VORTRAG

Carlo Ziano (Scuola Normale Superiore / Humboldt-Universität zu Berlin)

Einführung und Moderation: Prof. Dr. Lorenzo Filipponio (Humboldt-Universität zu Berlin)

In italienischer Sprache

In seinem Vorwort zu Cognizione del dolore (1963) vermutete Gianfranco Contini, dass Gadda auf der Grundlage einer literarischen Tradition des Spottes gegen die "calibani gutturaloidi" vom Lande agiere. Diesem Gedanken folgend wird eine Reihe von Werken kommentiert, in denen nicht nur die Figur des Bauern parodiert wird, sondern auch seine Sprache: eine 'rustikale' Variante des städtischen Dialekts, in der es ausgeprägte Phänomene unter diatopischen und diastratischen Gesichtspunkten gibt. Der Vortrag wird sich auf Werke konzentrieren, die in norditalienischen Dialekten verfasst wurden und mehr oder weniger drei Gattungen angehören: (a) die “tradizione nenciale” (die Massera da bé, die Rossa dal Vergato und wiederum die Ninetta dal Verzè, der Monolog einer Prostituierten, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts ohne moralische oder religiöse Rücksichtnahme situiert ist), (b) die eglogistische Tradition (in Crema und Mantua), (c) die komische Tradition (in Piemont und Genua).

Im Rahmen der Vortragsreihe "L'eterna commedia: plurilinguismo e dialetti nella letteratura italiana" der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit dem Italienzentrum der Freien Universität Berlin