Ilija Trojanow ist neuer Heiner-Müller-Gastprofessor für deutschsprachige Poetik. Der aus Bulgarien stammende Schriftsteller leitet im Sommersemester 2007 am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft eine literarische Werkstatt für Nachwuchsautoren.

Die öffentliche Antrittsvorlesung "Recherche als poetologische Kategorie" findet
am Donnerstag, dem 19. April 2007,
um 18 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität,
Garystr. 35, 14195 Berlin, statt.

Ilija Trojanow wurde 1965 in Sofia geboren und floh mit seinen Eltern 1971 nach Deutschland. Er studierte in München Rechtswissenschaften und Ethnologie. Der in Deutschland und Südafrika lebende Autor debütierte 1996 mit dem viel beachteten Roman "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall". Ilija Trojanow verbrachte ab 1999 einige Jahre in Indien, ein Aufenthalt, der ihn zu zahlreichen Reportagen und mehreren Büchern inspirierte. Als sein bisher größter Erfolg gilt der Roman "Der Weltensammler". Ilija Trojanow hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse und die Nominierung für den Deutschen Buchpreis (2006), den Bertelsmann Literaturpreis (1995), den Marburger Literaturpreis (1996) und den Adalbert-von-Chamisso-Preis (2000).

Die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik ist verbunden mit dem Berliner Literaturpreis der Stiftung Preussischer Seehandlung, der Ilija Trojanow im Januar 2007 vom Regierenden Bürgermeister verliehen wurde. Mit der Vergabe des Preises und der Berufung auf die Professur zeichneten die Stiftung und die Freie Universität Berlin Ilija Trojanow für sein erzählerisches Werk aus, das sich, so die Jury, "der Weltläufigkeit verschrieben hat und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den Kulturen des Westens und des Ostens thematisiert". Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Bisherige Träger des Berliner Literaturpreises und der Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik waren Herta Müller (2005) und Durs Grünbein (2006).