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Nils Güttler

Nils Güttler

 

E-Mail: guettler [at] schriftbildlichkeit.de

 

Dissertationsvorhaben

"Botanische Weltbilder. Kartographisches Denken und frühe Ökologie"

 

Projektbeschreibung

In meiner Dissertation untersuche ich am Beispiel der Pflanzengeographie, wie sich in der Botanik des späten 18. und des 19. Jahrhunderts neue Formen räumlichen Denkens durchsetzten. Eine besondere Aufmerksamkeit liegt auf den hierbei entstandenen pflanzengeographischen Karten. In ihnen wurden erstmals die Welt als Ganzes, aber auch einzelne Kontinente, Länder oder Regionen in völlig „natürlich“ strukturierte Räume unterteilt. Durch neuartige bildliche Zeichenschriften und unkonventionelle Darstellungsmethoden veränderte sich so der „Gegenstandsbezirk“ wissenschaftlicher Naturerkenntnis grundlegend. Bis in die Gegenwart hinein finden sich solche Abbildungen in Weltatlanten, etwa zur Darstellung von „Ökozonen“. Mithilfe aktueller bild- und raumwissenschaftlicher Methoden möchte ich rekonstruieren, wie sich in diesen botanischen Weltbildern ein neues, frühökologisches Bewusstsein von Globalität (und Regionalität) formierte, das seinerseits auf die fundamentalen epistemologischen Brüche im späten 18. Jahrhundert reagierte, und das zum Teil bis in die Gegenwart fortwirkt.

Ich plane, die Arbeit in zwei Teile zu gliedern. Im ersten Teil wird untersucht, wie durch die Weiterentwicklung des Raumverständnisses der Naturgeschichte Karten zum bevorzugten Medium der Ordnung botanischer Sachverhalte avancierten – und wie sehr dieses kartographische Denken die Pflanzengeographie im Umfeld Alexanders von Humboldts präfigurierte. Im zweiten Teil geht es vor allem darum, die Auswirkungen der darwinschen Evolutionstheorie auf die Pflanzengeographie und die Konstituierung der Ökologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu analysieren. Bei der Herausbildung des neuen Forschungsfeldes „Ökologie“ trugen erneut, so meine Hypothese, pflanzengeographische Karten erheblich zur Integration unterschiedlicher wissenschaftlicher Objektbereiche (Standort, Vegetation, Art) bei.

 

Curriculum Vitae

Seit 11/2008

Visiting predoctoral research fellow“ am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin; Abteilung: Prof. Dr. Lorraine Daston

Seit 10/2008

Assoziiertes Mitglied am DFG-Graduiertenkollegs 1458 „Schriftbildlichkeit“ an der Freien Universität Berlin

Seit 08/2008

Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes

03/2008-08/2008

Mitarbeit an der Quellenedition „Friedrich Meinecke. Aufzeichnungen und Briefe“, Leitung: Prof. Dr. Gisela Bock / Prof. Dr. Gerhard A. Ritter

Seit 12/2007

Doktorand am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin; Prof. Dr. Rüdiger vom Bruch

10/2007

Magister Artium

10/2006-04/2007

Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Wolfgang Hardtwig, Mitarbeit am Forschungsprojekt „Deutsche Kulturgeschichte 1900-1936“

08/2004-01/2005

Studium der Geschichte an der Uppsala Universitet, Schweden

Seit 12/2001

Studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Gerhard A. Ritter (emeritiert), Mitarbeit an Projekten, u.a. an der Quellenedition „Friedrich Meinecke und seine emigrierten Schüler“ sowie am Manuskript „Der Preis der deutschen Einheit“

10/2001-10/2007

Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und der Neueren Deutschen Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin

10/2000-09/2001

Studium der Politik- und Rechtswissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

07/1999

Allgemeine Hochschulreife

 

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