Arbeitsbereich Prof. Dr. Stefan Gosepath
14195 Berlin
→ Hier geht es zum Kolloquium zur Praktischen Philosophie
Forschungsprojekte und -verbünde
Justitia Amplificata
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Goethe-Universität Frankfurt und an der Freien Universität Berlin geförderte Kolleg-Forschergruppe Justitia Amplificata untersucht grundlegende Fragen der Gerechtigkeit, die über den klassischen Rahmen idealer Theorien für in sich geschlossene Gesellschaften hinausweisen. Ihre Forschung konzentriert sich daher einerseits auf Probleme der globalen, internationalen und transnationalen Gerechtigkeit sowie andererseits auf die Frage, ob und inwieweit Ergebnisse der empirischen Sozialwissenschaften bereits auf grundlegender theoretischer Ebene berücksichtigt werden müssen und nicht erst auf der Ebene der Anwendung von Gerechtigkeitstheorien.
Deutsch-Chinesisches Alumni-Netzwerk | Das Gute Leben
Das deutschland- und chinaweite Alumni-Netzwerk für Geistes- und Sozialwissenschaftler ist ein Projekt, das vom Bundesbildungsministerium (BMBF) gefördert wird. Es organisiert gemeinsame Konferenzen, Tagungen, Kolloquien und Vorträge. Sein Ziel ist es, eine gemeinsame Plattform für die Zusammenarbeit mit geisteswissenschaftlichen Projekten, die einen Chinabezug haben, zu schaffen, um insbesondere die Kontaktpflege ausländischer Alumni mit deutschen China-Alumni zu verbessern und um die Chancen aus bestehenden Kooperationen und Kontakten mit China möglichst systematisch zu nutzen.
Exzellenzcluster “Contestations of the Liberal Script“ (SCRIPTS) | Weltweite Herausforderungen für liberale Demokratie und Marktwirtschaft als Ordnungsmodell
Nach dem Ende des Kalten Krieges schien sich die liberale Demokratie endgültig durchgesetzt zu haben. Doch 25 Jahre später befindet sich das liberale Ordnungsmodell in einer tiefen Krise. Das Exzellenzcluster Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS) untersucht die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die liberale Ordnung aus historischer, globaler und vergleichender Perspektive. Welche Ursachen haben die aktuellen Auseinandersetzungen um das liberale Skript, und welche Auswirkungen ergeben sich für die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts? Das Cluster verbindet die in Berlin vorhandene Expertise in den Sozialwissenschaften und Regionalstudien und überbrückt dadurch vorherrschende methodische und institutionelle Trennungen. Neben der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Wissenschaftszentrum Berlin sind die Hertie School of Governance, das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das German Institute of Global and Area Studies, sowie das Leibniz-Zentrum Moderner Orient beteiligt. Über Forschungskooperationen in allen Weltregionen adressiert SCRIPTS die Vielfalt der Herausforderungen und ihre Verbindungen. Gleichzeitig setzt die Initiative auf eine enge Zusammenarbeit mit Praxisinstitutionen aus Politik und Kultur.
General Research Project: Towards a Typology of Contestation
Kolleg-Forschungsgruppe "The International Rule of Law - Rise or Decline?"
Die Forschungsgruppe untersucht die Rolle des Völkerrechts in einer sich verändernden globalen Ordnung. Können wir unter den gegenwärtigen, sich signifikant verändernden Bedingungen noch eine zunehmende Verrechtlichung der internationalen Beziehungen auf der Grundlage eines universellen Werteverständnisses beobachten, oder stehen wir im Gegenteil eher vor einer Tendenz zur Informalisierung oder Reformalisierung des Völkerrechts oder gar einer Schwächung völkerrechtlicher Normen? Wäre eine Rückbesinnung auf klassische Elemente des Völkerrechts angebracht, um auf strukturelle Veränderungen zu reagieren, die zu einer stark polyzentrischen oder nicht-polaren Weltordnung führen könnten? Oder beobachten wir lediglich einen Einbruch in der Entwicklung hin zu einer internationalen Rechtsordnung, die auf einem universellen Werteverständnis beruht?
Die Forschungsgruppe vereint Völkerrechtler und Politikwissenschaftler aus fünf Institutionen in der Region Berlin-Brandenburg: Freie Universität Berlin, Hertie School of Governance, Humboldt-Universität zu Berlin, Universität Potsdam und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Eine wichtige Säule der Forschungsgruppe bildet das Fellow-Programm für internationale Wissenschaftler, die für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren die Forschungsgruppe besuchen. Die einzelnen Forschungsprojekte, die verfolgt werden, profitieren von einem dichten interdisziplinären Austausch u.a. zwischen Wissenschaftlern, Post-Doktoranden und Doktoranden mit unterschiedlichem akademischen Hintergrund.
Forschungsprojekt der Berliner University Alliance: "Transforming Solidarities"
"Transforming Solidarities - Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft" im Rahmen des "Main Call Exploration Projects Social Cohesion der Berlin University Alliance 2020 - 2023" ist eine akademische, interdisziplinäre Forscher*innengruppe, die Berlin als "Labor" der Migrationsgesellschaft fasst. Sie untersucht in den Feldern von Arbeit, Wohnen und Gesundheit die Bedingungen der Ermöglichung von Solidarität sowie die Praktiken und Infrastrukturen, in denen sie ausgehandelt wird.
Die Projektgruppe besteht derzeit aus 17 Angehörigen der Berliner Universitäten (TU/FU/HU/Charité), darunter Prof. Dr. Stefan Gosepath.
„International Criminal Justice: A Counter-Hegemonic Project?“
Ausgangspunkt des Projekts sind kritischen Perspektiven auf das Völker(straf)recht, welche die Marginalisierung der Völker des Globalen Südens in der postkolonialen Konstellation in den Blick rücken. Verhandelt werden diese Perspektiven u.a. unter dem Akronym „Third World Approaches to International Law (TWAIL)“. Das Projekt zielt darauf, diesem Süd-Nord-Gespräch eine weitere Dimension hinzuzufügen: Die Frage der strafrechtlichen Verantwortlichkeit für Völkerrechtsverbrechen, also Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und sonstige schwere Menschenrechtsverletzungen. Das Projekt führt Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus dem Globalen Süden und Norden zusammen, um diese Dimension in unterschiedlichen Gesprächs- und Publikationsformaten interdisziplinär informiert zu entwickeln. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Florian Jeßberger (Juristische Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Stefan Gosepath (Institut für Philosophie, Freie Universität Berlin); Kooperationspartner*innen sind u.a. Wissenschaftler*innen der Universidad de Chile (Santiago de Chile), der Universidad de Buenos Aires, der University of the Western Cape (Kapstadt), der University of Oxford sowie Praktiker*innen des European Center for Constitutional and Human Rights (Berlin).
„Normative Konstituenzien der Demokratie“
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe (IAG) „Normative Konstituenzien der Demokratie“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) ab Oktober 2020.
Nachdem die liberale Demokratie lange unangefochten schien, wird sie zunehmend in Frage gestellt. Am augenscheinlichsten sind populistische Bewegungen, die sich im rechten und linken Spektrum finden. Bei Rechtspopulisten ist der Übergang zu autokratischen Orientierungen fließend. Linkspopulisten versuchen, sozialer Ungleichheit durch eine breitere Mobilisierung entgegenzutreten. Während es Kritik an der mangelnden demokratischen Kontrolle internationaler Institutionen schon länger gibt, führt sie nun manchmal zu ihrem Rückbau. Insgesamt zeigt sich eine zunehmende Politisierung verschiedener Konfliktlinien, die mitunter zu einer Fragmentierung von Gesellschaften führt, aber auch über Staatsgrenzen hinweg Verbindungen schafft.
Bei all diesen Anfechtungen ist bemerkenswert, dass sie kaum mit einem alternativen Systementwurf begründet werden. Stattdessen beanspruchen ganz unterschiedlichen Seiten, die eigentliche Demokratie ins Recht zu setzen: Populisten wollen das vermeintlich wahre Volk zur entscheidenden Instanz staatlicher Herrschaft machen. Zivilgesellschaftliche Gruppen hingegen verweisen auf allgemeine Normen und Werte wie Freiheit und Gleichheit. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe nimmt diese Kritiken als Herausforderungen unserer existierenden Demokratien ernst. Sie untersucht, welche normativen Grundlagen für Demokratie wesentlich sind, und sie formuliert Vorschläge, wie sich diese besser verwirklichen lassen.
„GRK 2638 - Normativität - Kritik - Wandel“
Das DFG Forschungsprojekt „GRK 2638 - Normativität - Kritik - Wandel“ ist eine Kooperation zwischen FU Berlin, HU Berlin und UdK. Das neue GRK 2638 widmet sich den Fragen nach dem Nexus von Normen, ihrer Kritik und dem Verhältnis von Normen zum sozialen Wandel. Es zielt darauf ab, die spezifischen Strukturen normativer Praktiken zu untersuchen, die den Künsten, dem Recht, der Religion, der Sprache und der Moral gemeinsam sind. Diese normativen Praktiken zeichnen sich dadurch aus, dass sie stets an Normen gebunden sind, wie sie für künstlerische Gattungen, moralische Gewohnheiten und sprachliche Konventionen gelten. Sie definieren sich aber auch dadurch, dass Individuen sich auf solche Praktiken einlassen und gleichzeitig eben diese normativen Praktiken und ihre Leitstandards kritisch reflektieren und sich von ihnen distanzieren müssen. Die Forschungsagenda des GRK folgt der Hypothese, dass in all diesen Kontexten - d. h. in Kunst, Recht, Religion, Sprache und Moral - die Anwendung einer Norm in ihrem vollen Sinn auch die kritische Reflexion der Norm impliziert. Dies impliziert folglich auch, dass die Umsetzung von Normen zu einer Transformation führen kann. Das GRK untersucht den transformativen Aspekt von Normativität in diesen Kontexten und analysiert dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
„Liberal Order, Legitimate Authority and Disagreement: On the Limits of Legitimate Disagreement (LOLAD)“
(Principal Investigators: Prof. Dr. Mattias Kumm & Prof. Dr. Stefan Gosepath): Liberal orders are open to difference, pluralism and disagreement. Compared to a wide range of historical antecedents and contemporary competitors liberalism is inclusive. But liberalism also imposes limits on the kind of difference, pluralism and disagreement that is deemed legitimate. In that sense, liberalism is also exclusionary. In a series of colloquia and articles, this project explores the boundaries of liberalism with regard to it inclusionary and exclusionary dimension, focusing on basic constitutional doctrines (e.g. the limits of constituent and amendment power, militant constitutionalism and the right to resist) and its construction of legitimate authority.
