Sergio Ramírez
Samuel Fischer-Gastprofessor im Sommersemester 2001
Der 1942 in Masatepe (Nicaragua) geborene Schriftsteller Sergio Ramírez Mercado, studierte Jura an der Universität León, war 1969 Generalsekretär der Mittelamerikanischen Rektorenkonferenz, von 1973-1975 Stipendiat des Künstlerprogramms des DAAD und Initiator der "Gruppe der Zwölf", ein Zusammenschluss von Intellektuellen und Künstlern (unter anderem mit Fernando und Ernesto Cardenal). Von 1984 bis 1990 war Vizepräsident von Nicaragua, danach vier Jahre Sprecher der sandinistischen Opposition im Parlament. 1995 gründete er die Partei "Bewegung für die sandinistische Erneuerung".
Sein schriftstellerisches Werk umfaßt Romane, Erzählungen, Fabeln und Essays; daneben gibt es zahlreiche politische Schriften und Aufsätze. Der Erzähler Ramírez ist von dem politisch engagierten Menschen nicht zu trennen. Einer der von ihm formulierten Aussprüche ist, dass die Literatur sich der Realität – von ihm verstanden als kollektive Erfahrung innerhalb eines spezifischen kulturellen, politischen und historischen Umfeldes – bedienen, sie abbilden und interpretieren müsse. So erfahren wir in seinem Werk vornehmlich etwas über die lateinamerikanische Wirklichkeit.