Primo Levi e i tedeschi. Vortrag von Dr. Martina Mengoni (Università di Pisa)
Einführung: Prof. Dr. Bernhard Huss (Direktor des Italienzentrums der Freien Universität Berlin)
In italienischer Sprache
In ihrer Studie „Primo Levi e i tedeschi“ versucht Dr. Martina Mengoni, das intensive Bemühen des Schriftstellers und Auschwitz-Überlebenden Primo Levi um ein besseres Verständnis „der Deutschen“ zu rekonstruieren. „Die Deutschen“ – das sind zum einen diejenigen, die unmittelbar an den Verbrechen von Auschwitz beteiligt waren. Zum anderen sind es aber auch all jene, die Levi als deutsche Schriftstellerkolleg*innen oder Leser*innen nach dem Zweiten Weltkrieg begegnen und deren Position nicht immer klar ist. Teilweise überraschend ist die Korrespondenz, von der berichtet wird: neben der gleichaltrigen Hety Schmitt-Maass, die in einer antifaschistischen Familie aufgewachsen ist, und Wolfgang Beutin, einem 26-jährigen Sozialdemokraten, ist einer der intrikantesten Briefpartner der Chemiker Ferdinand Meyer. Meyer war Chemiker in dem Auschwitz eingegliederten Labor Monowitz, in dem Levi Zwangsarbeit verrichtete. Wie weit die Kommunikation mit diesen Korrespondenzpartner*innen Primo Levi ein Verständnis für „die Deutschen“ ermöglicht hat und wie sich dieses Ringen um „Bewältigung“ (wie er selbst auf Deutsch an Meyer schreibt) auf seine kreativen Prozesse ausgewirkt hat, erläutert Dr. Martina Mengoni in ihrem Vortrag.
Dr. Martina Mengoni ist Forscherin an der Universität und der Scuola Normale Superiore in Pisa. Sie hat mehrere Essays über Primo Levi veröffentlicht und ist Herausgeberin des Briefwechsels zwischen Primo Levi und Claude Lévi-Strauss.
Zeit & Ort
29.05.2019 | 18:00 c.t.
Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Raum L 115 (Seminarzentrum)