: 
Joseph Vogl
Format: Präsenz (Humboldt Universität)
Zeit: Dienstags, 16:0018:00 Uhr (erster Termin 18.04.2023)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz - 1.201 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) - (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Unter der Vielzahl ‚neuer Menschen’, die das anthropologische Experimentierfeld der Moderne hervorbrachte, hat einzig der ökonomische Mensch überlebt – ein Grund dafür, diesen Typus, seine Herkunft und seine Konjunktur zum Gegenstand einer kultur- und literaturhistorischen Analyse zu machen. Das SE untersucht die Austauschverhältnisse zwischen Literatur, Ästhetik, Ökonomie, politischer Theorie und Anthropologie und soll einen Bogen von der frühen Neuzeit bis zur Moderne schlagen. Am Beispiel exemplarischer Schauplätze und Texte wird eine ‚Poetik des ökonomischen Menschen’ entworfen, die die diskursiven Strategien einer ökonomischen Wissenschaft ebenso verfolgt wie die ökonomische Durchdringung literarischer Formen – ein Wechselverhältnis von ökonomischem Text und textueller Ökonomie. Dabei stehen die Gestalt und die Wirksamkeit des ‚homo oeconomicus’ auf dem Spiel: seine Schicksale und seine Begierden, sein Verkehrsweisen, seine Verwicklungen und sein symbolischer Tausch.

Anmeldung via E-Mail: Sabine Imhof (sabine.imhof@hu-berlin.de)

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.

Seminare im Wintersemester 2022/23

Masterclass: Handling Manuscripts in the Late Middle Ages (Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung: 
Kathryn M Rudy (Temporal Communities Distinguished Fellow of Global Literary Studies)
Format: Präsenz
Zeit: verschiedene Termine, siehe Programm
Ort: Department of Manuscripts and Early Printed Books, Staatsbibliothek zu Berlin
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.

Kathryn M Rudy:

As I wrote in my forthcoming book, Touching Skin: How Medieval Users Rubbed, Touched, and KissedTheir Manuscripts, “Medieval manuscripts rarely survive into the modern era unscathed. Candle wax, water, and fire can disfigure books dramatically. Repeated handling can result in more subtle damage to images, parchment or paper folios, stitching, or bindings; these include applying grease or dirt through bodily contact, abrading material by repeatedly touching it, poking holes by sewing on objects, and degrading the fibers of parchment, paper, leather, and thread by repeatedly bending and unbending them. These activities leave traces that reveal how people have interacted with books. Heavy use is visible in dirty surfaces, tattered stitching, frayed edges, and deformed material.” In this masterclass we will consider those signs of wear as interpretable: they reveal aspects of books’ former use.

We will treat the manuscript as an object comprising parchment (or paper) folios, original and added text, images, decoration (including stain, ink, paint, gesso, and precious metals), a binding and sometimes a wrapper.Each of these layers divulges clues about how the manuscripts was used. Some were used in public ceremonies, others in “private” devotion. We will consider such signs of wear across a variety of books (especially in class lectures), as well as across a single manuscript (especially during the visits to the Staatsbibliothek). Dirt, stains, additions, and other signs of wear not only form interpretable information, but sometimes it can even be measured. We will consider doing so with both the physical object and the digital proxy.

Please register by October 17, 2022 by sending an email with your subject area and semester to Maraike Di Domenica (international@temporal-communities.de). A confirmation email will be sent after the registration deadline has passed. Following confirmed registration you will receive preparatory reading material and information about the location.


Seminar: Literatur im Spanischen Bürgerkrieg: Vergessene Geschichten von Frauen und jüdischen Freiwilligen (Bereiche: Literatur in transnationaler Perspektive; Literatur und Wissen)
Leitung: 
Susanne Zepp-Zwirner
Format: Präsenz
Zeit: Montags, 14:0016:00 Uhr (erster Termin 17.10.2022)
Ort: KL 29/137 Übungsraum
Das Seminar findet in deutscher, spanischer und englischer Sprache statt.

Dieses Hauptseminar widmet sich den vergessenen Kapiteln der Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) und hat eine historisch-literaturwissenschaftliche Aufarbeitung jüdischer und weiblicher historischer Erfahrungen zum Gegenstand. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur selbstständigen, aber durchweg betreuten Arbeit mit Archivmaterial, das Erzählungen zum Spanischen Bürgerkrieg enthält. Das Hauptseminar wird in Kooperation mit dem argentinischen Historiker Prof. Dr. Raanan Rein von der Tel Aviv University durchgeführt. Prof. Rein ist einer der führenden internationalen Experten zur Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs.

Die Struktur des Hauptseminars ist wie folgt: Die ersten sechs Sitzungen mit jeweils 90 Minuten Sitzungszeit finden in Präsenz in Raum KL 29/137 an der Freien Universität statt. In dieser Seminarphase werden die Studierenden nicht nur in den Gegenstand und die Forschungsfragen, sondern auch in das historische Material eingeführt, das der Seminararbeit als Grundlage dienen wird. Neben literarischen Texten handelt es sich dabei auch um bislang noch nicht erschlossenes Material aus dem Archivo General de la Guerra Civil Española im Centro Documental de la Memoria Histórica (CDMH) in Salamanca und dem Bundesarchiv, das in der Liegenschaft des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde aufbewahrt wird. Ein gemeinsamer Archivbesuch in Lichterfelde gehört ebenfalls in diese Seminarphase. Von Dezember bis Mitte Januar erarbeiten die Teilnehmer*innen des Hauptseminars mit engmaschiger Betreuung von meiner Seite ihre schriftlichen Hausarbeiten. In den digitalen Blocksitzungen stellen die Studierenden Teilnehmer*innen des Hauptseminars ihre Arbeiten vor Fachkolleg*innen und Kommiliton*innen aus Israel und Spanien vor und diskutieren diese mit ihnen. Der Umfang der Blockanteile umfasst 10 Sitzungen mit jeweils 90 Minuten, die Präsenzanteile umfassen sechs Sitzungen mit jeweils 90 Minuten. Die Seminarsprachen sind Deutsch, Spanisch und z.T. auch Englisch.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Wie wird man ein Klassiker? Literarische Kanonisierung in der italienischen Renaissance (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung: 
Bernhard Huß
Format: Präsenz
Zeit: Mittwochs, 12:0014:00 Uhr (erster Termin 19.10.2022)
Ort: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Die italienische Renaissance ist als Epoche von sehr starken Dynamiken geprägt, das ‚literarische Leben‘ neu zu ordnen. Dazu gehört zentral die Frage, welche Autor*innen und Texte als zentrale Modelle literarischen Schreibens exemplarische Bedeutung haben sollen. Es geht um die Zuschreibung von überzeitlichem Wert an ‚neue Klassiker‘ der italienischen Literatur. Wir wollen dieses Phänomen am Beispiel Francesco Petrarcas beleuchten: Er hat sich schon im 14. Jahrhundert selbst als eine Art von Klassiker stilisiert und hatte damit durchschlagenden Erfolg. Schon im 15. Jahrhundert wird er in verschiedenen Gattungen aufgegriffen und nachgeahmt, und im 16. Jahrhundert kommt es zu einer regelrechten ‚Gesetzgebung‘, die Petrarca als Vorbild für die Literatur installieren will. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf das ganze literarische und kulturelle Spektrum, von der Lyrik über die erzählende Literatur bis hin zu Bühnentexten (vor allem im Bereich von Tragödie und dann der frühen Oper). Das Seminar will dieser Dynamik an ausgesuchten Textbeispielen nachspüren und so einen Zugang zu einer der wichtigsten Phasen der italienischen Literaturgeschichte eröffnen.

Literaturhinweise:
Gerhard Regn, „Petrarca und die Renaissance“, in: Renaissance – Episteme und Agon, hg. von A. Kablitz / G. Regn (Heidelberg 2006) 11-45. Weitere Literaturhinweise vor Seminarbeginn jederzeit in den Sprechstunden von Bernhard Huß.

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Seminar: Verschwörer und Komplotte bei Umberto Eco ('Il pendolo di Foucault', 'Il cimitero di Praga') (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: 
Bernhard Huß
Format: Präsenz
Zeit: Montags, 12:0014:00 Uhr (erster Termin 17.10.2022)
Ort: JK 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Umberto Eco, der mit einer etwas paradoxen Formulierung als postmoderner Aufklärer oder aufklärerischer Vertreter der Postmoderne bezeichnet werden kann, hat sich mit dem nicht nur heutigen, sondern auch historischen Phänomen der Verschwörungstheorien eingehend befasst: Dies gilt sowohl für seine literarische Produktion als auch für seine theoretischen und essayistischen Texte. Das Seminar möchte alle diese Bereiche ausleuchten und Ecos Behandlung der Verschwörungstheorien in Bezug zu historischen Kontexten und heutigen Debatten setzen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Romane Il pendolo di Foucault (Verschwörungen der Tempelritter, der Rosenkreuzer, der Freimaurer, der Kabbalisten, der Jesuiten und anderer) und Il cimitero di Praga (weitere Verschwörungen, vor allem die vermeintliche „jüdische Weltverschwörung“, die die gefälschten „Protokolle der Weisen von Zion“ behaupten).

Literaturhinweise:
Capozzi, Rocco: „Revisiting History: Conspiracies and Fabrication of Texts in Foucault’s Pendulum and The Prague Cemetery”, in: Italica 90.4 (2013) 620–649.
Eco, Umberto: Inventing the Enemy (London: Vintage Books 2013).
Eco, Umberto: „Conclusioni sul complotto: da Popper a Dan Brown”, in: Query 29 (2017) [Transkription des Vortrags an der Università degli Studi di Torino 2015] https://www.cicap.org/n/articolo.php?id=278419.
Leone, Massimo: „Fundamentalism, Anomie, Conspiracy: Umberto Eco’s Semiotics Against Interpretive Irrationality”, in: Umberto Eco in his Own Words, hg. von Torkild Thellefsen und Bent Sørensen (Boston/ Berlin: de Gruyter 2017) 221–229.
Rodríguez-Ferrándiz, Raúl: „Faith in fakes: Secrets, lies, and conspiracies in Umberto Eco’s writings”, in: Semiotica 227 (2019) 169–186.

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Seminar: Grundlagentexte der Geistes- und Kulturwissenschaften II - Von Dilthey bis Latour (Bereiche: Literatur als Textpraxis; Literatur und Wissen)
Leitung: 
Eva Geulen
Format: Präsenz (Humboldt Universität)
Zeit: Donnerstags, 10:0012:00 Uhr (erster Termin 21.04.2022)
Ort: Pergamonpalais, Raum 0.07, Georgenstr. 47, 10117 Berlin
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

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Seminar: Hexen. Zur Geschichte eines Diskursphänomens in der Frühen Neuzeit (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
 Jutta Eming
Format: Präsenz
Zeit: Donnerstags, 10:0012:00 Uhr (erster Termin 20.10.2022)
Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Eine Warnung: Im Vertiefungsseminar wird es NICHT um ‚Hexen‘ und ihre Verfolgung im Mittelalter gehen. Erstens handelt es sich bei beiden nicht um mittelalterliche Phänomene; sie ereignen sich vielmehr an der Schwelle zur und in der Moderne. Zweitens fällt die Behandlung der fraglichen Phänomene nicht in den Bereich der Literaturwissenschaft. Was sich literaturwissenschaftlich und mediävistisch hingegen zeigen lässt, ist die lange (Vor)Geschichte dieser Phänomene in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen literarischen, theologischen, juristischen und naturgeschichtlichen Diskursen, in denen Frauen gar nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen. Warum diese Diskurse trotzdem die ‚Hexe‘ mit hervorbringen, wird Gegenstand der Seminardiskussion sein. Wir werden uns mit der Idee der Teufelspakts und der Geschichte der Dämonologie ebenso befassen wie mit Dichtungen des Mittelalters, in denen vom Einfluss des Teufels und seiner Dämonen erzählt wird. Eine zentrale Rolle werden der berüchtigte ‚Hexenhammer‘ (Malleus Maleficarum) von 1486, die Historia D. Johann Fausten von 1987 und das Wagnerbuch von 1593 spielen. Zur Einführung: Es gibt keine bessere Einführung in die Thematik als die Lektüre des ‚Hexenhammers‘, der in einer preislich erschwinglichen Taschenbuchausgabe von Wolfgang Behringer u.a. zur Verfügung steht. Zur Anschaffung empfohlen wird auch die (kritische) Reclamausgabe des Faustbuchs.

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Seminar: Was ist globale Literaturgeschichte? Ansätze, Kritik, Perspektiven (Bereiche: Literatur in transnationaler Perspektive; Literatur und Wissen)
Leitung: 
Anita Traninger
Format: Präsenz
Zeit: Mittwochs, 12:0014:00 Uhr (erster Termin 19.10.2022)
Ort: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Literaturgeschichte gilt unausgesprochen als die hässliche Schwester der Literaturtheorie – positivistisch, theoriefrei, dabei von unauflösbaren Dilemmata geprägt: entweder durch nationale Begrenztheit oder aber eurozentristisch verzerrte, globale Disparatheit geplagt, somit insgesamt kein adäquater Reflexionsort für die Literaturwissenschaft. Im Seminar lesen und diskutieren wir Ansätze und Thesen von Walter Benjamin bis David Damrosch und fragen danach, wie Literaturgeschichte unter dem Vorzeichen des Globalen überhaupt aussehen könnte. Alle Texte werden zu Semesterbeginn auf Blackboard zur Verfügung gestellt.

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Seminar: Freud - Literary and Cultural Theory (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: 
Ulla Haselstein
Format: Präsenz
Zeit: Mittwochs, 10:0012:00 Uhr (erster Termin 19.10.2022)
Ort: 340 Hörsaal (Lansstr. 7/9)
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.

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Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung: 
Jutta Müller-Tamm und Anita Traninger
Format: Präsenz und digital
Zeit
Dienstags, 16:0018:00 Uhr
Ort
JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

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Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung: 
Ulrike Schneider und Susanne Strätling
Format: Präsenz und digital
Zeit: Dienstags, 14:00 (s.t.) 15:30 (s.t.) Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

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Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung: 
Anne Eusterschulte
Format: Präsenz und digital
Zeit: Dienstags, 10:0012:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.

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Seminare im Sommersemester 2022

Seminar: (Literatur-)Geschichte und Zukunft des Lesens (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Cornelia Ortlieb
Format: vor Ort
Zeit: Dienstags, 16:0018:00 Uhr (erster Termin 03.05.2022)
Ort: JK 33/121
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Lesen ist und bleibt eine wilde Praktik, die auch mit den Mitteln einer interdisziplinären Leseforschung nur punktuell erhellt werden kann. Neuerdings wird die Frage richtigen oder adäquaten Lesens auch vermehrt politisch diskutiert; sie begleitet jedes literaturwissenschaftliche Arbeiten, jede philologische Tätigkeit seit ihren Anfängen. Entsprechend will das Seminar die „Lust am Text“ (Barthes) ebenso in den Blick nehmen wie „Die Macht der Philologie“ (Gumbrecht) und Gelegenheit zur Reflexion verschiedener Modi des Lesens bieten. Dazu gehört etwa die Frage, wie unter den gewandelten Vorzeichen eines (post-)digitalen Zeitalters Texte und Bildelemente zu lesen sind, die teils von Maschinen bzw. Algorithmen erzeugt sind, etwa bei Emojis, Memes und Facebook-Posts (im Druck- und Buchformat), oder auch eine Diskussion der Auswahl-Strategien im blätternden, flüchtigen, zitierenden Lesen, mit einer Reflexion der Verschränkung von (wissenschaftlichem) Lesen und Schreiben. Die Überwindung historischer und kultureller Distanzen im aneignenden Lesen literarischer Texte und Aspekte des ‚Gelesenwerdens‘ sollen ebenfalls zur Sprache kommen, wie die neueren Überlegungen zu anderen Formen des Lesens, die eher mit einem Vokabular der Berührung oder auch der Verstrickung und des Verbundenseins beschrieben werden können. Die vorgeschlagenen Themen und Aspekte sollen möglichst gut mit den Forschungsprojekten und Promotionsvorhaben verbunden werden; entsprechende Vorschläge und Anregungen sind jederzeit willkommen.

Literatur zur Einführung (und Auswahl):

  • Roland Barthes: Die Lust am Text, Frankfurt a.M. 1973
  • Hans Ulrich Gumbrecht: Die Macht der Philologie. Über einen verborgenen Impuls im wissenschaftlichen Umgang mit Texten, Frankfurt a.M. 2003
  • Rolf Parr, Alexander Honold (Hg.): Grundthemen der Literaturwissenschaft: Lesen, Berlin, Boston 2018
  • Sabine Gross: Lese-Zeichen. Kognition, Medium und Materialität im Leseprozeß, Darmstadt 1994
  • Gala Rebane: Emojis, Berlin 2021
  • Hannes Bajohr, Annette Gilbert (Hg.): Text + Kritik: Digitale Literatur II, München 2021
  • Jürgen Gunia; Iris Hermann (Hg.): Literatur als Blätterwerk. Perspektiven nichtlinearer Lektüre, St. Ingbert 2002
  • Hanna Sohns, Johannes Ungelenk (Hg.): Berühren lesen, Berlin 2021
  • Kate Tempest: Verbundensein, Frankfurt a.M. 2021.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter a.herzog@fu-berlin.de.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: World Literature (Bereiche: Literatur in transnationaler Perspektive; Literatur und Wissen)
Leitung: 
Andrew James Johnston
Format: vor Ort
Zeit: Mittwochs, 16:0018:00 Uhr (erster Termin 27.04.2022)
Ort: JK 33/121
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.

For the last twenty years or so, the issue of ‘world literature’ has become one of the central issues of literary studies. As the neoliberal narrative of globalisation has long lost its credibility in the humanities and as the planet is increasingly subject to fundamental transformations ranging from mass migration through climate change to never-ending asymmetrical warfare, literature as a cultural phenomenon is facing the challenges of the global. But even as ‘world literature’ or ‘global literature’ are moving to the centre of critical attention, new questions arise: What does the term ‘global’ actually mean when it is attached to literature? Is there such a thing as a ‘literary globality’ that is distinct from other forms of the global? What kind of world do we imagine when we speak of ‘global literature’? And what are the temporal dimensions of this globality? Is world literature an object of study or is it a set of methodologies? How, if at all, does world literature fit into literary history? These are only some of the questions that this course will have to address. Course work will primarily consist of reading and discussing a selection of seminal contributions to the world literature debate. The required texts will be put at the students’ disposal via Blackboard at the beginning of the teaching period. The course will be taught in English, with the vast majority of the texts being in English. But there will also be one or two texts in German – a competence of German at the level of C1 or higher would therefore be helpful.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter aj.johnston@fu-berlin.de.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Forschungskolloquium IV: Stichwörter für die kritische Praxis (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Michel Chaouli, Jan Lietz, Jutta Müller-Tamm, Simon Schleusener
Format: vor Ort
Zeit: Donnerstags, 16:0018:00 Uhr (erster Termin 21.04.2022)
Ort: JK 33/121
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt. Einige der Sitzungen werden in englischer Sprache abgehalten.

