In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit Kl-basierten Schreibtools, und zwar indem wir nach unserer eigenen, ganz menschlichen Schreibkompetenz fragen.
Inhalt
Kl-basierte Schreibtools spielen heute für das wissenschaftliche Schreiben eine wichtige Rolle. Sie werden (offen oder heimlich) für das Generieren von neuem Text sowie für das Umschreiben und Überarbeiten selbstgeschriebener Texte verwendet. Allerdings geschieht dies in einer Situation, die in mindestens zwei Hinsichten unklar ist: Zum einen fragen sich viele Promovierende, ob es rechtlich und wissenschaftsethisch überhaupt erlaubt ist, Kl basierte Schreibtools zu verwenden. Zum anderen liegt es nicht auf der Hand, wie Kl-basierte Schreibtools sinnvoll und zielführend in den Schreibprozess integriert werden können.
In diesem Workshop beschäftigen wir uns deshalb mit Kl-basierten Schreibtools, und zwar indem wir nach unserer eigenen, ganz menschlichen Schreibkompetenz fragen: Worin besteht kompetente Autorenschaft in der akademischen Welt? Die Fähigkeit, neue Texte zu generieren, gehört sicherlich dazu - ebenso wie die Fähigkeit, vorliegende Texte umzuschreiben, kritisch einzuschätzen und zu verbessern. Im Workshop haben die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, entsprechende menschliche und Kl-gestützte Schreibtechniken auszuprobieren und miteinander zu vergleichen.
Zu kompetenter Autorenschaft in der Wissenschaft gehört aber auch die Übernahme von Verantwortung für den eigenen Text und ein klares Bewusstsein für die Schreibkonventionen im eigenen Fach. Im letzten Teil des Workshops beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage, welche Regeln für die Verwendung von KI-Tools gelten. Denn Autor*in zu sein bedeutet in der Wissenschaft auch, zu wissen, welchen Regeln und Erwartungen mein Text unterliegt, und dabei auch kompetent mit Regelungsvielfalt und Regelungslücken umzugehen.
In diesem Sinne ist der Workshop keine detaillierte Einführung in die Funktionsweise einzelner KI-Schreibtools, sondern verfolgt die Idee, unser Gespräch über »Al literacy« mit den Fragen nach unseren menschlichen Schreibfähigkeiten und unserem Selbstverständnis als Wissenschaftsautor*innen zu verbinden. Das Ziel ist es, auf diesem Wege über beide Fragen etwas herauszufinden: ob die Verwendung von Kl-basierten Schreibtools erlaubt ist und wie sich solche Tools sinnvoll in den Schreibprozess integrieren lassen.
Die Teilnehmer*innen brauchen:
- Ein Abstract eines Wissenschaftstextes, das sie gerade schreiben oder schon geschrieben haben.
- 3 Probeseiten aus dem Hauptteil eines Wissenschaftstextes, den sie gerade schreiben oder schon geschrieben haben.
- Stift und Papier.
Ziele
- Wissenschaftliche Schreibkompetenz und Autorenschaft reflektieren
- Kl-basierte Schreibtools ausprobieren und mit >menschlichen< Schreibtechniken vergleichen
- Repertoire an Schreib- und Überarbeitungstechniken reflektieren und erweitern
- Kl-basierte Schreibtools sinnvoll in den Schreibprozess integrieren
- Aktiver Umgang mit der aktuellen Regelungssituation für KI-Tools
Methoden
- Trainer-Inputs
- Reflexions- und Schreibübungen
- Gruppenarbeit
- Plenumsgespräche
Leitung: Dr. Anselm Spindler
Zeit & Ort
14.05.2025 | 09:00 - 17:00
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