Ulrich Peltzer
Heiner-Müller-Gastprofessor im Sommersemester 2008
Der 1956 in Krefeld geborene Ulrich Peltzer lebt seit 1975 in Berlin. Nach dem Philosophie- und Psychologie-Studium folgten längere Arbeitsaufenthalte in Süditalien und den USA.
Das literarische Werk des Autors, im Ammann-Verlag erschienen, ist mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt worden. Darunter der Anna-Seghers-Preis 1997, der Niederrheinische Literaturpreis 2001, der Bremer Literaturpreis 2003 und der Förderpreis zum Kunstpreis Berlin 2008. Bereits nach seiner zweiten Romanveröffentlichung, im Jahr 1996, wurde dem damals Dreißigjährigen der Berliner Literaturpreis ein erstes Mal zuerkannt.
Zur Begründung der Verleihung des diesjährigen Berliner Literaturpreises, führt die Jury - Sigrid Löffler, Ulrich Janetzki, Ulrich Khuon, Gert Mattenklott und Norbert Miller - an: "Peltzer erzählt präzise beobachtete und prägnante Metropolen-Geschichten aus dem prekären Milieu postakademischer Bildungs- und Medienarbeiter, die ihre Selbst- und Wirklichkeitserfahrung zu behaupten suchen - angesichts der Allgegenwart simulierter Medienrealitäten und trotz der Undurchsichtigkeit heutiger Kommunikationsstrukturen. Vor allem in seinem jüngsten Werk, dem Berlin-Roman 'Teil der Lösung', fragt Peltzer nach der Beschaffenheit des öffentlichen Raums und nach den Möglichkeiten politischen Protests gegen den sich total vernetzenden Überwachungsstaat und erkundet Spielarten individual-anarchischen Widerstands gegen die Machtlosigkeit des Individuums. In den verfließenden und sich vermischenden intellektuellen Milieus, die in seinen Großstadt-Romanen exponiert werden, macht Peltzer Urbanität facettenreich fassbar, indem er das gleichermaßen Komplexe wie Transitorische der Welt - und Selbstwahrnehmung immer wieder neu auslotet."