Wissenschaftler aus Princeton bleiben weiterhin als Einstein Visiting Fellow an der Freien Universität Berlin
News vom 25.04.2013
Die Linguistin Adele Goldberg und der Medienwissenschaftler Thomas Y. Levin, renommierte Wissenschaftler der Princeton University, können ihre Arbeit an der Freien Universität Berlin in den nächsten beiden Jahren fortsetzen. Das Einstein Visiting Fellow-Programm der Einstein Stiftung Berlin fördert die Integration international herausragender Wissenschaftler in die Berliner Forschungslandschaft. Goldberg und Levin erhalten jeweils 150.000 Euro im Jahr um ihre Forschungsvorhaben in Berlin weiterzuverfolgen. Adele Goldberg, Professorin für Linguistik, und Thomas Y. Levin, Professor für Medientheorie und -geschichte, sind beide bereits seit November 2010 Einstein Visiting Fellows an der Freien Universität Berlin:
Prof. Goldbergs Arbeitsgruppe ist am Exzellenzcluster "Languages of Emotion" angesiedelt; und befasst sich mit Spracherwerb sowie mit dem Zusammenspiel von Sprache mit emotionalen, körperlichen und kognitiven Prozessen. In Zusammenarbeit mit der Linguistin Dr. Francesca Citron und dem Professor für Neurowissenschaft und Pragmatik der Sprache Friedemann Pulvermüller vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin werden in den Forschungsprojekten sowohl psychologische als auch neurowissenschaftliche Verfahren eingesetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen: Wie entsteht Bedeutung? Wie wird die Komplexität von Sprache intuitiv gelernt?
Prof. Levin kooperiert mit der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien. Die Förderung der Einstein Stiftung hat nicht nur den akademischen Austausch zwischen der Freien Universität Berlin und der Princeton University verstärkt, sie hat auch zu einem neuen gemeinsamen interdisziplinären Kooperationsprojekt "Aesthetik, Sprache und Medien" ("Aesthetics, Language and Media") geführt. Die Initiative ist in Princeton angesiedelt und wird über die Dauer der Fellowships hinausgehen.
Mit seinem theoretischen und methodischen Wissen bereichert Thomas Levin die Forschungsagenda der Friedrich Schlegel Graduiertenschule um das Feld der Mediengeschichte, denn im Zentrum seines Berliner Projektes steht mit dem akustischen Brief eine in Vergessenheit geratene Medientechnik. Dabei war es in Europa, Nord- und Südamerika in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gängige Praxis gesprochene Briefe auf Grammophon-Platten zu verschicken. Dieses bisher von der Medienwissenschaft übersehene Phänomen der "Phonopost" ist Vorläufer der heutigen Voicemail. Levin erstellt mit seiner Arbeitsgruppe erstmals ein digitales Forschungsarchiv dieser Grammophon-Briefe.
Die Einstein Stiftung Berlin wurde 2009 vom Land Berlin gegründet. Zweck der Stiftung ist es, Wissenschaft und Forschung in Berlin auf internationalem Spitzenniveau zu fördern und das Land dauerhaft als attraktiven Wissenschaftsstandort zu etablieren.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 90/2013 der Freien Universität Berlin