Raccontare l'invisibile: il ruolo della fiction nella comunicazione della crisi climatica. Incontro con lo scrittore Fabio Deotto
Gespräch mit dem Schriftsteller Fabio Deotto
Einführung und Moderation: Giulia Angelini (Freie Universität Berlin)
In italienischer Sprache
Über das Gespräch:
Die Klimakrise ist die größte existenzielle Bedrohung, mit der die Menschheit je konfrontiert wurde, aber sie ist auch diejenige, für die sie am wenigsten gerüstet ist. Unser Warnsystem und unser kognitiver Apparat haben sich nicht entwickelt, um auf eine so komplexe, vernetzte und in Raum und Zeit verteilte Bedrohung zu reagieren. Aber die Evolution hat uns nicht nur Grenzen gesetzt, sondern uns auch mit einem einzigartigen kognitiven Mittel ausgestattet: unserer Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und sie aufzunehmen. Diese Geschichten haben sich zu einer Methode entwickelt, um Erfahrungen auf immersive Weise zu vermitteln. Sie sind daher ein geistiges Trainingsfeld, in der wir Situationen durchspielen und erfahren können, die nicht direkt vor uns liegen. In diesem Zusammenhang stellt sich eine entscheidende Frage: Bedeutet die Tatsache, dass fiktionale Literatur als einzigartiges immersives Instrument besser als andere Ansätze dazu beitragen kann, den Klimanotstand begreiflich zu machen, dass sich Literatur aktiv mit der Klimafrage auseinandersetzen sollte? Oder ist die beste Klimafiktion diejenige die die Klimakrise nicht in den Mittelpunkt der Geschichte rückt?
Über unseren Gast:
Fabio Deotto ist Schriftsteller und Journalist. Nach einem Universitätsabschluss in Biotechnologie verlässt er fast sofort die akademische Laufbahn um sich dem Schreiben zu widmen. Heute schreibt er Hintergrundartikel, zumeist an der Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften. Er hat bereits für einige italienische und internationale Zeitungen geschrieben wie z.B. Esquire, Corriere della Sera, Wired, IlSole24Ore, Il Tascabile und The Massachusetts Review.
Sein Roman Condominio R39 (Einaudi 2014) ist mit dem Premio Zocca ausgezeichnet worden. Ebenfalls bei Einaudi erschien 2017 Un attimo prima. Die im Stil eines Essays verfasste Reportage L’Altro mondo hat er 2021 bei Bompiani herausgegeben.
Fabio Deotto hat Schriften von Marshall McLuhan, David J. Linden, Geoff Mann und Alice Cooper ins Italienische übersetzt. Er unterrichtet kreatives Schreiben für fiktionale und nicht-fiktionale Texte an der Scuola Holden in Turin. Er lebt und arbeitet in Mailand.
Zeit & Ort
01.06.2023 | 18:15
Raum L 116 (Seminarzentrum), Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45