Knapp 10 Mio Euro für neues Forschungskolleg am Institut für Theaterwissenschaft
News vom 24.09.2007
Am Institut für Theaterwissenschaft untersucht ein neues Forschungskolleg die internationalen Verflechtungen von Theaterkulturen.
Ensembles großer Bühnen sind international besetzt, Theaterfestivals Treffpunkt für Akteure aus aller Welt: Kaum ein anderer Bereich der Kunst arbeitet so "grenzübergreifend" wie das Theater. Aber was bedeutet die internationale Verflechtung von Theaterkulturen? Welche Auswirkungen hat sie auf die kulturelle Identität und die soziale Gemeinschaft? Diesen Fragen wollen Professor Dr. Erika Fischer-Lichte und Professor Dr. Gabriele Brandstetter (beide vom Seminar für Theater- und Tanzwissenschaft), nachgehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert zu diesem Zweck die Einrichtung eines geisteswissenschaftlichen Kollegs an der Freien Universität mit knapp zehn Millionen Euro über vorerst sechs Jahre.
Die beiden Wissenschaftlerinnen gehen dabei von der Hypothese aus, dass derartige Verflechtungen nicht zu einer Homogenisierung der Theaterkulturen führen, sondern zu vielfältigen neuen Differenzierungen.
Im Rahmen der Forschungen sollen Diversifizierungen beschrieben und unter Berücksichtigung regionaler Gesichtspunkte analysiert werden. Das neue Kolleg wird deshalb eng mit dem Center for Area Studies der Freien Universität Berlin sowie den Kunst- und Kulturwissenschaften zusammenarbeiten, ebenso wie mit dem Haus der Kulturen der Welt und dem Goethe-Institut.
Mit dem Fördergeld des Bundes werden auch die Aufenthalte von zehn Gastwissenschaftlern finanziert. Die Fellows kommen unter anderem aus Asien, Indien, Afrika, Südamerika, Osteuropa und dem Nahen Osten und garantieren nicht nur einen Forscherblick aus internationaler Perspektive. Sie werden auch in die Ausbildung der Studenten einbezogen.