Um den Status von Literatur und Poetik neu zu verorten, wollen wir uns in diesem Forschungskolloquium mit den Begriffen beschäftigen, die unsere kritische, theoretische und poetologische Praxis leiten. Das Kolloquium steht im Zusammenhang mit einem Publikationsprojekt, in dem sich ausgewählte Autor*innen aus Wissenschaft, Kunst und Literatur jeweils einem für die eigene Arbeit relevanten Begriff widmen. Bei diesen Begriffen handelt es sich nicht um tradierte literaturwissenschaftliche Fachtermini (wie Metapher, Symbol oder Diegese), sondern um Begriffe, die vergleichsweise offen und anschlussfähig sind. Nicht selten haben sie einen subtilen oder unscheinbaren Charakter oder sind am Kreuzungspunkt verschiedener Disziplinen und Wissensfelder situiert. Auf je spezifische Weise werfen sie Fragen über das Lesen und Schreiben in der heutigen Gegenwart auf – einer Zeit, in der sich die Bedingungen dieser Tätigkeiten rapide zu wandeln scheinen. Ist es heute vielleicht notwendig, unser Begriffsinventar zu erweitern, d.h. neue oder randständige Begriffe zu verwenden? Und welche Begriffe eignen sich dazu, neu gedacht, reaktiviert oder wiederbelebt zu werden? Solchen und ähnlichen Fragen wollen wir uns in diesem Semester widmen.
Das Kolloquium bezieht die Autor*innen des Publikationsprojekts in die Lehrveranstaltung ein: in jeder Sitzung wird eine*r der Beiträger*innen seinen oder ihren ausgewählten Begriff vorstellen. Diskutiert wird u.a. über Unschärfe, Störung, Kraft, Dialog, Influence, Ansteckung und Sinn.
Die Sitzungen finden im Seminarraum der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien statt. Für einzelne Sitzungen ist die Teilnahme über Cisco WebEx möglich.

Interessierte melden sich bitte unter der Emailadresse jan.lietz@fu-berlin für die Teilnahme an der Veranstaltung an.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.

Link zur Veranstaltungswebsite.


Seminar: Faust I und II (Bereiche: Literatur als Textpraxis; Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste, Literatur und Wissen)
Leitung:
Eva Geulen, Patrick Eiden-Offe
Format: vor Ort
Zeit: Donnerstags, 10:0012:00 Uhr (erster Termin 21.04.2022)
Ort: Raum 0.07, Georgenstr. 47, 10117 Berlin
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Goethes Faust gehört sicher zu den meist diskutierten Texten der deutschsprachigen wie vielleicht auch der Weltliteratur. Gerade deshalb aber werden immer neue Deutungen produziert – am Faust können neue Methoden erprobt und kanonisch beglaubigt werden. Im Seminar möchten wir von zwei aktuellen (und zugleich traditionsreichen) methodischen und theoretischen Fragestellungen ausgehen und diese am Faust in ein Gespräch bringen. Zum ersten Form- und Gattungsfragen: Das „Weltgedicht“ des Faust ist gattungsmäßig nur schwer einzuordnen – Goethe selbst hält sein Werk für „inkommensurabel“. Gerade dadurch provoziert der Faust aber umgekehrt Debatten darum, was wir mit „Form“ und „Gattung“ eines literarischen Werks eigentlich meinen. Zum zweiten wurde der Faust in den letzten Jahren immer wieder auch in sozialhistorischer Hinsicht herangezogen, wenn es um aktuelle Fragen von Geld- und Fiskalpolitik ging. Der Faust geht an den Ursprung des Kapitalismus und erörtert hier Probleme von Kredit, Schuld und sozialer Verbindlichkeit. Beide Fragerichtungen, die lange getrennt und geradezu als sich gegenseitig ausschließende behandelt wurden, werden in aktuellen Debatten um die Gattung als „sozio-kulturelles Klassifikationssystem“ (Werner Michler) in eine Konvergenz gebracht. Der Faust eignet sich wie kaum ein anderes Werk, die umrissenen Forschungstendenzen nachzuvollziehen und zu prüfen. Das Seminar ist nicht als Einführung gedacht, sondern wendet sich an fortgeschrittene Studierende, die ihr literaturwissenschaftliches Handwerkszeug schon sicher beherrschen und gerade deshalb in der Lage sind, es nun auch wieder kritisch zu hinterfragen. Erwartetet Studienleistung: Hausarbeit

Als Textgrundlage verwenden wir im Seminar die selbst schon klassische Ausgabe: Goethe, Faust. Zwei Teilbände: Texte und Kommentar, hg. u. komm. von Albrecht Schöne, Deutscher Klassiker Verlag, Berlin 82019, ISBN 978-3-618-68052-9, € 29,90.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter emmelot@zfl-berlin.org oder raabe@zfl-berlin.org.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Der Literat, Politiker und Denker Ouyang Xiu (1007-1072) - Kontexte, Texte, Rezeption (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Christian Meyer
Format: vor Ort
Zeit: Dienstags, 10:0012:00 Uhr (erster Termin 19.04.2022)
Ort: JK 25/132
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter chr.meyer@fu-berlin.de.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Seminar: Die Entstehung der Triebe (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Joseph Vogl
Format: vor Ort
Zeit: Dienstags, 18:0020:00 Uhr (erster Termin 19.04.2022)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz, 1.301 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Die Geschichte der menschlichen Leidenschaften muss seit dem 19. Jahrhundert eine erstaunliche Innovation verzeichnen. Denn sowohl in der Literatur wie in den entstehenden Humanwissenschaften stößt man nun auf die Beschreibung von seltsamen Neigungen, die sich von älteren Passionen und Affekten dadurch unterschieden, dass sich in ihnen eine fatale ‚Verletzung der Willenskraft‘ manifestiert und zu ganz und gar unverständlichen Aktionen führt. Diese Regungen sind durch ‚unwiderstehliche‘, ‚unerbittliche‘ und ‚unheilvolle‘ Dynamiken charakterisiert und haben schließlich den Titel ‚Triebe‘ erhalten. Von der Formierung psychiatrischer und forensischer Wissensgebiete bis zur Entfaltung psychoanalytischer Theorie haben sich diese Triebe als neuer und kritischer Faktor in der Funktionsweise moderner Subjekte erwiesen, und gerade die Literatur – die romantische Novelle ebenso wie der naturalistische Roman – hat ihnen einen weitläufigen Schauplatz geboten. Das Seminar wird sich also der Entdeckung und dem anthropologischen Experimentierfeld des Triebhaften und der unbewussten Triebregungen widmen und neben literarischen Quellen auch einschlägige wissenschaftliche Quellen von der Psychiatrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Freud’schen Psychoanalyse verhandeln. Das Seminar wird in Kooperation mit dem internationalen Promotionsnetzwerk „Das Wissen der Literatur“ durchgeführt.

Einführende Lektüre: Michel Foucault, Die Anormalen. Vorlesungen am Collège de France (1974-1975), Frankfurt/M. 2003 (erste, fünfte und sechste Vorlesung)

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter sabine.imhof@hu-berlin.de.

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Seminar: Medien im Film (Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung: 
Joseph Vogl
Format: vor Ort
Zeit: Donnerstags, 16:0020:00 Uhr (erster Termin 21.04.2022)
Ort: Universitätsgebäude am Hegelplatz, 1.301 Dorotheenstraße 24 (DOR 24) (Unterrichtsgroßraum)
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Nach Marshall McLuhan ist der Inhalt eines Mediums stets ein anderes Medium. Das bedeutet zugleich, dass sich das Wissen über die Funktionsweise von Medien nur in jenen Differenzen artikuliert, die Medien selbst setzen und sind. Ausgehend von dieser Überlegung widmet sich das Seminar der Frage, wie verschiedene – technische, symbolische – Medien im Film erscheinen und dabei nicht nur Auskunft über sich selbst, sondern über die Bedingung und Struktur kinematographischer Darstellung geben. Es wird also darum gehen, welche aktiven Rollen etwa Malerei, Photographie, Film, Tonband oder Video in Filmen von der Weimarar Republik bis zur Gegenwart übernehmen. – In den einzelnen (Doppel-)Sitzungen werden exemplarische Filmdokumente gezeigt und anschließend diskutiert.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter sabine.imhof@hu-berlin.de.

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Seminare und Colloquien im Wintersemester 2021/22

Seminar: Eine (temporal) community, die sich nicht verwirklicht (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
 Dr. Simon Godart und Elena Stingl M.A.
Format: Hybrid, die erste Sitzung wird digital stattfinden.
Zeit: Donnerstags, 14:0016:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt.

Jean-Luc Nancy entwirft in einer Sammlung von fünf Aufsätzen, die unter dem Titel La communauté désœuvrée 2004 erschienen, ein Denken von Sozialität, das gängige Diskurssetzungen – Volk oder Nation, Klasse oder Gesellschaft –, verabschieden soll. Im Zuge beherrschender Debatten um den Zerfall der Sowjetunion, in denen das historische Ende des Realsozialismus gleichsam zum ‚Ende der Geschichte‘ erklärt wurde – und damit auch alternativen Modellen des Politischen eine Art ideengeschichtlicher Totenschein ausgestellt wurde –, will Nancy soziale Interaktion anhand seines hier entwickelten Begriffes von communauté neu bestimmen. Damit schlägt er ein Verständnis von ‚community‘ vor, das er in engem Austausch mit Maurice Blanchots Denken über literarische Räume als Orte der Kollektivbildung entwirft. Vor allem der Rekurs auf Georges Batailles philosophische und soziologische Reflexionen über die Möglichkeit von Gemeinschaftsbildung jenseits völkischer Ideologie ist für Nancys Entwurf stichwortgebend. Zentral ist dabei die Annahme, dass die ‚werklose‘/unverwirklichte Gemeinschaft ein soziales Beschreibungsmodell ohne Berufung auf feste Identitäts- oder Wertvorstellungen (ohne „œuvre“) ermögliche und deren historisch-politische Identifikation so plural und unabgeschlossen gedacht werden könne.

Das Seminar widmet sich den äußerst anspruchsvollen und voraussetzungsreichen Texten in Form von ‚close readings‘ und Diskussionen über die Referenzen der Idee ‚werkloser‘ Gemeinschaften (neben Blanchot und Bataille etwa auch Heidegger und Marx). Dabei wird es vor allem darum gehen, den reichen Text als Knotenpunkt einer ganzen Gruppe von Intertexten, Diskursen und sozialgeschichtlichen Narrativen – so gewissermaßen selbst als temporal community – zu begreifen und mit Gegenmodellen in Reibung zu bringen. Nicht zuletzt gilt zu fragen, wie tragfähig das Konzept auch heute noch ist – als Modell für soziale, politische, historische und literarische Gruppierungen und Entwicklungen. Eine Frage, die sich besonders dringend in einer Zeit stellt, in der die Eindämmung einer globalen Pandemie erprobte Praktiken und gewohnte Orte für kollektiven Austausch verstellt hat. Der ‚Lockdown‘ ebenso wie die Verlagerung der Kommunikation ins Digitale haben das Selbstverständnis von Kollektiven teils radikal in Frage gestellt, teils neu geordnet und verschoben.

