Abendvortrag veranstaltet von der DFG-Kollegforschergruppe "Justitia Amplificata", der Freien Universität Berlin, den Ullstein Buchverlagen und dem Philosophie-Magazin
Michael Sandel lehrt in Harvard politische Philosophie und ist einer der populärsten Moralphilosophen weltweit. In seinen jüngst im Ullstein-Verlag erschienenen Büchern Gerechtigkeit sowie Was man für Geld nicht kaufen kann verbindet Sandel Überlegungen zu einer modernen Moralphilosophie mit dem Plädoyer für einen aktiven Bürgersinn.
Die Regeln des Marktes haben fast alle Lebensbereiche infiltriert – auch jene, die eigentlich jenseits von Konsum und Mehrwert liegen sollten: Medizin, Erziehung, Politik, Recht und Gesetz, Kunst, Sport, sogar Familie und Partnerschaft. Ohne es zu merken, haben wir uns von einer Marktwirtschaft in eine Marktgesellschaft gewandelt. Ist da nicht etwas grundlegend schief gelaufen? Mit Verve und anhand prägnanter Beispiele wirft Michael Sandel eine der wichtigsten ethischen Fragen unserer Zeit auf: Wie können wir den Markt daran hindern, Felder zu beherrschen, in denen er nichts zu suchen hat? Wo liegen seine moralischen Grenzen? Und wie können wir zivilisatorische Errungenschaften bewahren, für die sich der Markt nicht interessiert und die man für kein Geld der Welt kaufen kann?
Sandel vermittelt philosophische Einsichten konsequent im Dialog, indem er Fragen an sein Auditorium stellt und mit ihm die Tauglichkeit moralischer Regeln an konkreten Beispielen aus Gesellschaft und Geschichte überprüft. Dieser anschauliche Lehrstil hat seinen überwältigenden Erfolg beim Publikum begründet.
Zeit & Ort
17.10.2013 | 18:15
Freie Universität Berlin, "Rost- Silberlaube" Hörsaal 1b, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin