Prof. Dr. Sonja Combe ist Gastprofessorin am Frankreich-Zentrum
News vom 07.03.2013
Promoviert in den Fächern Zeitgeschichte und Politikwissenschaft, ist Sonia Combe Forscherin am CNRS in Frankreich sowie assoziierte Forscherin am Centre Marc Bloch in Berlin. Sie lehrt an der Université von Paris-Ouest Nanterre und hat sich auf die Geschichte Osteuropas unter dem Kommunismus spezialisiert. Noch vor dem Fall der Mauer veröffentlichte sie eine oral history Studie über das kollektive Gedächtnis über den Nationalsozialismus in der DDR-Gesellschaft. Nach der Wende führte sie im Rahmen mehrerer Fallstudien Interviews über die politische Repression und das Lagersystem in der UdSSR, besonders in Sibirien, später auch in Bulgarien und Albanien. Heute arbeitet sie zur historischen Erinnerung kommunistischer Regime in den Gesellschaften sowjetischen Typus sowie über die Geschichtsschreibung des Post-Kommunismus. Zur Zeit bereitet sie eine internationale Konferenz über die „schweigenden Kommunisten in den sozialistischen Ländern“ vor, die im Juni 2013 im Centre Marc Bloch in Berlin stattfinden wird. 2009 gab sie einen Sammelband über „Archive und Geschichte in den post-kommunistischen Gesellschaften“. 1999 veröffentlichte sie ein Buch über die Intellektuellen und die Stasi („Une société sous surveillance“). Als Spezialistin für Archivpolitik hat sie mit ihrem mehrmals wiederveröffentlichten Buch „Verbotene Archive“ („Archives interdites“, 1994), eine Debatte ausgelöst. Seitdem plädiert sie für die Öffnung der staatlichen Unterlagen, die sie als eine Forderung und ein Menschenrecht moderner Gesellschaften betrachtet.