Ilija Trojanow
Heiner-Müller-Gastprofessor im Sommersemester 2007
Schriftsteller, Übersetzer, Verleger.
1965 wurde Ilija Trojanow in Sofia (Bulgarien) geboren und floh mit seinen Eltern 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland. Ein Jahr später zog die Familie nach Nairobi und Trojanow lebte dort - unterbrochen von einem dreijährigen Aufenthalt in Deutschland - bis 1984.
Von 1984 an studierte er Rechtswissenschaften und Ethnologie in München und gründete 1989 den Marino Verlag, der sich auf afrikanische Literatur spezialisierte. Der in Deutschland und Südafrika lebende Autor debütierte 1996 mit dem viel beachteten Roman "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall", der von der Exilerfahrung einer Familie vom Balkan in einem italienischen Asylantenheim handelt.
1998 übersiedelte Trojanow nach Bombay. Aus Indien schrieb er Reportagen und Essays unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung. 1999 erschien sein Essay Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land (Carl Hanser) über seine Rückkehr nach Bulgarien. 2001 unternahm er einen dreimonatigen Fußmarsch durch Tansania auf den Spuren des englischen Entdeckers und Orientalisten Sir Richard Francis Burton (1821-1890).
In diesem Jahr erschien sein umfangreicher Roman "Der Weltensammler", der den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, und monatelang auf den Bestsellerlisten in Deutschland, Schweiz und Österreich stand.
Ilija Trojanow hat viele Auszeichnungen erhalten , darunter der Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1995, der Marburger Literaturpreis 1996, der Adalbert-von-Chamisso-Preis 2000, der Berliner Literaturpreis 2007 und der Mainzer Stadtschreiberpreis 2007.
Seine Bücher wurden ins Arabische, Bulgarische, Chinesische, Englische, Französische, Holländische, Italienische, Katalanische, Russische, Spanische und Tschechische übersetzt.