Von der Schrift zur Spur: Das Spurenlesen als Kulturtechnik im Spannungsfeld von Medientheorie, Genforschung und Computertechnik
Freie Universität Berlin, FB Philosophie und Geisteswissenschaften
Institut für Philosophie
Es ist ein Gemeinplatz in den Geisteswissenschaften, daß unser Umgang mit Symbolen den Gleisen einer Bifurkation von Sprache und Bild folgt. Gemäß dieser Gabelung zwischen dem Diskursiven und dem Ikonischen gilt die Schrift als Sprache und nicht als Bild.
Gemäß dieser Gabelung zwischen dem Diskursiven und dem Ikonischen gilt die Schrift als Sprache und nicht als Bild. Ziel dieses grundlagentheoretischen Arbeitsvorhabens ist es, diese sprachzentrierte Konzeption der Schrift zu revidieren, also die Schriftreflexion zu lösen von der Prägung durch ihre Herkunft aus der "Mündlichkeits-/Schriftlichkeitsdebatte". Das soll geschehen: 1. durch die Rehabilitierung einer fundamentalen visuell-ikonischen Dimension, der Schriftbildlichkeit, von der die Darstellungspotentiale der Schrift und des Textes jeweils Gebrauch machen.