Zweisprachige Prosodie: Metrik, Rhythmus und Intonation zwischen Spanisch und Quechua
Freie Universität Berlin, FB Philosophie und Geisteswissenschaften
Institut für romanische Philologie
Prof. Dr. Uli Reich (FUB) -– Projektleitung
Raúl Italo Bendezú Arauo, MA
Timo Buchholz, MA
Das Projekt will ein besseres Verständnis der Prosodie im Sprachkontakt erreichen.
Das Projekt will ein besseres Verständnis der Prosodie im Sprachkontakt erreichen. Quechua und Spanisch in den Dialekten des Callejón de Conchucos in der Provinz Ancash in Peru bilden das Sprachenpaar, das untersucht werden soll. Zwei globale Ziele werden verfolgt: Erstens sollen die Prosodie des Quechuadialekts und des in derselben Region gesprochenen Dialekts des Spanischen empirisch erfasst werden. Zweitens soll auf der Basis dieser Fakten eine Theorie zweisprachiger Prosodie und damit auch kontaktinduzierter Sprachwandelprozesse im Bereich der Prosodie formuliert werden. Das Projekt führt empirische Erhebungen in der Region durch. In Produktionsexperimenten werden diskursive Vorgaben gemacht, die gezielt illokutive Handlungen und informationsstrukturelle Gliederungen in Äußerungen mit morphologisch und silbenstrukturell kontrollierten Wörtern elizitieren. Die akustische Analyse der Daten stellt Grundfrequenz, Intensität, Dauer und Qualität von Einzel¬lauten und Silben fest, um Rückschlüsse auf Intonation, metrische Muster und rhythmische Gestaltung ziehen zu können. Perzeptionsexperimente kontrollieren und ergänzen die Ergebnisse. Die so hergestellte Faktenlage bildet die Grundlage für die theoretische Arbeit, die eine formale Modellierung und funktionale Begründung der Interaktion universaler und einzelsprachlicher Formprinzipien der Prosodie in zweisprachigen Äußerungen anstrebt.