Vorkenntnisse (von Nancy oder den Bezugstexten) werden nicht vorausgesetzt, ein Überblick wird von der Seminarleitung anfänglich geleistet und von der Gruppe gemeinsam diversifiziert und ausgearbeitet.

Zur Anschaffung wird empfohlen: Jean-Luc Nancy: Von einer Gemeinschaft, die sich nicht verwirklicht. Übers. Esther von der Osten. Wien / Berlin: Verlag Turia + Kant, 2018. Ein Scan des französischen Originaltextes sowie weiterer Referenztexte werden von den Dozent*innen zur Verfügung gestellt.

Für die Planung bitten wir Interessierte um Anmeldung unter simon.godart@fu-berlin.de.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.

Seminar: Anfänge und Enden erzählen. Gründungsgeschichten, Untergangsszenarien und Entwicklungsmodelle in Literatur und Wissenschaft (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung: Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff
Format: Präsenz
Zeit: Montags, 14:00–16:00 Uhr
Ort: JK 29/124
Das Seminar findet in deutscher Sprache statt. 

„Ein Ganzes ist, was Anfang, Mitte und Ende hat“, so Aristoteles in seiner „Poetik“ über erzählende Dichtung. Auf welche Weise ein Anfang durch „emplotment“ (Hayden White) mit einem Ende verknüpft wird, folgt Genreerwartungen, aber auch religiösen oder philosophischen Auffassungen sowie politischen und wissenschaftlichen Überzeugungen; dies lässt sich z.B. an Entwicklungsgeschichten (Bildungsroman) oder Degenerationsnarrativen (Naturalismus) erkennen. Im Seminar untersuchen wir, auf welche Weise (und im Dialog mit welchen Kontexten und Diskursen) ausgewählte literarische Texte von Anfängen und Enden erzählen. Mögliche Aspekte sind Schöpfungs-, Untergangs- und Rettungsgeschichten; nachträgliche Entwürfe von Ursprüngen; Modelle von Entwicklung und Evolution; Figuren des Labyrinthischen und Rückwärtserzählungen. Das Seminar richtet sich an Teilnehmende mit Spaß an ästhetischen, philosophischen und (literatur-)theoretischen Fragen; eigene Themenvorschläge sind willkommen.

Für die Planung bitte ich Interessierte um Anmeldung unter i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de.

Link zu der Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung: 
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm und Prof. Dr. Anita Traninger
Format: erste Sitzung digital, weitere Planung nach Sachlage
Zeit
Dienstags, 14:0016:00 Uhr
Ort
JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung: 
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff und Prof. Dr. Sabine Schülting
Format: Präsenz
Zeit: Dienstags, 10:0012:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung: 
Prof. Dr. Anne Eusterschulte und Prof. Dr. Andrew James Johnston
Format: Präsenz
Zeit: Dienstags, 16:0018:00 Uhr
Ort: JK 33/121
Das Colloquium findet in deutscher und englischer Sprache statt.



Seminare im Sommersemester 2021

Forschungskolloquium: Transformation der Kritik (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
 Prof. Dr. Michel Chaouli & Dr. Simon Schleusener
Zeit: Dienstag, 16:0018:00 Uhr (14-tägig, ab dem 20.04.2021)
Ort: online
Programm: Link
Das Seminar findet in deutscher und englischer Sprache statt.

Dieses Forschungskolloquium setzt die Diskussion um den Kritikbegriff fort, die das Philologische Laboratorium im Sommersemester 2018 und 2019 begonnen hat. Ging es im ersten Kolloquium um eine an den klassischen Texten orientierte „Genealogie der Kritik“, stand der gegenwärtige „Streit um die Kritik“ – oder genauer: die Debatte um Kritik und Post-Kritik – im Fokus des zweiten Kolloquiums. Hieran anknüpfend widmet sich das dritte Kolloquium nun methodologischen und konzeptuellen „Transformationen der Kritik“, die einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle Theoriebildung in den Literatur- und Kulturwissenschaften haben. Dabei konzentriert sich das Kolloquium auf Ansätze wie die Affekttheorie, den neuen Materialismus, die Akteur-Netzwerk-Theorie, den Ecocriticism, die Digital Humanities und die Ordinary Language Philosophy. Aus diesem theoretischen Spektrum werden wir exemplarische Texte lesen, über ihre philosophischen Prämissen nachdenken und ihre aktuelle Popularität reflektieren. U.a. lassen sich die folgenden Fragen diskutieren: Auf welche Weise beziehen sich die genannten Ansätze auf die Geschichte der Kritik? Gibt es Anknüpfungspunkte zur Tradition des kritischen Denkens seit Kant und Marx oder kommt es zu einem bewussten Bruch mit der kritischen Tradition? Welche neuen Analyseverfahren und theoretischen Praktiken ermöglichen die Ansätze – und zu welchen Formen des Schreibens, Lesens und Denken geben sie Anlass? Welchen geistes- und realgeschichtlichen Kontexten entspringen sie und auf welche Erfahrungen und Problemlagen antworten sie? Und inwiefern betreffen sie unsere eigene kritische und literaturwissenschaftliche Praxis?

Fragen wie diese sollen einerseits anhand von vorher ausgewählten (und über Blackboard zur Verfügung gestellten) Texten erörtert werden; andererseits werden zu einzelnen Sitzungen auch externe Gäste eingeladen, die mit ihrer Expertise zu den jeweiligen theoretischen Ansätzen unser Wissen aus erster Hand bereichern.

Seminar: World Literature (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
 Prof. Dr. Andrew James Johnston
Zeit: Mittwoch, 16:0018:00 Uhr
Ort: online
Das Seminar findet in englischer Sprache statt. 

For the last twenty years or so, the issue of ‘world literature’ has become one of the central issues of literary studies. As the neoliberal narrative of globalisation has long lost its credibility in the humanities and as the planet is increasingly subject to fundamental transformations ranging from mass migration through climate change to never-ending asymmetrical warfare, literature as a cultural phenomenon is facing the challenges of the global. But even as ‘world literature’ or ‘global literature’ are moving to the centre of critical attention, new questions arise: What does the term ‘global’ actually mean when it is attached to literature? Is there such a thing as a ‘literary globality’ that is distinct from other forms of the global? What kind of world do we imagine when we speak of ‘global literature’? And what are the temporal dimensions of this globality? Is world literature an object of study or is it a set of methodologies? How, if at all, does world literature fit into literary history?

These are only some of the questions that this course will have to address. Course work will primarily consist of reading and discussing a selection of seminal contributions to the world literature debate. The required texts will be put at the students’ disposal via Blackboard at the beginning of the teaching period. The course will be taught in English, with the vast majority of the texts being in English. But there will also be one or two texts in German – a competence of German at the level of C1 or higher would therefore be helpful.

Vorlesung / Lecture cum Seminar: Understanding University: The Rhetorics of German Academia (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung: Prof. Dr. Anita Traninger
Zeit: Freitag, 12:00–14:00 Uhr
Ort: online
Die Vorlesung findet in deutscher Sprache statt. 

In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in struk­turelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z.B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleich­heiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissen­schaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.


Wintersemester 2020/21

Doktorandenseminar: Schreib- und Leseszenen in Literatur und anderen Medien (Bereich: Theorien der Künste, der Medialität und Intermedialität)
Leitung:
 Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff
Zeit: Montag, 14:00–16:00 Uhr
Ort: online

Lesen und Schreiben sind grundlegende Kulturtechniken, zugleich aber auch Kernaktivitäten der Literaturwissenschaft – kein Wunder, dass sie in der Literatur ebenso verhandelt werden wie in Medien- und Kulturtheorien unterschiedlicher Ausrichtungen. Dabei haben Schreibszenen in der Forschung bislang mehr Aufmerksamkeit erfahren als Leseszenen. Wenn Texte, Bilder oder Filme schreibende Protagonist*innen entwerfen – in unterschiedlichen Körperhaltungen mit Feder oder Stift, an der Schreibmaschine oder am Computer – und Leser*innen vorführen – vertieft in Briefen, Büchern oder der Entzifferung unbeabsichtigter Zeichen –, dann kann dies für die Handlung zentral sein und dazu dienen, historisch je spezifische Szenen und Medienpraktiken zu reflektieren. 
Im Seminar schauen wir lesenden und schreibenden Akteuren vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ‚über die Schulter‘, beschäftigen uns mit einschlägiger jüngerer Forschung und reflektieren auch, was dies mit unserem eigenen (privaten oder professionellen) Lesen und Schreiben zu tun hat. Aus der Fülle möglicher Phänomene wählen wir zu Beginn des Seminars gemeinsam aus; Vorschläge der Teilnehmenden sind herzlich willkommen. 
Je nach Anzahl der Teilnehmenden findet die Veranstaltung in JK 33/121, in synchronen Video-Diskussionen per Webex oder in einer Kombination der beiden Formate statt. Für die Planung würde ich mich über eine vorläufige Anmeldung unter i.krueger-fuerhoff@fu-berlin.de freuen.

Doktorandenseminar: Autorschaft im Zeitalter digitaler Medien (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
 Roberto Simanowski
Ort: online

Die Absetzung des Autors und die Ermächtigung der Leser sind wiederkehrende Motive in der Geschichte von Kunst und Literatur, die im Kontext der digitalen Medien einen neuen Aufschwung erfahren: als multi-lineares, kollaboratives oder softwarebasiertes Schreiben, als partizipative Installation und Remix „kommunikativer Readymades“ oder als „automatische Autobiographie“ in sozialen Netzwerken. Das Seminar situiert die künstlerischen Ausdrucksweisen in und mit den digitalen Medien hinsichtlich ihrer historischen Vorläufer (Kombinationslyrik, Konkrete Poesie, Zufallskunst), diskutiert sie im Kontext ästhetischer Debatten diesseits der digitalen Medien (performative turn, Präsenzkultur, Materialität der Zeichen) und erörtert an Fallstudien beispielhaft ihre medialen, ästhetischen und politischen Aspekte und Konsequenzen.

Termine:

Do, 12.11.2020: 14–16 Uhr: Vorbesprechung 
Do, 21.01.2021: 14–17 Uhr: Hypertext und Postmoderne 
Do, 28.01.2021: 14–17 Uhr: Kinetische Konkrete Poesie und Medienkannibalismus 
Do, 04.02.2021: 14–17 Uhr: Computergenerierte Texte: Autorlose Autorschaft 
Do, 11.02.2021: 14–17 Uhr: Partizipative Installation: das Publikum als Autor
Do, 18.02.2021: 14–17 Uhr: Data-Art: Kommunikative Readymades 
Do, 25.02.2021: 14–17 Uhr: Post-fotografische Fotografie: Ästhetik der Täuschung 
Do, 04.03.2021: 14–17 Uhr: Numerical Narratives und Automatische Autobiographie 
Do, 11.03.2021: 14–16 Uhr: Rekapitulation


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
 Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm und Prof. Dr. Andrew James Johnston
Zeit: Dienstag, 14:00–16:00 Uhr
Ort: online
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
 Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff & Prof. Dr. Ulrike Schneider
Zeit: Dienstag, 12:30–14:00 Uhr
Ort: online
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
 Prof. Dr. Cornelia Ortlieb
Zeit: Dienstag, 14:00–16:00 Uhr
Ort: online

Sommersemester 2020

Doktorandenseminar: Zeit und Tragödie (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Simon Godart
Zeit: Mittwoch, 14:00–16:00 Uhr
Ort: Online-Kurs
Erste Sitzung: 22.04.2020

Aufbauend auf Peter Szondis Versuch über das Tragische (1960) will das Seminar untersuchen, wie die bestimmenden Elemente der Tragischen an ihr spezifisches Verhältnis zur Zeitlichkeit gebunden sind. Dabei soll untersucht werden, wie insbesondere Formen von Transtemporalität wirksam werden. Diese wird nicht nur in der Form der überlieferten Dramentexte der Antike virulent, in der Zeitlichkeitsstrukturen ineinander greifen müssen, um den spezifischen Effekt hervorzubringen. So steht die Geschlossenheit des Handlungsverlaufs (nach Aristoteles Poetik)mit dem Vor- und Rückgriff des Narrativs in Spannung, das die dramatis personae historisch und schicksalhaft in ihre bestimmenden Zusammenhänge einbettet. Der Konflikt zweier Zeitlichkeiten ermöglicht erst die genretypische Wendung (peripetie) als notwendige (Spät-)Folge früheren Geschehens im Sinne eines prophetischen future perfect. Zugleich ist aber auch in der Adaption des Tragischen im Verlauf der europäischen Geistesgeschichte zu beobachten, wie an dieser Form in Literatur und Theorie / Philosophie entscheidende Neuverortungen gewonnen werden.

In der gemeinsamen Seminararbeit werden wir an einigen Schlüsseltexten (also: den kanonischen, aber auch weniger intensiv rezipierten Tragödientexten von Aischylos, Sophokles und Euripides) die Charakteristika des Tragischen konturieren und auf ihr Verhältnis zur Zeitlichkeit hin befragen. Es folgt ein historischer Vergleich der Veränderungen der Tragödienform (etwa Hamlet, Phèdre, Faust, die frühen Filme von Lars von Trier etc.). Zum Semesterabschluss soll ein Studientag stattfinden, an dem die Teilnehmer*innen dazu aufgefordert sind, die gemeinsamen Beobachtungen zum Tragischen mit bestehenden Theoriepositionen (etwa bei Nietzsche, Hegel, Kierkegaard, Schelling und Hölderlin sowie in jüngeren Studien wie denjenigen von Hühn, Menke, Ette u.a.) zu konfrontieren.

Seminaraufbau: Die Struktur und Kommunikation des Ausstauschs im Semesterverlauf wird maßgeblich über eine eigene Wiki-Plattform erfolgen, auf der wir auch auf eine furchtbare Diskussion hoffen. Die Teilnehmer*innen des Seminars werden dabei eigenständig eine Literaturliste durcharbeiten und werden sich in Schwerpunkt-Gruppen zu bestimmten Theorien der Tragödie (etwa Hegel, Kierkegaard, Benjamin etc.) zusammenfinden. Zudem werden wir im Semesterverlauf gemeinsam an einem "Glossar" zentraler Begriffe und Momente der Theorie der Tragödie arbeiten und auch hier versuchen, die gemeinsame Diskussion digital ins Laufen zu bringen. In den ersten Wochen des Semesters wollen wir versuchen, gemeinsam den Lektüre- und Themenplan zu erstellen und in Video-Konferenz (im Plenum und/oder in kleineren Gruppen, und, natürlich, im ständigen Selbstversuch) das gemeinsame Vorgehen zu planen.


Wintersemester 2019/20

Doktorandenseminar: Medientheorie und Intermedialität (Bereich: Theorien der Künste, der Medialität und Intermedialität)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff, Prof. Dr. Cordula Lemke
Zeit: Dienstag, 16:00–18:00 Uhr
Ort: Konferenzraum der FSGS (JK 33/121)

Die Intermedialitätsforschung hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, den Blick für Medialität und Materialität künstlerischer und allgemein kultureller Praktiken zu schärfen. Ziel des Seminars ist, diese Entwicklung genauer zu betrachten. Dabei werden wir zum einen verschiedene Medienbegriffe und Intermedialitätskonzepte diskutieren und kritisch reflektieren, zum anderen anhand ausgewählter Beispiele die Besonderheiten unterschiedlicher Medien wie auch die Relevanz medialer Spezifika herausarbeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Verhältnis zur Literatur, womit Fragen nach Adaptation oder Text-Bild-Relationen im Vordergrund stehen. Die Auswahl der Texte erfolgt in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Seminarsprache ist Deutsch, doch werden wir die meisten Texte auf Englisch lesen oder zugänglich machen. Beiträge auf Englisch sind ausdrücklich erwünscht.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Anita Traninger
Zeit: Dienstag, 14:00–16:00 Uhr
Ort: Konferenzraum der FSGS (JK 33/121)
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff, Prof. Dr. Ulrike Schneider
Zeit: Dienstag, 14.00–16.00 Uhr
Ort: KL 29/237
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke, Prof. Dr. Miltos Pechlivanos
Zeit: Dienstag, 10.00–12.00 Uhr
Ort: Konferenzraum der FSGS (JK 33/121)

Sommersemester 2019

Forschungscolloquium: „Der Streit um die Kritik“ des Projektes „Das Philologische Laboratorium. Neue Modelle des Umgangs mit Kunst jenseits der Kritik“ (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Michel Chaouli
Zeit: Dienstag, 16:00–18:00 Uhr
Ort: Konferenzraum der FSGS (JK 33/121)

In diesem Colloquium wird die Diskussion um den Kritikbegriff fortgesetzt, die das Philologische Laboratorium im Sommersemester 2018 begonnen hat. Während es in der Auftaktveranstaltung jedoch um eine an den klassischen Texten (Kant, Marx, Nietzsche, Freud) orientierte ‚Genealogie der Kritik‘ ging, stehen diesmal die aktuellen Debatten und Kontroversen um den Kritikbegriff im Fokus. Denn in den Geistes- und Sozialwissenschaften der Gegenwart wird leidenschaftlich über den Nutzen und Nachteil der Kritik gestritten: Während einige die Errungenschaften der Ideologie- und Sozialkritik in Gefahr sehen und – im Angesicht aktueller Krisen und politischer Konflikte – zu einer Reaktivierung kritischen Denkens aufrufen, befassen sich andere mit den ‚Grenzen der Kritik‘ und stehen für eine post-kritische Wende ein. Dass von dieser Auseinandersetzung gerade auch die Literaturwissenschaft betroffen ist, zeigt sich etwa an den Diskussionen um Ricœurs Konzeption einer ‚Hermeneutik des Verdachts‘, die in den letzten Jahren Anlass zur Entwicklung neuer Modelle des Lesens und der Interpretation gegeben haben (‚Surface Reading‘, ‚Reparative Reading‘, etc.).

Das Colloquium will den Teilnehmenden einerseits die Gelegenheit bieten, sich mit den verschiedenen Positionen der Debatte um Kritik und Post-Kritik vertraut zu machen. Andererseits wollen wir die Diskussion der diversen theoretischen Perspektiven nutzen, um über die eigene kritische Praxis nachzudenken. Unter anderem werden wir Texte von Luc Boltanski und Ève Chiapello, Rahel Jaeggi, Bruno Latour, Benjamin Noys, Rita Felski, Eve Kosofsky Sedgwick, Sharon Marcus und Walter Benn Michaels lesen. Auch Besuche von auswärtigen Gästen sind geplant.

Der Besuch der Veranstaltung im Sommersemester 2018 (‚Genealogie der Kritik‘) ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am diesjährigen Colloquium.

Seminar: Weltliteratur und Globalisierung (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke
Zeit: Dienstag, 18:00–20:00 Uhr
Ort: Konferenzraum der FSGS (JK 33/121)

Nationale Bewegungen haben schon immer die Nähe zur Literatur gesucht, wie besonders im Epos zu beobachten ist. Und so ist es wenig überraschend, dass auch Globalisierungstendenzen diese Verbindung in sich bergen. Seit Wielands Begriff der „Weltliteratur“ werden literarische Texte im Gefüge einer immer enger zusammenwachsenden Welt verortet. Dabei wechselt die Begrifflichkeit mit dem Machtgefüge der fortschreitenden Globalisierung. 'Weltliteratur' wurde zu 'Weltliteraturen', um schließlich als 'transnationale Literatur' eine neue Bestimmung zu finden. In diesem Seminar wollen wir diese Entwicklung in der Theoriebildung wie auch in literarischen Texten aufsuchen. In der ersten Sitzung werden wir gemeinsam einen Seminarplan erarbeiten, der individuelle Präferenzen oder Anknüpfungspunkte an eigene Projekte berücksichtigt.