„The Deserving Rich“
SCRIPTS Principal Investigator Stefan Gosepath and Philipp Lepenies, together with SCRIPTS Doctoral Researcher Martyna Linartas and Christian Neuhäuser from the Technische Universität Dortmund, secured funding from the VW Stiftung for their project “The Deserving Rich - A Multi-Disciplinary Analysis of the (Re-)Production of (German) Wealth”. Over four years, they will investigate how different narratives of the “deserving rich” explain the (re-)production of wealth in Germany. We congratulate the recipients for securing the funding for this exciting, interdisciplinary research project.
Click here for more information about this project.
Die Entstehung von Reichtum und Vermögensungleichheit in Deutschland sind die Themen dieses interdisziplinären Forschungsprojekts. Das Forschungsteam nimmt insbesondere die deutsche Erbschaftsteuer und Wirtschaftseliten in den Blick. Dabei untersuchen die Forschenden Diskurse und Narrative zu verdientem und unverdientem Reichtum in der Bundesrepublik. Die interdisziplinäre Forschung verknüpft gesellschaftspolitische, philosophisch-analytische und empirische Ansätze miteinander. Das Projekt ist auf vier Jahre ausgelegt und trägt den Titel „The Deserving Rich – A Multi-Disciplinary Analysis of the (Re-)Production of (German) Wealth“. Gefördert wird das Projekt von der Volkswagen Stiftung mit 800.000 Euro. Zum Forschungsteam gehören die Philosophen Prof. Dr. Stefan Gosepath (Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script“ – SCRIPTS) und Prof. Dr. Christian Neuhäuser (Technische Universität Dortmund), der Politologe und Volkswirt Prof. Dr. Philipp Lepenies sowie die Politikwissenschaftlerin Dr. Martyna Berenika Linartas (Freie Universität Berlin, Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script“ – SCRIPTS) und die beiden Doktorandinnen Laura Opolka (TU Dortmund) und Isabella Pfusterer (FU Berlin).
Anfahrt/how to find us
Vom Stadtzentrum kommend erreichen Sie uns am einfachsten mit der U-Bahn-Linie U3 Richtung "Krumme Lanke". Sie sollten die U3 an der Haltestelle "Thielplatz" verlassen. Dort nehmen Sie den Ausgang auf der Rückseite der Station (in Fahrtrichtung gesehen). Nachdem Sie die Treppe genommen haben, gehen Sie nach rechts. Auf der anderen Straßenseite der Brümmerstraße befindet sich der Landoltweg. Bitte folgen Sie ihm, bis er die Hittorfstraße kreuzt. Biegen Sie links in die Hittorfstraße ein. An der Kreuzung Hittorfstraße/Thielallee finden Sie auf der rechten Seite die Thielallee 43. Die Fahrzeit mit der U3 vom Wittenbergplatz zum Thielplatz beträgt ca. 20 Minuten, weitere fünf Minuten brauchen Sie vom Bahnhof zur Thielallee 43. Die alte Villa ist so klein, dass wir keine Zimmernummern benötigen.
Coming from the city center, the easiest way to get here is with the subway line U3 in the direction of „Krumme Lanke“. You should leave the U3 at „Thielplatz“. Once there, you should take the exit that is at the back of the station (viewed from the direction of travel). After you have taken the stairs, turn to your right. Across the road „Brümmerstraße“ you find the „Landoltweg“. Please follow it until it crosses the „Hittorfstraße“. Turn left into the Hittorfstraße. You will find the Thielallee 43 on your right-hand side at the crossing of „Hittorfstraße“ and „Thielallee“. It takes about 20 minutes to get from Wittenbergplatz to Thielplatz with the U3 and another five to get from the station to Thielallee 43. The old villa is so small we don’t need room numbers.