Die Neue Rechte in Deutschland und die Nouvelle Droite in Frankreich bemühen sich um eine Normalisierung der von ihr vertretenen Positionen und zielen auf einen diskursiven Rechtsruck. Während dies die offizielle Politik der Alternative für Deutschland und des Rassemblement National ist, gibt es auch weniger bekannte Aktivitäten: Die Neue Rechte, die Nouvelle Droite und die Identitäre Bewegung, die in beiden Ländern eine enge (persönliche) Beziehung pflegen, stellen die Legitimation staatlicher Bildungsinstitutionen in Frage und haben alternative Bildungsprogramme als Teil einer rechten Literatur- und Kulturpolitik eingerichtet. Sie legen kuratierte Lese- und Filmprogramme für Eltern vor, privat finanzierte Einrichtungen wie das Institut für Staatspolitik oder das Institut Iliade dienen mit ihren Summer Schools oder „Promotions“ als Think Tanks für zukünftige Führungskräfte. Auf diesem Weg wird eine „Bildung“ vermittelt, die durchweg von rechtsextremem Gedankengut durchdrungen ist. In unserem Beitrag werden wir die Bildungsaktivitäten der Neuen Rechten bzw. der Nouvelle Droite in Deutschland und Frankreich analysieren und dabei auch gemeinsame, grenzübergreifende Strukturen und Strategien herausarbeiten.

Der Vortrag findet digital statt und wird von der Kulturhistorikerin Dr. Marie Müller-Zetzsche (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam) kommentiert.