Die Lesekreise der FSGS im Sommersemester 2019 finden Sie hier.


Wintersemester 2018/19

Seminar: Literatur und Wissen / das Wissen der Literatur. Aktuelle Debatten und exemplarische Lektüren (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff

Der Bereich „Literatur und Wissen“ fragt innerhalb einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Literaturwissenschaft nach diskursiven Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Literatur und verbindet dabei philologische Methoden mit Erkenntnisinteressen und Verfahren der Wissen(schaft)sgeschichte. Literarische Texte, so die inzwischen weitgehend etablierte Grundannahme, transportieren Wissen nicht lediglich oder spiegeln es wider, sondern gestalten es mit, weil die Etablierung und gesellschaftliche Vermittlung neuer Wissensobjekte und Erkenntnisbereiche von Erzähl- und Inszenierungsverfahren geprägt ist. Keine Einigkeit besteht allerdings darüber, ob Literatur ‚nur‘ einen Beitrag zu einer umfassenden Geschichte von Wissens-Inhalten und Wissens-Strukturen leistet oder ob sie ein eigenes Wissen (und auch Nicht-Wissen) ‚hat‘ – möglicherweise auch deshalb, weil unterschiedliche Konzepte von Wissen verwendet werden.

Im Seminar werden wir zum einen grundlegende Texte zu „Literatur und Wissen“ diskutieren, Debatten nachverfolgen und die Etablierung dieses Forschungsfelds (u.a. durch Veröffentlichung von Handbüchern) kritisch nachverfolgen. Zum anderen wollen wir an ausgewählten Beispielen spezifische (historische) Interferenzen zwischen wissenschaftlicher und literarischer Wissensgenerierung, Weltdeutung und –darstellung herausarbeiten, z.B. im Kontext von Psychologie, Meteorologie, Immunologie, Nationalökonomie oder Physik, oder mit Blick auf Erkenntnis- und Darstellungsformen wie Frage, (Gedanken-)Experiment, Fallgeschichte oder Protokoll. Bei der gemeinsamen Festlegung der zu diskutierenden Phänomene setze ich auf die Expertise und Neugier der Seminar-Teilnehmer*innen.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Miltos Pechlivanos
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff, Prof. Dr. Ulrike Schneider
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Sommersemester 2018

Seminar: Post/koloniale Welten (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Als Teil der Research Area „Transnationale Literaturen“ möchte dieses Seminar den Begriff des Transnationalen in den Blick nehmen und fragen, was es bedeutet, Grenzen zu überschreiten. Wie verändert ein Denken des 'trans' Konzepte von Welt, was geschieht mit den Vermächtnissen alter Strukturen, welche Bedeutung hat der liminale Raum? Dabei werden wir zentral auch die Rolle von Literatur und anderen Medien diskutieren. Wie wird das Denken von 'trans' repräsentiert, welche Grenzen eröffnen sich durch die Literarizität von Texten und welche Aufgabe kommt dem Begriff der 'Weltliteratur' zu? In diesem Seminar wollen wir diesen Fragen in der Theoriebildung wie auch in literarischen Texten nachgehen. In der ersten Sitzung werden wir gemeinsam einen Seminarplan erarbeiten, der individuelle Präferenzen oder Anknüpfungspunkte an eigene Projekte berücksichtigt.

Colloquium: „Genealogie der Kritik“ des Projektes „Das Philologische Laboratorium“ (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Michel Chaouli

Die Kritik umgibt uns. Sie ist der Sauerstoff der Geisteswissenschaften, allgegenwärtig und unsichtbar. Mit jedem Atemzug füllt sie uns, doch was wissen wir eigentlich von ihr? Woher kommt sie, und wohin führt sie? Was richtet sie mit uns an? Das Philologische Laboratorium, das neue FSGS-assoziierte Projekt des Einstein Visiting Fellow Prof. Dr. Michel Chaouli (Indiana University, Bloomington), widmet sich im Sommersemester 2018 einer Untersuchung dieser wirkungsstarken Praxis. Gemeinsam wollen wir eine Genealogie der Kritik erarbeiten, die ihre Spielarten erkundet, ihre Macht und ihre Grenzen aufzeigt — und vielleicht sogar neue Wege des kritischen Handelns eröffnet.

Das Colloquium ist als Workshop gedacht, in dem die Teilnehmer gemeinsam intensiv an Texten arbeiten. Wir lesen u. a. Kant, Schlegel, Novalis, Hegel, Marx, Nietzsche, Freud, Benjamin, Arendt, Adorno, Althusser, Ricoeur, Foucault, Deleuze und Butler. Auch Besuche von Gastwissenschaftlern sind geplant. Die erste Sitzung findet am 17. April statt; die Teilnehmer werden gebeten, die „Vorrede“ zu Kants Kritik der reinen Vernunft zu lesen.


Wintersemester 2017/18 

Seminar: Kulturen des Erinnerns und des Vergessens: Gedächtniskonzepte in Theorie, Literatur und Film (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Marei Krüger Fürhoff

Erinnern und Vergessen sind nicht einfach individuelle neurokognitive Vorgänge, sondern umkämpfte Bestandteile kultureller Identitätsbildung und gesellschaftspolitischer Erwartungen. Was von wem zu welchem Zweck und auf welche Weise erinnert wird bzw. was nicht oder im Gegenteil dringend dem Vergessen anheim gegeben wird, ist nicht erst im Kontext von Nationalsozialismus, Traumaforschung und neuer 'Volkskrankheit Alzheimer' umstritten. Nach der Beschäftigung mit kulturwissenschaftlichen und medizinischen Gedächtnistheorien werden wir im Seminar literarische Texte und Filme analysieren, die Erinnern und Vergessen nicht lediglich thematisieren, sondern nach ästhetischen Möglichkeiten suchen, diese Phänomene darzustellen und zu reflektieren. Vorschläge der Teilnehmer*innen sind willkommen.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Wolfram Ette
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff, Prof. Dr. Elena Giannoulis
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Sommersemester 2017

Seminar: Das Opfer: kulturelle Praxis und künstlerische Aneignung (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Wolfram Ette

Das Verhältnis von 'Innen' und 'Außen' ist eines der Kernprobleme gesellschaftlicher Organisation. Auf der einen Seite produziert jede Gesellschaft Einschluss durch Ausschluss, Ausschluss durch Einschluss; auf der anderen Seite ist sie auf Institutionen und Regularien angewiesen, die zwischen den auseinandergehaltenen Sphären vermitteln. Genau an dieser Stelle sitzt systematisch - nicht ausschließlich, aber höchst prominent - das Opfer. So ernüchternd es zunächst einmal klingen mag - eine Gesellschaft ohne Opfer kann es wahrscheinlich nicht geben.Das Seminar soll uns Gelegenheit geben, uns einerseits mit klassischen Opfertheorien (Burkert, Freud, Adorno/Horkheimer, Girard) auseinanderzusetzen, andererseits literarische Texte, aber auch Bilder, Filme, Tanzchoreographien und andere Kunstgattungen  in den Blick zu nehmen, in denen das Opfer im Zentrum steht.

Den Seminarplan der Veranstaltung finden Sie hier.

Seminar: Literatur in transnationaler Perspektive
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Die Begriffe "Weltliteratur" und "transnationale Literaturen" umspielen Figurationen der Alterität in besonderer Weise. Obwohl Literatur generell ohne Alteritätserfahrungen nicht zu denken ist, rufen Weltliteratur und transnationale Literaturen den Begriff der Alterität schon durch ihre Spezifizierung der Literaturen auf, die hier verhandelt werden sollen, und reduzieren ihn in vielen Fällen auf das Bild des Anderen als Fremden. Dabei wählen Theoretiker der Weltliteratur und Theoretiker der transnationalen Literaturen häufig unterschiedliche Herangehensweisen, die sich in ihrem jeweiligen Fokus auf Autorschaft, Kanonisierung oder Textlektüre äußern. In diesem Seminar sollen diverse Alteritätstheorien diskutiert und die Frage nach ihrer Relevanz für die Theoriebildung von Weltliteratur und transnationalen Literaturen gestellt werden.


Wintersemester 2016/17

Seminar: Autobiographie, Autofiktion (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff

Wenn aktuelle literaturwissenschaftliche Forschungsarbeiten von „autobiographischem Schreiben“ sprechen, verwenden sie eine Formulierung, die die Prozessualität und Selbstreflexivität von Autor und Schreibvorgang betont ohne sich gegenüber (Kampf-) Begriffen wie „Autobiographie“, „Autofiktion“ oder „Auto(r)fiktion“ festzulegen. Um zu klären, was durch solch eine ‚weiche‘ Begrifflichkeit ermöglicht – oder auch erschwert – wird, diskutieren wir im Seminar zentrale theoretische Texte der jüngeren (deutsch-, englisch- und französischsprachigen) Autobiographieforschung und analysieren literarische Werke (z.B. von Roland Barthes, Thomas Glavinic, Felicitas Hoppe, Jean-Luc Nancy, Jona Oberski, Verena Stefan und Binjamin Wilkomirski, z.T. in Auszügen). Dabei geht es u.a. um das autobiographische Erzählen von Grenzerfahrungen, das Verhältnis zwischen theoretischen und literarischen Reflexionen des Selbst-Schreibens, ‚fake memories‘ sowie ‚Autofiktion‘ als Kulturphänomen. Textvorschläge der Teilnehmer*innen zur inhaltlichen Gestaltung des Seminars sind willkommen.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Wolfram Ette
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff, Prof. Dr. Elena Giannoulis
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Sommersemester 2016

Seminar: Text, Bild, Comic, Film (Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff

Im Seminar diskutieren wir in gemeinsamer Lektüre historische und aktuelle Grundlagentexte der Intermedialitäts- und Transmedialitätsforschung. Anhand ausgewählter Beispiele (u.a. Text, Bild, Performance, Film, Comic) arbeiten wir Besonderheiten unterschiedlicher Medien heraus, diskutieren ihr Verhältnis zur Literatur, Fragen der Adaption und unterschiedliche Formen des Text-Bild-Verhältnisses. Der vorläufige Seminarplan wird zu Beginn der Veranstaltung unter Berücksichtigung der Interessen der Teilnehmenden konkretisiert.

