Dr. Federica Pich
Federica Pich ist Privatdozentin für Italienisch an der University of Leeds, wo sie stellvertretend das Leeds Centre for Dante Studies leitet. Sie studierte an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore, an der sie promovierte und weiterhin als Post-Doc tätig war. Sie ist Autorin der Monographie I poeti davanti al ritratto. Da Petrarca a Marino (2010) und ihre Forschungsschwerpunkte betreffen die Literatur des Mittelalters und der Renaissance, insbesondere die lyrische Tradition, Dante und Ariost, sowie die Beziehung zwischen Literatur und bildender Kunst in der Frühen Neuzeit und literarische Darstellungen des Lesens. Sie war Andrew W. Mellon Visiting Professor am Courtauld Institute of Art in London (2016) und arbeitet aktuell gemeinsam mit Simon Gilson (University of Oxford) und Guyda Armstrong (University of Manchester) an dem Projekt Petrarch Commentary and Exegesis in Renaissance Italy (c.1350-c.1650), das durch den Arts and Humanities Research Council (AHRC) finanziert wird.
Für das Projekt Framing the Lyric Subject Matter: Prose Headings in Italian Books of Poetry (c.1450-c.1650) (2019-2021) an der Freien Universität Berlin, erhielt sie das Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler. Das Projekt widmet sich einem noch weitgehend unberücksichtigten Aspekt rinascimentaler Paratexte, nämlich den Prosa-Bildunterschriften, welche, von Inkunabeln bis hin zum frühen 17. Jahrhundert, häufig die Texte in Gedichtbänden begleiten. Die synchrone und diachrone Analyse eines umfangreichen Korpus von Sammlungen einzelner Autoren und Anthologien soll dabei helfen, Formen und Funktionen dieser Prosa-Strukturen und ihre Verbindungen mit benachbarten Traditionen, wie der Petrarca-Exegese, zu beleuchten. Da die Paratexte (die einmal der Form des Themas, dann wieder dem der Deklaration oder Erläuterung nahekommen) sowohl eine Schwelle darstellen, über die man in den lyrischen Text eintritt, als auch einen konzeptionellen Rahmen, welcher Thema oder Sujet des Textes bestimmt, soll die Untersuchung ebenfalls dazu beitragen, Nutzung und Konzeption der Paratexteinder prämodernen Poesie zu klären, um damit (Dis)kontinuitäten zwischen Praxis und Theorie der Lyrik aufzudecken.