Nachlass Gisela Gronemeyer
Gisela Gronemeyer (1954-2023) war eine der führenden Akteurinnen der Neuen Musik. Gemeinsam mit Ihrem Mann Reinhard Oelschlägel, Musikredakteur beim Deutschlandfunk, und den Rundfunkredakteuren für Neue Musik Ulrich Dibelius (BR) und Ernstalbrecht Stiebler (HR) gründete sie 1983 die Zeitschrift MusikTexte. Als Herausgeberin, Autorin und Übersetzerin war sie der Zeitschrift über vier Jahrzehnte hinweg verbunden. In ihren zahlreichen journalistischen Beiträgen für Print- und Hörfunkmedien beobachtete und kommentierte Gisela Gronemeyer höchst kenntnisreich und kritisch die Neue Musik-Szene. Schon sehr früh setzte sie sich für die Musik von Frauen ein, beispielsweise in dem von ihr gemeinsam mit Deborah Richards 1984 begründeten Festival „Experimentierfeld Frauenmusik“ mit Werken von Komponistinnen wie Christina Kubisch und Pauline Oliveros sowie in der von ihr konzipierten Konzertreihe „Frau Musica (nova)“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk Köln. Der persönliche Nachlass von Gisela Gronemeyer wird im Archiv der Berliner Akademie der Künste aufbewahrt. Ihre umfangreiche Bibliothek ging als großzügige Schenkung der Familie Gronemeyer an das musikwissenschaftliche Institut der Freien Universität, wofür wir uns sehr herzlichst bedanken. Die Bücher werden derzeit katalogisiert und an einem Sonderstandort in unserer Institutsbibliothek als Sammlung öffentlich allen Bibliotheksnutzer*innen zugänglich gemacht.