Seminar: Transnationale Texte zwischen Weltliteratur und postkolonialer Literatur (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke

Nationale Bewegungen haben schon immer die Nähe zur Literatur gesucht, wie besonders im Epos zu beobachten ist. Und so ist es wenig überraschend, dass auch Globalisierungstendenzen diese Verbindung in sich bergen. Seit Wielands Begriff der "Weltliteratur" werden literarische Texte im Gefüge einer immer enger zusammenwachsenden Welt verortet. Dabei wechselt die Begrifflichkeit mit dem Machtgefüge der fortschreitenden Globalisierung. 'Weltliteratur' wurde zu 'Weltliteraturen', um schließlich als 'transnationale Literatur' eine neue Bestimmung zu finden. Dabei bewegt sich die Begrifflichkeit in einer Nähe zu den Postcolonial Studies, die wiederum zu Abgrenzungsstrategien führte. In diesem Seminar wollen wir diese Entwicklung in der Theoriebildung wie auch in literarischen Texten aufsuchen; in der ersten Sitzung werden wir gemeinsam einen Seminarplan erarbeiten, der individuelle Präferenzen oder Anknüpfungspunkte an eigene Projekte berücksichtigt.


Wintersemester 2015/16

Seminar: Literatur und Kulturgeschichte der Natur bis zum Anthropozän (Bereich: Literatur und Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff

Spätestens seit der Moderne hat der Mensch sich selbst immer auch durch Auseinandersetzung mit der (realen und imaginären) Natur entworfen und dabei unterschiedliche kulturelle Erzählungen entwickelt, beispielsweise der Überformung, Unterwerfung oder Entfremdung bis hin zur gegenwärtigen Rede vom „Anthropozän“. Im Seminar wollen wir uns nach einem historischen Rückblick vor allem mit fiktionalen und wissenschaftlichen Texten der Gegenwart beschäftigen, in denen Natur unter Rückgriff auf biologische Konzepte erzählt wird. Geplant sind Sitzungen zu Kollektivbildungen der Natur, zu Evolution, zu biologischer Vielfalt und zum Artensterben / Ende der Menschheit. Dabei wird es auch darum gehen, inwieweit Aufnahme und Umschrift dieser biologischen Konzepte nicht lediglich Motive, Figuren und plots liefern, sondern 1. der kritischen Reflexion von kulturellen Erklärungsmustern, Gesellschaftsentwürfen, Identitätsmodellen und Geschlechterverhältnissen dienen und 2. Auswirkungen auf Erzählverfahren besitzen, also eine eigene Ästhetik erproben.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Caroline Torra-Mattenklott
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Krüger-Fürhoff

Sommersemester 2015

Blockseminar und Workshop: Der Körper in aktuellen Theoriedebatten (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff

Im Kompaktseminar, das an drei Mittwochterminen jeweils von 10-16 Uhr stattfand, wurden Bedeutung und Funktion des Körpers in aktuellen Theorien diskutiert, die entweder bereits einen klaren Körperbezug haben oder – so die Ausgangshypothese – von einem solchen profitieren könnten. Dabei ging es um (neue) Affekttheorien, Medien- und Techniktheorie, Narratologie, Theorien der Subjektkonstitution und die Theoretisierung von Grenzerfahrungen. Die Seminar-Diskussion diente zugleich als Vorbereitung für einen ganztägigen öffentlichen Workshop mit vier (nationalen bzw. internationalen) Gästen, die als Vertreter*innen der diskutierten Theorien mit den Seminar-Teilnehmer*innen und untereinander ins Gespräch kamen. Die zu lesenden Texte wurden vorab zur Verfügung gestellt.

Blockseminar: Theorien der Künste, der Medialität und Intermedialität (Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke, Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Bei aller Kritik, die in den letzten Jahren an das Forschungsparadigma der Intermedialität herangetragen worden ist, hat die Intermedialitätsforschung doch entscheidend dazu beigetragen, den Blick für die Medialität und Materialität künstlerischer und ganz allgemein kultureller Praktiken zu schärfen. Eine solche Aufmerksamkeitsverlagerung ist nicht nur für die Intermedialitätsforschung selbst zentral, sondern schlägt sich zunehmend auch in anderen Bereichen literatur- bzw. medienkulturwissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung nieder, besonders augenfällig etwa im Bereich der Narratologie, der Transmedialitäts- oder auch der Performativitätsforschung. Ziel des Seminars war, diese Entwicklung und das heuristische Potential einschlägiger Ansätze genauer in den Blick zu nehmen. Dabei ging es zum einen darum, verschiedene Medienbegriffe sowie Intermedialitäts- und Transmedialitätskonzepte zu diskutieren und kritisch zu reflektieren. Zum anderen haben wir anhand ausgewählter Beispiele (Text, Theater, Malerei, Fotografie, Film usw.) die Besonderheiten unterschiedlicher Medien wie auch die Relevanz medialer Spezifika und Differenzen im Kontext der Inter- und Transmedialitätsforschung herausgearbeitet. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Verhältnis zur Literatur, womit Fragen nach Literarizität, Adaptation oder etwa unterschiedliche Formen von Text-Bild-Relationen in den Vordergrund rückten.

Seminar: Wissenschaftliches Schreiben jenseits des Fachdiskurses : Rezensionen, Essays, Feuilletonartikel (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Marei Krüger-Fürhoff

Literaturwissenschaftler schreiben nicht nur für einen Kreis von Fachkolleg*innen, sondern wenden sich mit ihren Interessen, Fragestellungen und Erkenntnissen häufig auch an breiteres, nicht disziplinär gebundenes oder semi-akademisches Publikum, um auf Forschungsergebnisse hinzuweisen oder neue Themen ins Gespräch zu bringen. Genres wie wissenschaftliche Rezension, Tagungsbericht, (kultur-) wissenschaftlicher oder literarischer Essay und Feuilletonartikel besitzen jeweils eigene Spielregeln, die eingeübt werden müssen und können, am besten a) mit Blick auf Vorbilder, b) im Austausch mit Fachleuten bzw. Vertretern der verschiedenen (Publikations-) Organe und c) durch eigenes Erproben und Besprechung der Ergebnisse im Seminarkontext.

Das Seminar richtete sich an experimentier- und ausdrucksfreudige Stipendiat*innen. Eines der Ziele war, den (in seinem Format noch zu konkretisierenden) Blog der Graduiertenschule, der ab Oktober 2015 erscheinen soll, mit lesenswerten Beiträgen zu füllen.


Wintersemester 2014/15

Seminar: Theorien des Erzählens (Bereich: Literatur in transnationaler Perspektive)
Leitung:
Prof. Dr. Irina O. Rajewsky, Prof. Dr. Andreas Mahler

Unser Zeitalter gilt als Zeitalter einer selbstausgerufenen allumfassenden Narratologie. Das Seminar ist diesem Anspruch nachgeggangen und hat zu klären versucht, was eine solche enorme Weitung des Narratologie-Begriffs leistet und was sie möglicherweise auch verstellt. Schwerpunkte der Diskussion waren die neuerdings ‚klassisch‘ genannte textuelle Narratologie, die sogenannte ‚natürliche‘ Narratologie, anthropologische Aspekte des Erzählens, kognitive Aspekte des Erzählens sowie Perspektiven einer ‚transmedialen‘ Narratologie. Vorschläge von zu Verhandelndem – etwa auch zu den Komplexen ‚Narratologie und Fiktionstheorie‘, ‚Narratologie und Intertextualität‘, ‚Narratologie und Raumtheorie‘, insbesondere aber zu möglichen Anschlüssen an das eigene Projekt – konnten bei einem der beiden Dozenten vorab eingereicht werden. Mögliche Bereiche zu behandelnder Theoretiker umfassten die Namen Stanzel, Genette, Fludernik, Iser, Ryan, Herman, Wolf.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela M. Krüger-Fürhoff, Koordinatorin: Alessya Raskuratova
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper, Koordinatorin: Svetlana Sirotinina
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Koordinator: Thomas Hardtke

Sommersemester 2014

Seminar: Methoden des Textvergleichs (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Das Seminar konzentrierte sich auf Fragen im Bereich des theoretischen und systematischen Umgangs mit Literatur, unter Berücksichtigung aktueller und 'klassischer' Theorie- und Methodendiskussionen der Literaturwissenschaft. Im Vordergrund steht die forschungsorientierte Diskussion theoretischer Ansätze verschiedener Provenienz, um auf diese Weise eine kritische Reflexion unterschiedlicher Herangehensweisen an literarische Texte, literaturwissenschaftlicher Theoriebildungsprozesse und des immer schnelleren Wechsels von Forschungsparadigmen zu befördern sowie neue Perspektiven für die Arbeit an eigenen Forschungsvorhaben zu eröffnen. Die Auswahl der Texte erfolgte in Absprache mit den Doktorandinnen und Doktoranden.

