Abschlussveranstaltung des Projekts "Ästhetik des Performativen" am 5./6. Februar 2010
News vom 28.01.2010
Aus dem Tagungsprogramm:
"Vor elf Jahren formulierte unser Forschungsprojekt (Ästhetik des Performativen" im Sonderforschungsbereich "Kulturen des Performativen") die Aufgabe, aus theaterwissenschaftlicher Perspektive eine Ästhetik des Performativen zu entwickeln, die sich an der Untersuchung von Theateraufführungen als performativen Kunstformen par excellence orientierte.
Ausgangspunkt bildete die Beobachtung einer sich in allen Künsten seit den fünfziger Jahren vollziehenden Wende vom Kunst-'Werk' zum Kunst-'Ereignis'. Der Begriff "Performativität" wurde dabei aus seiner ursprünglichen, sprachphilosophischen Bedeutung herausgehoben und im Zuge eines "performative turn" in den Kunst- und Kulturwissenschaften nicht nur als Begriff zur Beschreibung der Konstitutions- und Wirkungsmächtigkeit von Sprache, sondern von kulturellen Handlungen überhaupt verstanden und entsprechend erweitert. Insbesondere im Kontext unserer theaterwissenschaftlichen Perspektive wurde dabei ein Verständnis von Performativität entwickelt, welches sich an der Aufführung orientierte, deren definitorische Grundlage die Ko-Präsenz zwischen Darstellern und Zuschauern darstellt.
Nach elf Jahren Forschungsarbeit gilt es nunmehr, selbstkritisch offene Fragen und blinde Flecke unseres Vorhabens aufzuspüren sowie dessen Möglichkeiten, Reichweiten und Grenzen zu reflektieren. Die Tagung setzt dabei drei thematische Schwerpunkte: Erstens stellen wir die Frage nach der Rolle von Macht in bzw. durch Aufführungen sowie im bzw. durch den wissenschaftlichen Umgang mit denselben, zweitens nach adäquaten methodischen Verfahrensweisen in der Theaterwissenschaft. Drittens soll die mögliche Reichweite einer Ästhetik des Performativen über die Grenzen der Theaterwissenschaft hinaus diskutiert werden.
Tagungszeit und -ort:
- 5. und 6. Februar 2010
Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft
an der Freien Universität Berlin
Grunewaldstr. 35
12165 Berlin
Programm: