DfK | Sonja Levsen und Claudia Gatzka: Zeitgeschichte(n) der Demokratie im Vergleich. Frankreich – Deutschland – Italien.
Am Mittwoch, den 02. Februar 2023 (18h, hybrid) findet die letzte Diskussionsveranstaltung aus der Reihe des Deutsch-Französischen Kolloquiums statt, die in diesem Semester dem Rahmenthema „Demokratie | démocratie“ gewidmet ist. Die Historikerinnen Sonja Levsen (Universität Trier) und Claudia Gatzka (Universität Freiburg) halten einen Vortrag zum Thema: Zeitgeschichte(n) der Demokratie im Vergleich: Frankreich – Deutschland – Italien, moderiert von Dominik Rigoll (Potsdam).
Die Zeitgeschichte der deutschen Demokratie ist bislang vor allem in Kontrast zum Naziregime und zur DDR geschrieben worden. Vergleiche mit der Demokratieentwicklung in anderen Ländern blieben rar. Sonja Levsen und Claudia Gatzka sprechen über die Erkenntnisgewinne, die der Vergleich der deutschen Demokratiegeschichte mit der französischen und italienischen mit sich bringt.
Sonja Levsen ist seit 2022 Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Trier. Ihre Forschungssschwerpunkte liegen in der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. In ihrer Forschung zur deutsch-französischen Zeitgeschichte befasst sie sich insbesondere mit demokratiegeschichtlichen Fragen, die auch ihre 2019 beim Wallstein Verlag erschienene Habilitationsschrift Autorität und Demokratie. Eine Kulturgeschichte des Erziehungswandels in Westdeutschland und Frankreich 1945-1975 prägen; aus der Perspektive auf Erziehungsdebatten geht es ihr in dem Buch darum, nach Spezifika insbesondere des westdeutschen Demokratiedenkens und seinen Folgen für die Dynamik des westdeutschen Gesellschaftswandels zu fragen.
Claudia Gatzka ist seit 2020 Akademische Rätin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie forscht zu Demokratie und Repräsentation sowie politischer Kommunikation in der Bundesrepublik und Italien, so zum Beispiel in ihrer 2019 bei Droste erschienenen Dissertation Die Demokratie der Wähler. Stadtgesellschaft und politische Kommunikation in Italien und der Bundesrepublik 1944-1979. Zugleich arbeitet sie an einer Konzeption von Demokratiegeschichte als einer Problem- und Konfliktgeschichte, die dann einsetzt, wenn Freiheits- und Grundrechte bereits erstritten worden sind.
Die Veranstaltung findet vor Ort am Centre Marc Bloch Berlin und online statt. Hier geht es zur online-Übertragung: https://us06web.zoom.us/j/88193757386?pwd=azlGQ3FSNUlzNkdGaVB1L0E5K3cxQT09
Das Deutsch-französische Kolloquium ist eine gemeinsame Veranstaltung des Centre Marc Bloch Berlin, des Frankreichzentrums der Freien Universität Berlin und des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam.
Zeit & Ort
02.02.2023 | 18:00
Centre Marc Bloch Berlin, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin
& Online