Seminar: Literatur in transnationaler Perspektive
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke, Prof. Dr. Elena Giannoulis

Nationale Bewegungen haben schon immer die Nähe zur Literatur gesucht, wie besonders im Epos zu beobachten ist. Und so ist es wenig überraschend, dass auch Globalisierungstendenzen diese Verbindung in sich bergen. Seit Wielands Prägung des Begriffs der "Weltliteratur" werden literarische Texte im Gefüge einer immer enger zusammenwachsenden Welt verortet. Mit Weltliteratur sind nicht nur Werke gemeint, die transnational gelesen werden und auch der ganzen Welt bekannt sind, sondern auch welche, die sich in einem kosmopolitischen Geist mit Fragen auseinandersetzen, die für die gesamte Menschheit von Belang sind. Im Zuge der Internationalisierung und Globalisierung sind die Fragen nach einer Weltliteratur aktueller denn je. Literatur, die thematisch und stilistisch Grenzen überschreitet, ihre nationale Färbung verloren hat und auf der ganzen Welt verstanden werden kann, ist nicht mehr die Ausnahme sondern zum Regelfall geworden. Dabei wechselt die Begrifflichkeit mit dem Machtgefüge der fortschreitenden Globalisierung. 'Weltliteratur' wurde zu 'Weltliteraturen', um schließlich als 'transnationale Literatur' eine neue Bestimmung zu finden. Dieses Seminar behandelte exemplarisch anhand der Themen Übersetzen, Globalisierung, ethnographisches Schreiben und transkulturelles Schreiben wichtige Stationen in der Auseinandersetzung mit grenzüberschreitender Literatur und zog dazu sowohl theoretische als auch literarische Texte heran. Die Textauswahl erfolgte gemeinsam mit den Doktorandinnen und Doktoranden.


Wintersemester 2013/14

Seminar: Methoden des Textvergleichs (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Das Seminar konzentrierte sich auf Fragen im Bereich des theoretischen und systematischen Umgangs mit Literatur, unter Berücksichtigung aktueller und 'klassischer' Theorie- und Methodendiskussionen der Literaturwissenschaft. Im Vordergrund stand die forschungsorientierte Diskussion theoretischer Ansätze verschiedener Provenienz, um auf diese Weise eine kritische Reflexion unterschiedlicher Herangehensweisen an literarische Texte, literaturwissenschaftlicher Theoriebildungsprozesse und des immer schnelleren Wechsels von Forschungsparadigmen zu befördern sowie neue Perspektiven für die Arbeit an eigenen Forschungsvorhaben zu eröffnen. Die Auswahl der Texte erfolgte in Absprache mit den Doktorandinnen und Doktoranden.

Seminar: Literatur und Wissen
Leitung:
Prof. Dr. Remigius Bunia

Was heißt Wissen? Die Ausdrücke ‚Wissen‘ und ‚Epistemologie‘ sind bis heute Reizwörter innerhalb der literaturtheoretischen Diskussion geblieben, so sehr der Schulenstreit auch an Energie verloren hat. Dennoch hat noch kürzlich die Frage, ob Literatur denn Wissen vermitteln könne, erneut die Gemüter bewegt. Dies hängt in der Regel mit sehr unterschiedlich konstruierten Begriffen von Wissen zusammen. Im Seminar wurden – anhand von Textvorschlägen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – bestehende Wissenskonzeptionen verglichen. Zugleich wurde gefragt, inwieweit die Promovierenden mit ihrer Arbeit zu irgendeinem Wissen beitragen – inwiefern also Wissen und Wissenschaft miteinander verwandt sind.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit; Koordinator: Christopher Scholz
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper; Koordinator: Kai Schöpe
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke; Koordinatorin: Lotte Laub

Sommersemester 2013

Seminar: Text-Bild-Relationen (Bereich: Literatur, (Inter-)Medialität und die Künste)
Leitung:
Prof. Dr. Irina O. Rajewsky, Prof. Dr. Andreas Mahler

Bei aller Kritik, die in den letzten Jahren an das Forschungsparadigma der Intermedialität herangetragen worden ist, hat die Intermedialitätsforschungdoch entscheidend dazu beigetragen, den Blick für die Medialität und, damit einhergehend, für die Materialität künstlerischer und ganz allgemein kultureller Praktiken zu schärfen. Ziel des Seminars war, diese Entwicklung und das heuristische Potential verschiedener einschlägiger Ansätze genauer in den Blick zu nehmen. Der Schwerpunkt lag dabei auf Fragen der Beschreibbarkeit und Funktionalität von Text-Bild-Relationen. Wesentliches Interesse ist die Entwicklung eines semiotischen Instrumentariums zur Vergleichbarkeit unterschiedlicher Medien und dessen Erprobung in einschlägigen Fallstudien zur Herausarbeitung spezifischer intermedialer Interaktionen.


Wintersemester 2012/13

Seminar: Literatur und Wissen
Leitung:
Prof. Dr. Sabine Schülting
Seminar: Klassische und jüngere Positionen der Hermeneutik (Bereich: Literatur als Textpraxis)
Leitung:
Prof. Dr. Remigius Bunia

Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit; Koordinatorin: Agnieszka Hudzik
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper; Koordinator: Oliver Hartmann
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm; Koordinator: Eike Kronshage

Sommersemester 2012

Seminar: Historische Perspektiven und systematische Fragestellungen (Bereich: Theorien der Künste, der Medialität und der Intermedialität)
Leitung:
Prof. Dr. Anne Eusterschulte, Prof. Dr. Ulrike Schneider

Der Wettstreit der Künste (paragone) durchzieht die Debatten um die Legitimation der Kunst von Anbeginn an. Es geht dabei etwa um Fragen der Rechtfertigung des schönen Scheins, um das Verhältnis von Idee und künstlerischer Praxis, Kunst und Wirklichkeit, vor allem aber um einen Streit um die Rangfolge der einzelnen künstlerischen Gattungen und Medien. Das Seminar nahm die Debatten an drei geistesgeschichtlich zentralen Stellen in den Blick, im 16., 18. und 20./21. Jahrhundert. Die jeweils zu erörternden systematischen Fragestellungen umfassten den Paragone/Agon der Künste; die Debatten um ästhetische Rechtfertigung; die Medialität von Sprache und Text; Theorien der Intermedialität.

Colloquium: Historische Grundlagen und aktuelle Tendenzen der Inter- und Transmedialitätsforschung (Bereich: Theorien der Künste, der Medialität und der Intermedialität)
Leitung:
Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Das Colloquium richtete sich an Doktoranden*innen unterschiedlicher Disziplinen, die an Fragen der Inter- und Transmedialitätsforschung interessiert sind. Ziel war zum einen, historische Grundlagen der Inter- und Transmedialitätsforschung im Rahmen gemeinsamer Lektüren einschlägiger Texte aufzuarbeiten und somit die Inter- und Transmedialitätsforschung in ihren historischen Filiationen zu reflektieren. Ziel war zum anderen, unterschiedliche Intermedialitätsansätze sowie aktuelle Tendenzen der Inter- und Transmedialitätsforschung zu diskutieren. Dabei lag ein besonderes Augenmerk auf der Frage nach der historischen und (trans-)kulturellen 'Reichweite' entsprechender Ansätze; berücksichtigt wurden zudem die spezifischen Interessenschwerpunkte der Teilnehmer*innen. 


Wintersemester 2011/12

Seminar: Text - Kultur - Wissen: Rhetorik
Leitung:
Prof. Dr. Remigius Bunia, Prof. Dr. Gyburg Uhlmann

Im Seminar wurden vor allem die wichtigsten klassischen Texte der antiken Rhetoriktheorie gelesen. Die Schriften von Platon, Aristoteles, Cicero und Quintilian stehen im Mittelpunkt. Diese Texte sind Grundlage für die Beschreibung von Kommunikation und Literatur durch die gesamte Geschichte der westlichen Literatur, obwohl sich die genannten Texte selbst gar nicht in erster Linie mit Dichtung beschäftigen. Sie sind teils theoretische Traktate und praktische Lehrbücher in einem. Zugleich sind sie aber Urtexte für die literaturwissenschaftliche Theoriebildung: Ganz richtig hat Roland Barthes betont, dass die moderne Narratologie ihren Ursprung in der klassischen Rhetorik hat; bis heute stützen sich die Literaturwissenschaften in ihrer Terminologie in rhetorischen Analysen auf Quintilians Definitionen. Im Anschluss an die genauen Lektüren der klassischen Texte wurde in einer Schlussphase des Seminars nach dem Erbe der klassischen Rhetorik in den heutigen Philologien und Literaturwissenschaften gefragt werden und der Stand der aktuellen Rhetoriktheorie erörtert werden.

Seminar: Grundlegende Texte der Ästhetischen Theorie – von Platon bis Adorno (Bereich: Theorien der Künste, der Medialität und der Intermedialität)
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper

Das Seminar diskutierte in gemeinsamer Lektüre Grundlagentexte der ästhetischen Theorie von Platon bis ins 20. Jahrhundert. Der Akzent lag dabei auf den älteren Texten (Platon, Aristoteles, Augustinus, Thomas von Aquin). In historischer Perspektive wurde die Frage nach der Relation der älteren und der neueren, mit Kant einsetzenden ästhetischen Theorie gestellt.


Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Von der Lühe
Forschungscolloquium für das 3. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit

Sommersemester 2011

Seminar: Theorien der Künste, der Medien und der Intermedialität
Leitung:
Prof. Dr. Thomas Levin, Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Wintersemester 2010/11

Seminar: Methoden des Textvergleichs
Leitung:
Prof. Dr. Remigius Bunia, Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Joachim Küpper

Sommersemester 2010

Seminar: Theorien der Künste, der Medialität und Intermedialität
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke; Prof. Dr. Irina O. Rajewsky
Seminar: Text – Kultur – Wissen

Wintersemester 2009/10

Seminar: Aristoteles, Poetik (Bereich: Text - Kultur - Wissen)
Leitung:
Prof. Dr. Gyburg Uhlmann, Prof. Dr. Joachim Küpper
Seminar: Methoden des Textvergleichs
Leitung:
Prof. Dr. Remigius Bunia, Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Cordula Lemke
Forschungscolloquium für das 2. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Stefan Keppler-Tasaki

Sommersemester 2009

Seminar: Theorien der Künste, der Medialität und der Intermedialität
Leitung:
Prof. Dr. Stefan Keppler-Tasaki; Prof. Dr. Cordula Lemke

Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Jutta Müller-Tamm, Prof. Dr. Remigius Bunia

Wintersemester 2008/09

Seminar: Methoden des Textvergleichs
Leitung:
Prof. Dr. Sabine Schülting; Prof. Dr. Irina O. Rajewsky

Forschungscolloquium für das 1. Studienjahr
Leitung:
Prof. Dr. Peter-André Alt
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