Universitätsvorlesung: "Witty Art". Der Witz und seine Beziehung zu den Künsten
News vom 20.04.2009
Plakat der Vorlesungsreihe
Eine Veranstaltung des Internationalen Graduiertenkollegs "InterArt"
Konzeption: Erika Fischer-Lichte, Regine Strätling
„Witze reißen Löcher in unsere alltäglichen Voraussagen über die empirische Welt“, erklärt der Philosoph Simon Critchley. Trifft dies zu, dann unterhalten Witze eine grundsätzliche Affinität zur Sphäre der Kunst. Doch so unbestreitbar der Unterhaltungswert des Witzigen, so umstritten ist sein ästhetischer Wert. Wie witzig darf Kunst sein, wenn sie sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, aus den Höhen ‚ernster’ Werke in bloße Unterhaltungskunst abzusinken? Gilt nicht der auf Lachen abzielende Effekt bestenfalls als mehr oder weniger angenehmes Beiwerk neben den ‚eigentlichen’ ästhetischen Qualitäten? Entsprechend gering ist der Stellenwert, den die Beschäftigung mit dem Witzigen gemeinhin in der gegenwärtigen Ästhetik und Philosophie hat.
Hier setzt die Vorlesung an, um eine neue Auseinandersetzung mit einer in den Kunstwissenschaften und in der Philosophie in Misskredit geratenen Kategorie anzustoßen. Ob wir etwas witzig finden, wissen wir alle. Schwierig wird es aber, wenn wir zu bestimmen versuchen, was denn eigentlich so witzig ist. Welche historischen Reflexionen über den Witz lassen sich aufgreifen, um bestimmte Effekte in der gegenwärtigen Kunst zu beschreiben? Gibt es eine Phänomenologie des Witzigen – als ästhetische und lebensweltliche Erfahrung? Welche Rolle spielt die jeweilige mediale Verfasstheit des Witzes? Was macht eine gelungene Pointe aus? Witze, die man erklären muss, sind zweifellos gescheitert. Aber wie kann man witzige Effekte überhaupt plausibel erklären?
Donnerstag, 18.00-20.00 Uhr - Beginn: 16.04.2008
Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft - Grunewaldstr. 35 - 12165 Berlin-Steglitz