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Professor Eberhard Lämmert ist Ehrenmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

News vom 29.11.2010

Professor Dr. phil. Dr. h. c. Eberhard Lämmert, ehemaliger Präsident der Freien Universität Berlin, ist zum Ehrenmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ernannt worden. Mit der Auszeichnung beim "Einsteintag" am 26. November 2010 im Nikolaisaal Potsdam würdigte die Akademie die außerordentliche wissenschaftliche Lebensleistung des Literaturwissenschaftlers. "Eberhard Lämmert gehört zu den großen Gelehrten der älteren Generation in der Allgemeinen und germanistischen Literaturwissenschaft, der sich große Verdienste um die Neubegründung der Germanistik nach dem Zweiten Weltkrieg erworben hat", heißt es in der Begründung. Seine bahnbrechende Dissertation sei eines der bedeutendsten Werke der deutschen Nachkriegsgermanistik. Durch den von ihm angestoßenen Austausch zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft habe sich ein neuer Literaturbegriff entwickeln können. Für die Entwicklung der Philologien sei auch der zweite zentrale Forschungsbereich Eberhard Lämmerts wichtig gewesen: die moderne Fachgeschichtsschreibung. Vor allem zusammen mit Karl Otto Conrady habe Eberhard Lämmert auf die Notwendigkeit einer Wissenschaftsgeschichte der Geisteswissenschaften aufmerksam gemacht.
Über Jahrzehnte hinweg sei Eberhard Lämmert ein herausragender Vertreter der deutschen Geisteswissenschaften auf nationaler und internationaler Ebene geblieben, heißt es weiter in der Begründung. Er habe das kulturelle Leben Berlins gefördert und im Wissenschaftsbereich der Region eine wirkungsvolle Rolle gespielt. So setzte er sich nach 1990 für eine angemessene Form der Eingliederung der ostdeutschen Wissenschaftler und deren Forschungen ein und unterstützte die Gründung der "Geisteswissenschaftlichen Zentren" in Berlin, Potsdam und Leipzig.

Professor Eberhard Lämmert, 1924 in Bonn geboren, gehörte seit 1977 bis zu seiner Emeritierung 1992 der Freien Universität Berlin an und war einer der Mitbegründer des neuen Faches "Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft". Von 1976 bis 1983 war Eberhard Lämmert Präsident der Freien Universität Berlin. Er initiierte u. a. die "Universitätsvorlesung" für eine breitere Öffentlichkeit, die noch heute unter dem Namen "Offener Hörsaal" besteht und in jedem Semester eine Vielzahl an Vorlesungen anbietet.

Gastprofessuren führten den Germanisten nach Aarhus (Dänemark), Cambridge (Großbritannien), St. Louis und Princeton (USA) sowie nach São Paulo (Brasilien). Von 1996 bis 1999 war er Gründungsdirektor des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, von 1998 bis 2004 Direktor am Forschungszentrum für Europäische Aufklärung Potsdam. Er war zudem Präsident der Deutschen Schillergesellschaft sowie Mitglied in Kuratorium und Vorstand des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie im Kuratorium des Einstein Forums Potsdam.

 

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