VORTRAG

Dr. Leyla Livraghi (Università di Pisa)

In italienischer Sprache

Der Vortrag analysiert das komplexe und vielschichtige Verhältnis von Nachahmung und Überbietung, das Dantes Werk zu einem seiner wichtigsten klassischen Vorbilder, den Gedichten Vergils - insbesondere der Aeneis -, herstellt. Der Vortrag wird sich vor allem auf die Bezüge zu Buch VI der Aeneis konzentrieren, aus dem Dante das sehr wichtige Motiv der Reise jenseits der Welt entnimmt. Die weiterverbreitete Kritik erkennt an, dass einzelne Entnahmen aus der vergilischen Aeneis, insbesondere aus Buch VI, in der Commedia häufig vorkommen, sich aber vor allem auf die ersten Gesänge des Inferno konzentrieren. In diesem Vortrag wird jedoch argumentiert, dass das Buch VI der Aeneis ein strukturelles Modell darstellt, das auch in Episoden präsent ist, in denen es sprachlich nicht explizit aufgegriffen wird, wie z.B. in dem sehr berühmten Canto V des Inferno. Darüber hinaus wird gezeigt, wie das vergilische Modell weit über die ersten Gesänge des Gedichts hinaus aktiv bleibt und weiterhin eine strukturelle Funktion hat.

Teilnahme in Präsenz und digital per WebEx möglich. Bitte senden Sie uns eine Mail (italzen@zedat.fu-berlin.de) für den Erhalt der Zugangsdaten.