Verrocchio? Perugino? Zwei Madonnenbilder der Gemäldegalerie aus restauratorischer, kunsthistorischer und naturwissenschaftlicher Sicht
Teilnehmer:innen: Dr. Elke Cwiertnia (Rathgen-Forschungslabor, SMB), Dipl.-Rest. Dr. Babette Hartwieg (Gemäldegalerie, SMB), Dr. Neville Rowley (Gemäldegalerie, SMB) und Dipl.-Rest. Dr. Ute Stehr (Gemäldegalerie, SMB)
Einführung und Moderation: Prof. Dr. Karin Gludovatz (Freie Universität Berlin)
Im Rahmen der Ringvorlesung des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin und dem Institut für Konservierung-Restaurierung der Akademie der bildenden Künste Wien
Konzeption: Prof. Dr. Carolin Bohlmann (Institut für Konservierung-Restaurierung der Akademie der bildenden Künste Wien), Prof. Dr. Karin Gludovatz (Kunsthistorisches Institut, Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Stefan Simon (Rathgen-Forschungslabor, Staatliche Museen zu Berlin)
In deutscher Sprache
Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin ist im Besitz von zwei Madonnenbildern, die mehr oder weniger sicher dem Bildhauer und Maler Andrea del Verrocchio zugeschrieben und um 1470/73 datiert werden.
Mit vielen unterschiedlichen Forschungsansätzen und Fragen näherten sich der Kunsthistoriker und in der Gemäldegalerie zuständige Kurator Dr. Neville Rowley sowie die Gemälderestauratorinnen Dr. Babette Hartwieg und Dr. Ute Stehr diesen beiden Werken. Die Fragen betrafen nicht nur die Zuschreibung, sondern etwa die eingesetzten Bindemittel oder ursprüngliche Farbigkeit und Format.
Neben der stereomikroskopischen Untersuchung waren dabei strahlendiagnostische Verfahren wie Röntgen und Infrarotreflektografie von großer Aussagekraft. Die umfassende Restaurierung des früher Perugino zugeschriebenen Madonnenbildes durch Ute Stehr war ihrerseits im mehrfachen Sinne des Wortes erhellend.
Weitergehende Fragen zur Materialität und Auftragstechnik richteten sich an die Naturwissenschaften. Dr. Elke Cwiertnia aus dem Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin wird die Herangehensweise bei den naturwissenschaftlichen Analysen und die Ergebnisse des Teams des Rathgen-Forschungslabors im Kontext der Fragestellung vorstellen. Möglichkeiten und Grenzen der in Absprache mit den Restauratoren gewählten Untersuchungsmethoden werden erläutert. Die NaturwissenschaftlerInnen der National Gallery of Art, Washington, unterstützten die Untersuchungen mit weiteren spektroskopischen Analyseverfahren der beiden Gemälde. Die Restaurierung selbst wie diese multiperspektivische Befragung der beiden Gemälde hat die kunstwissenschaftliche Forschung über den Maler Verrocchio und die kunstgeschichtliche Einordnung dieser beiden Werke sehr vorangebracht. Die ReferentInnen werden über ihre jeweilige Herangehensweise und die Ergebnisse ihrer Forschungen berichten.
Teilnahme präsentisch (bitte beachten Sie unser aktuelles Hygienekonzept) oder per WebEx-Übertragung (Registrierung: italzen@zedat.fu-berlin.de) möglich.
Zeit & Ort
06.02.2023 | 16:15
Hörsaal B (Erdgeschoss), Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Koserstr. 20, Berlin-Dahlem