Sjón (Sigurjón Birgir Sigurðsson)
Samuel Fischer-Gastprofessor im Wintersemester 2007/2008
Der isländische Autor lehrt im Wintersemester am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Sein englischsprachiges Seminar "Iceland: Small World/World Literature" findet ab dem 15. Oktober jeweils montags von 18.00-20.00 Uhr statt.
Sjón, 1962 in Reykjavik geboren, lebt nach Aufenthalten in London und den Niederlanden wieder in Reykjavik. Er ist Grenzgänger, verfasst Gedichte, Romane und Drehbücher, aber auch Songtexte u.a. für Björk, mit der er gemeinsam den Eröffnungssong für die Olympischen Spiele 2004 in Athen geschrieben hat. Die künstlerischen Wurzeln des vielseitigen Autors liegen im Surrealismus, im Punk und in der Performance-Kunst. Seine Texte für Lars von Triers Film "Dancer in the Dark" wurden für den Oscar nominiert. Für den Roman "Skugga-Baldur" ("Schattenfuchs", S. Fischer 2007), erhielt er 2005 den Literaturpreis des Nordischen Rates. Seinen ersten Lyrikband veröffentlichte er im Alter von 15 Jahren. Von 1980-1986 gehörte er der surrealistischen, performance-orientierten Poetry-Gruppe "Medusa" an. Als Musiker trat Sjón als "Johnny Triumph" unter anderem mit den 'Sugarcubes' in Erscheinung. Im Mai 2006 trat er bei "Weltklang - Nacht der Poesie" während des 'poesiefestivals berlin' auf. 2006 erschien im Kleinheinrich Verlag mit "gesang des steinesammlers" (isl. "söngur steinasafnarans") zum ersten Mal einer seiner Lyrikbände in deutscher Sprache.
Die Samuel-Fischer-Gastprofessur wird seit 1998 gemeinsam vom S. Fischer Verlag, dem DAAD, der Freien Universität Berlin und dem Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck vergeben. Bislang hatten so renommierte Autoren wie der Literaturnobelpreisträger Kenzaburô Ôe, Marlene Streeruwitz, Feridun Zaimoglu, Etgar Keret, Alberto Manguel, Yann Martel und zuletzt der afrikanische Schriftsteller Nuruddin Farah die Samuel-Fischer-Gastprofessur inne.