- mittwochs 14.15 - 16.00 Uhr, Beginn: 11.04.2012
- Konzeption: Prof. Dr. Gertrud Koch (Institut für Theaterwissenschaft), Prof. Dr. Georg Witte (Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft) Prof. Dr. Peter Geimer (Institut für Kunstgeschichte)
Literatur, Film und Fotografie haben unterscheidbare Verfahren der Fiktionserzeugung und der Fiktionsdiskurse – gemeinsam ist eine durchgängige Fragestellung nach der ästhetischen und kognitiven Funktion fiktiver Welten. Wann ist ein Text, ein Film eine Fotografie als fiktiv erfahrbar und wo sind die Grenzen zum Faktographischen, zum Dokumentarischen, zum Index etc.? An der Fiktionszuschreibung lassen sich einige der grundlegendsten Zusammenhänge ästhetischer Erfahrung erläutern.
Fiktion wird in dieser transdisziplinären Vorlesung als Modus ästhetischer Erfahrung reflektiert – in ihren kunstformenspezifischen Bedingungen (Literatur, Film, Fotografie) einerseits und ihrem Verhältnis zu anderen Erfahrungsformen (Wissen, Religion) andererseits. Dabei soll der Historizität ästhetischer Wertzuschreibungen des Fiktionalen (z. B. Fiktionsskepsis der Avantgarden, „Faktographien“, „Wirklichkeitseffekte“ realistischer Fiktion, Metafiktionen in Moderne und Postmoderne) Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die rezeptionshistorischen und rezeptionspsychologischen Bedingungen der spezifischen Einstellung auf eine fiktionale Situation bilden einen weiteren Fokus (z.B. Immersionserfahrung und deren unterschiedliche medialen Bedingungen), des weiteren die Frage nach dem anthropologischen Potential des fiktionalen Modus der Weltkonzeptualisierung (Weltorientierung) mit besonderem Augenmerk auf den durch Fiktion eröffneten Möglichkeitshorizonten (Antizipation, virtuelles Probehandeln, alternative Entwürfe biographischer und historischer Verläufe).
Sobald das Programm zur Verfügung steht, werden die Einzelveranstaltungen nachgetragen.Zeit & Ort
11.04.2012 - 11.07.2012
Hörsaal A des Instituts für Kunstgeschichte, Koserstraße, 14195 Berlin