Frank Günther
August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessor für Poetik der Übersetzung im Wintersemester 2007/08
Vita
Frank Günther, geboren 1947, war nach seinem Studium der Anglistik, Germanistik und Theatergeschichte als Regieassistent und Regisseur an verschiedenen Theatern tätig. Parallel zu seiner Arbeit am Theater übersetzte er zeitgenössische und klassische Dramatik ins Deutsche. Seit den 1970er Jahren widmet Günther sich indes vor allem dem Gesamtwerk William Shakespeares; 1995 erschienen die ersten Übersetzungen bei dtv, seit 2000 verlegt ars vivendi eine bibliophile Ausgabe. 2009 soll der letzte von insgesamt 39 Bänden erscheinen. Damit ist Frank Günther der Erste, der sämtliche Werke Shakespeares ins Deutsche übersetzt hat. 2001 erhielt er den Christoph-Martin-Wieland-Preis für Übersetzer, der nach dem ersten deutschen Shakespeare-Übersetzer Wieland benannt ist, 2006 wird Günther der Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung verliehen. Im Rahmen seiner Gastprofessur gibt Frank Günther am Peter Szondi-Institut das Seminar »Der Geschmack der Wörter. Von der Ratio des Reims zur Poesie des Kalauers«. Zentrum seines Interesses im Gespräch mit den Studierenden sind die formalen und rhetorischen Strukturen von Dramentexten als »niedergeschlagener Inhalt«. Das Seminar diskutiert, mit welchen verwandelnden Sprachstrategien Übersetzerinnen und Übersetzer Reim und Witz in der Zielsprache erzählen können.