Ideenkunst und Konzeptliteratur
Im Seminar werden wir uns nach einigen grundlegenden Überlegungen zu den Begriffen ‚Konzept’, ‚Vorstellung’ und ‚Idee’/‚Idea’ und zur Theorie des offenen Kunstwerks von Umberto Eco auf einige ausgewählte Tendenzen und Formen konzeptueller Literatur und Kunst seit der Moderne konzentrieren, darunter
- das nicht realisierte/realisierbare Werk („Le Livre“von Stéphane Mallarmé),
- das vom Rezipienten herzustellende/zusammenzustellende Werk (vom Dadaismus über Raymond Queneau und Julio Cortázar bis hin zu digitalen Hypertexten),
- Zufallstexte, Textgeneratoren, Poesieautomaten und weitere Formen aleatorischer, formal restringierter und algorithmischer Literatur (z.B. Oulipo, Hans Magnus Enzensberger),
- die westliche concept art der 1960/70er Jahre (z.B. Joseph Kosuth, Art &Language),
- die literaturzentrierte Spielart des Moskauer Konzeptualismus (z.B. Lev Rubinštejn, Dmitrij Prigov),
- Sonderformen der konkreten und visuellen Poesie (z.B. die konzeptionelle Poesie von Heinz Gappmayr und die destatische Poesie und Aktionspoesie von Jiří Kolář),
- konzeptuelle Künstlerbücher.
Einige Werke der Konzeptliteratur werden wir bei einer Exkursion in die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen selbst in Augenschein nehmen können.